Die Stationen (4er Ebene, 5er Ebene und Station 6) und deren Räumlichkeiten:
Zimmer auf Stationen(5.1,5.2,4.1,4.2,6): fast durchweg 2-Bett-Zimmer, z.T. mit eigenem Duschbad; kein Telefon, kein TV auf den Zimmern. Ausstattung ausreichend
Patiententelefon auf dem Flur
Raucherzimmer und Nichtraucherzimmer beide mit TV ausgestattet
kleine Teeküche auf Station vorhanden
Ein Badezimmer je Geschlecht auf dem Bettenflur, und zwei WCs je Geschlecht
Nicht zufriedenstellend ist z.T. der Umgang des Personals mit Patienten.
Obschon das Pflegepersonal um die psychische Verfassung des jeweiligen Patienten weiß, wird seltenst nachgefragt wie es einem gerade geht. Wenn ein Patient sich den gesamten Tag im Bett befindet, weil es ihm so schlecht geht, kommt es ebenfalls höchst selten vor, dass jemand vom Personal nachschaut, wie es demjenigen geht. Wenn ein Patient sich schon einmal traut, sich zum Pflegepersonal hin zu begeben, um ein Gespräch zu suchen gibt es da leider auch noch sehr oft Sprüche jener Richtung "haben gerade keine Zeit, haben Übergabe, haben Pause etc."
Arztgespräche lassen zu großen Teilen leider auch sehr lange auf sich warten. Bsp. Freitag morgen angekommen, kurzes Gespräch mit dem AvD (Arzt vom Dienst) und dann erfolgt auf der jeweiligen Station erst am folgenden Mittwoch ein "Aufnahmegespräch". (Oder Verlegung am Montag und am Freitag erst das Gespräch mit dem Arzt)[in meinem Fall sogar nach meinem Entlassungstermin am Freitag morgen.]) Leider hat sich bei mir persönlich der Verdacht sehr erhärtet, dass Patienten, die wissen was Sie wollen, oder auch nicht wollen, oftmals als zu Anstrengend empfunden werden, und nicht selten bei nächstbester Gelegenheit verlegt, oder gleich entlassen werden.
Gesprächstherapien sind offenbar leider auch nur auf der 4er Ebene (Psychotherapie,DBT) Bestandteil der Behandlungen. Jeder Patient erhält einen Stundenplan mit einzelnen "Therapien", was mir persönlich eher als Beschäftigungstherapie denn als wirkliche Hilfe in der Krise vorkommt. Auch da ist es leider so, dass dieser Stundenplan in den seltesten Fällen zusammen mit dem Patienten erarbeitet wird. Oft genug wird der Stundenplan, nachdem der Patient ihn bekommen hat "besprochen" und auf Fragen, weshalb jene Therapie, wird einem die pauschale Antwort geliefert "das hat der Arzt so angeordet-Wenn Ihnen das nicht zusagt, müssen sie sich mit dem Arzt auseinandersetzen."
Meine ganz persönlichen Highlights sind aber Verlegungen auf Stationen, wo der Patient gar nicht hingehört (eigener Fall war die Verlegung als depressive auf eine Station für vorwiegend psychisch behinderte Personen - Klar war ich für diese Station zu selbständig!), oder Entlassungen, selbst wenn der Patient sich instabil oder gar selbstmordgefährdet erlebt. (In meinem Fall hat mir der Arzt meine Gefühle abgesprochen und mir ins Gesicht gesagt, er erlebe mich nicht so, was ihn zu einer Entlassung innert weniger Stunden verleiten ließ.)
Für mich lässt das nur Zwei überlegungen offen. Entweder können Ärzte und Pflegepersonal sich nicht adäquat und ausreichend um die einzelnen Patienten auf Station kümmern, weil Ihnen die nötige Zeit fehlt (Stark behandlungsbedürftiges Konzept Zeitmangement ), oder aber, was ich persönlich für deutlich wahrscheinlicher halte, will sich das Personal nicht mit Patienten belasten, die ihre Selbstbestimmung nicht an der Pforte abgegeben haben!
1 Kommentar
Ich kann leider ALLE genannten Punkte nur mehr als bestätigen.