Die beste Entscheidung, die ich treffen konnte!
- Pro:
- Größe der Klinik; Gesamtblick auf den Menschen und nicht nur auf die Diagnose; ineinander greifendes, ganzheitliches Konzept; Betreuung durch die Pflege; Standort der Klinik
- Kontra:
- Lediglich ein Doppelzimmer, wodurch das Gefühl von Ungerechtigkeit aufkommen kann, sofern man darin untergebracht wird
- Krankheitsbild:
- rezidivierende depressive Störung (schwere Episode)
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Durch die Größe der Klinik (maximal 33 Patienten) ist man nicht einfach nur irgendein Patient. Man wird als Mensch mit all seinen Problemen (sofern man es denn will und sich dementsprechend öffnet) wahrgenommen und behandelt. Auf die eigenen Probleme wird von allen Seiten (Pflege, Therapeuten, Ärzte) eingegangen und bei deren Bewältigung zielgerichtet unterstützt. Die Unterstützung der Pflegekräfte steht in Form von sehr hilfreichen und beruhigenden Gesprächen sowie homöopathischen Mitteln bei Krisen und Schwierigkeiten jederzeit zur Verfügung. Das Therapieangebot umfasst unter anderem Gruppenpsychotherapie, Gestaltungs- und Kunsttherapie und natürlich Einzeltherapie, welche auf zwei Termine pro Woche (1x50 und 1x25 Minuten) aufgeteilt ist und somit den Therapieprozess kontinuierlich fördert. Neben den offensichtlichen Therapieangeboten wird sehr viel wert auf das Einbringen in der Patientengemeinschaft gelegt: Dies geschieht durch z.B. Spüldienste oder Vorbereitung des Abendbrot-Buffets. Der Zusammenhalt untereinander und die Verbundenheit zu den Mitpatienten sowie die Selbstwirksamkeit werden hierdurch gestärkt und ist ein nicht zu verachtender Teil bei dem persönlichen Genesundungsprozess!
So sehr sich alle Beteiligten in der Klinik bemühen, dass Therapien und Termine eingehalten werden, muss man dennoch Eigeninitiative zeigen und sich hier und da selbst für sich und seine Belange einsetzen. Es darf nicht erwartet werden, dass mit dem Betreten der Klinik die Selbstständigkeit abgegeben und einem alles ohne eigenes Zutun ermöglicht wird. Auch sollte nicht erwartet werden, dass durch den Aufenthalt eine komplette Heilung und Problembewältigung stattfindet! Im Anschluss bedarf es weiterer Arbeit an sich selbst.
Gleichwohl bin ich absolut überzeugt von dem Klinikkonzept und wirklich unglaublich dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, dort an meinen Problemen zu arbeiten und ein großes Stück näher an meine Gesundung gekommen bin!
1 Kommentar
Theodor, darf ich fragen bei wem du dort in Therapie warst?
Ich war circa ein halbes Jahr vor dir dort und habe eine ähnliche erfahrung gemacht, die auch immer noch nicht ganz verdaut ist... Möchte mich, sobald ich satbil genug dafür bin auch definitiv noch direkt dort beschweren. Ich bin zur Stabilisierung dorthin und noch unstabiler als zuvor zurück...
lg