Das Haus Mediclin Baar angeschlossen ist die Albert Schweitzer Klinik für Herz-Kreislauf und Lungenerkrankungen
Empfang und Check-In problemlos, Partner konnte evtl. freies Zimmer in Klinik zu € 35 HP, € 45 VP erhalten.
Zimmer: einfache, bis spartanische Ausstattung, teilweise auf anderer Station (1) bereits neu renoviert. Sauber, hell, Balkon mit Wäschetrockenständer und Stuhl, Schreibtisch, Memo-Pinboard, kleiner, nicht abschliessbarer Schrank/Board, Schreibtisch, 1 Stuhl, Bett (schmal, relativ harte Matratze), Nachttisch, Telefon mit AB-Funktion und Weckruf, Lampe über Bett dimmbar (kaltes Licht), Spiegel, Kleiderschrank mit integriertem Schliessfach, Kofferabstellboard, kleine Gardarobe, Bad relativ klein, großes Waschbecken (ohne Stöpsel!), Dusche, Toillette, großer Spiegel mit Ablage, 1 Steckdose
Essen:
Großer Speisesaal, der zusammen mit der ASK genutzt wird, was ein wenig gewöhnungsbedürftig und in meinen Augen nicht ganz so optimal ist. Es ist oft sehr laut, oft gehts hoch her, der Service trotzdem sehr hilfreich und freundlich
Frühstück gut, es werden verschiedene Brotsorten angeboten (div. Brötchensorten, Vollkornbrot, Knäckebrot, normales Brot), Marmelade/Konfitüre, Honig, verschiedene Wurst und Käsesorten, Quark, Hüttenkäse, Joghurt, Früchte, Lactosefreie Lebensmittel werden ebenfalls separat angeboten, Kaffee, Tee, Fruchtsaft, Obst, Müsli, Cornflakes, Leinsamen
Mittagessen: jeweils 3 verschiedene Menüs zur Auswahl
- vegetarisch
- Vollkost
- Schonkost
zusätzlich wird Dessert oder Obst angeboten
Für Flossenfans: es wird viel Fisch angeboten!
Suppen und Salate sind bei fast jeder Mahlzeit dabei, leider oft ungewaschen (?), hatte mehrfach Sand auf dem Teller. Also aufpassen.
Geschmacklich insgesamt von mir eine Note 3, also befriedigend
Abendessen: nach 6 Wochen Aufenthalt konnte ich die immer gleichen Wurst und Käsesorten einfach nicht mehr sehen.
Sehr eintönig!
Fazit: man wird satt und kann sich auch Nachschlag holen, bzw am Buffet mehrfach nachnehmen. Verhungern muss keiner. :-)
Man wird an Tische eingeteilt, es besteht über die Aufenthaltsdauer eine feste Sitzordnung!
Sollte man an Mahlzeiten nicht teilnehmen (zB am Wochenende oder bei Besuch), sollte/muß man vorher Bescheid geben (an der Rezeption liegt ein Ordner wo man sich austragen kann).
Besuch kann mitessen, vorher an Rezeption Essensmarke kaufen. Besuch sitzt dann aber möglicherweise an einem anderen zugeteilten Tisch! Untereinander absprechen kann das Problem lösen.
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Fachliche Betreuung:
Begrüßung und Einweisung durch Co-Therapeuten in Gruppe, kurzes Beschnuppern, Einteilung zu mediz. Voruntersuchungen mit Erstellung von Klinikakte (wird Foto gemacht), Zuweisung von Paten
Es empfiehlt sich bei allen Einweisungen sehr gut zuzuhören, ggf. sogar Notizen zu machen, denn die ersten Stunden in der Klinik sind subjektiv empfunden ein Gros an sehr vielen Informationen und neuen Eindrücken. Man sollte den Paten ggf. beim Einweisungsrundgang notfalls mit Fragen löchern.
Personal sehr freundlich und hilfsbereit, man kommt sich nicht im Stich gelassen vor, sondern bekommt überall Hilfe angeboten.
Leider wird nicht daraufhin gewiesen (weder im Vorfeld im Internet/Broschüre etc. noch vor Ort), das zusätzliche Kosten auf einen zukommen (zB Ausleihe von Radio, Thermoskannen (€ 10,- Pfand), Telefon, Internet-Zugang/Nutzung (Hot-Spot T-mobile), Nutzung der Kegelbahn, Ausleihe von Tischtennis-Schlägern etc.)
Wichtig: es gibt auf den Zimmern KEINEN Internet-Zugang auch wenn man die kostenpflichtige Hot-Spot-Freischaltung über t-mobile nutzt. Es gibt KEIN TV auf den Zimmern!
Es empfiehlt sich daher unbedingt ein Radio, ein Laptop/Notebook mit DVD-LW oder andere mobile Medien mitzunehmen. Ferner ist hierbei die Mitnahme einer Mehrfachsteckdosenleiste von Vorteil.
Im Haus besteht die Möglichkeit an div. Freizeitmöglichkeiten teilzunehmen (Ausflüge in die Umgebung, Mal-, Bastel- und Töpfer-Kurse, Kegelbahnnutzung im Haus, Tischtennis, Sauna, Schwimmbad, kleine Bibliothek (etwas altbackener Lesestoff), daher auch am besten guten Lesestoff einpacken, bzw in Königsfeld die Bibliothek zu nutzen.
Allgemeines:
Besuch auf den Zimmern ist erlaubt, allerdings ist die Klinik ab 23 Uhr bis morgens um 6 Uhr verschlossen und es darf sich in den Zimmern keine Fremdperson mehr aufhalten. Auch Mit-Patienten dürfen sich nicht mehr in den Zimmern aufhalten.
Es werden Kontrollen durchgeführt, ob man sich an Hausordnung hält. Dabei kann es passieren, das man durch ungeschicktes Schlüsselhantieren und Öffnen der Türen wach wird, wenn man schläft. Mir ist dies öfter so passiert, Nachtschwester ist nicht die Leiseste.
Kontrollen zur Promille-Grenze werden ebenfalls stichprobenweise durchgeführt. Es wird allerdings bei der Einweisung explizit daraufhingewiesen, das Alkohol nicht verboten ist, aber die Grenze von 0,5 Promillle nicht überschritten werden darf.
In der gesamten Klinik und natürlich auch auf den Zimmern besteht ABSOLUTES Rauchverbot! Auch auf den Balkonen.
Für Raucher gibt es auf dem Klinikgelände einen Raucherpavillon (umgangsprachlich genannt "Haus 4")
Die Nutzung von Schwimmbad und Sauna ist eingeschränkt möglich, da das Schwimmbad auch therapeutisch genutzt wird.
Ab 3 Personen darf man ausserhalb der Therapiezeiten ins Schwimmbad, ab 2 Personen darf man in die Sauna. Es empfiehlt sich daher Mitpatienten vorab zu fragen, ob sie Lust haben mit zum Saunen oder Schwimmen zu gehen.
Der Kreativraum im UG kann dagegen 24 Stunden aufgesucht werden, es sei denn Therapie-Kurse mit Anmeldung finden statt. Ansonsten kann man ihn auch nachts aufsuchen, zB wenn man nicht schlafen kann. Wobei mir sich immer noch die Frage stellt, wenn man dort unten im Keller werkelt und der "Nachtwächter" (stichprobenmässig) die Runde in den Zimmern macht, wie man am nächsten Tag erklären soll, warum man nicht im Zimmer war und wer einem dann die Anwesenheit im Kunstraum bestätigt.
Es empfiehlt sich mehrfach am Tag in sein Postfach an der Rezeption zu schauen, ob sich irgendwas in den Plänen geändert hat, bzw ob es Mitteilungen gibt, die man wissen sollte. Da dies oft der Fall ist, immer mal zwischendurch nachschauen.
Nachdem man am Ankunftstag mehr oder weniger die "Formalitäten" erledigt hat, wird der nächste Tag noch ein bisschen stressiger mit Blutabnahme, Urinabgabe, Wiegen, "Morgen-Appell" = Gruppenvisite, Arzt und Therapeutengespräch, Einweisung durch den Chefarzt etc.
Es empfiehlt sich hier auf alle Fälle früh aufzustehen, zuerst das Labor aufzusuchen und danach auf die Station zum Wiegen zu gehen. Viertel vor 7 Uhr in der Frühe ist eine gute Zeit, dann muss man nicht so lange vor dem Labor warten.
Medikamente sind auf der Station beim Check-In abzugeben und werden wöchentlich nach Verordnung ausgeteilt. Man sollte sich an die Medikamentenausgabezeiten halten, die sind von 7 - 8 Uhr.
Sollte einen ein Zipperlein plagen, bekommt man ebenfalls auf der Station Medikamente ausgegeben.
Vieles läuft leider nicht so rund, aber es ist von Vorteil wenn mans gelassen nimmt und sich NICHT drüber aufregt. Bringt eh nix.
Alles in Allem fühlte ich mich therapeutisch sehr gut betreut, medizinisch nicht so toll, aber jetzt nach 6 Wochen auf alle Fälle urlaubsreif. Ein Spaziergang ists jedenfalls nicht gewesen.
Fazit:
Ich habe tolle Kontakte knüpfen können und psychisch gehts mir persönlich sehr gut, das kommt aber auf jeden selbst an. Unter anderem wohl auch ob man bereits zu Hause in einer psycho-therapeutischen Behandlung ist oder nicht.
1 Kommentar
Hallo zusammen,
ich kann die Rezension von Jolanda23 nur bestätigen.
Ich war im Februar diesen Jahres auch zur Post-Covid Reha in der Albert-Schweitzer-Klinik auf der Pneumologiestation.
Auch ich fühlte mich sehr gut aufgehoben, betreut und verstanden.
Leider bekam ich nach ca.1,5 Wochen das 4.Mal Covid und musste die Reha unterbrechen.
Aber jetzt freue ich mich auf eine erneute Reha in diesem Haus, da wirklich alle - von den Servicekräften über die Köche bis hin zu den Ärzten alles möglich machen, damit man sich wirklich erholen und genesen kann.
Alles Gute wünscht Kerstin K.:-)