Meine Bewertung bezieht sich auf die Median-Klinik II in Bad Berka, die leider nicht aufgeführt ist.
1. Die Kommunikationssituation ist für den Patienten deutlich erschwert und verstößt meiner Meinung nach gegen die Verpflichtung einer für öffentlich rechtliche Träger tätigen Einrichtung. Sie schränkt Grundrechte für ärmere Menschen und auch ältere Menschen ein und macht sie unmündig.
- Eine 01805 Telefonnummer mit fixen Kosten von mindestens 14 Cent pro Minute hebelt die gerade bei älteren Menschen beliebte Nutzung von Billigtarifen oder gar kostenfreien Telefonaten aus.
- der Internetnutzer ist auf einen einzigen Internetzugang angewiesen, der keineswegs so aufgestellt ist, dass er dabei nicht von anderen Patienten beobachtet werden kann.
In meinem Fall wurde durch den sehr hilfsbereiten Techniker ein DFü-Zugang freigeschaltet, da ich zum einen bei T-Online meine Internetverbindung angemeldet habe und auch meine häuslichen Zugangsdaten mit dabei hatte. E in freundlicher Nachbar schaltete zu Hause das W-LAN ab, damit dieser Anschluss überhaupt funktionierte. Ich konnte dann mit 41,2 Bit/sec arbeiten. Allein zum Aufrufen meiner E-Mails bedeutete dies eine Wartezeit von 30 – 40 Minuten. Ich fühlte mich in die Steinzeit des Internets zurück versetzt.
- Die vom Patienten verlangten Fernsehnutzungsgebühren von 1,50 € pro Tag sind eine Frechheit. Sie sind als Wucher zu bezeichnen. Jahreseinnahmen von mehr als 500 € pro Zimmer sind durch die Aufwendungen in keinem Fall gerechtfertigt. Hier versagt die Aufsichtsbehörde.
- Es liegen keine Tageszeitungen aus, da die Median-Kliniken durch den Verkauf von Druckerzeugnissen den Gewinn maximieren möchten, vermute ich.
Es war schade um die Zeit, in der ich einer Vertreterin der Verwaltung diese Missstände schilderte. Sie stimmte mir grundsätzlich zu, verwies aber darauf, dass sie als einzelne Klinik keinen Einfluss auf eine Umsteuerung hätten. Meine Bitte mit der Leitung der Gesamtverwaltung in Berlin zu sprechen, wurde nicht erfüllt.
2. Gewinnmaximierung ist in diesem Haus ein Prinzip und das Interesse des Gewinns steht vor dem Interesse der Menschen. Dies gilt für die Gäste wie für das Persinal. Der Slogan der Median-Klinik ist eine Lüge.
Ich darf dies an ein paar Beispielen erläutern
- Zum Frühstück steht dem Gast keine Gabel, sondern nur ein Messer zur Verfügung. Seit dem Mittelalter isst man auch mit der Gabel. Auf meine Bitte hin, wurden durch das Küchenpersonal einige Gabeln auf die Theke gelegt, später dann sogar auf einen Teller.
- Meiner Bitte, im Namen mehrerer Patienten vorgetragen, Zahnstocher bereit zu stellen, konnte in 3 Wochen nicht entsprochen werden. Ein Grund wurde nicht angegeben.
- Auf dem Tisch steht ein Pfeffer, der so alt ist, dass er schon schaal riecht und nicht mehr zu genießen ist. Eine Pfeffermühle steht nicht zur Verfügung. Gewürze und Zutaten für das individuelle Verfeinern der Speisen fehlen.
- Die Wurstauswahl ist äußerst eingeschränkt, es fehlt noch häufiger ein wechselndes zusätzliches, kleines Angebot beim Abendessen.
- Die Salate sind zum großen Teil bereits länger fertig gestellt und liegen deshalb bereits zusammengeklatscht in der Schüssel. Nur selten umfasst die Auswahl die ganze Palette. Zu schnell sind bestimmte Sorten vergriffen.
- Auf mein Mittagessen musste ich wegen Personalknappheit jeweils 10 – 23 Minuten warten.
Die Schwestern sind überlastet und nur selten in der Station anzutreffen, der Patient ist ständig gezwungen auf die Suche nach den Schwestern zu gehen. Die Stationen sind also keine echten Stationen, sondern spärlich mit Personal besetzte „Außenstellen“ imaginärer Stationen.
- Die Ärzte würden sich gerne mehr Zeit für ihre Patienten nehmen, wenn nicht auch sie überlastet wären und teilweise Arbeitszeiten haben, die gegen alle tarifrechtlichen Regelungen verstoßen.
- Die Preise, die von der Klinik-Verwaltung für die Cafeteria festgelegt sind, zeugen vom Wucher der Klinikleitung. Sie sind teilweise höher als auf dem Marktplatz in Weimar. Nicht so bewegliche Patienten sind diesem Wucher schutzlos ausgeliefert, die gilt vor allem auch, wenn sie Besuch erhalten.
- zusätzlich verweise ich nochmals auf die Gewinne, die mit den Maßnahmen erreicht werden, die ich unter 1. dargestellt habe.
Wie gesagt. Nicht der Mensch, sondern die Gewinnmaximierung auf Kosten des Menschen steht im Zentrum der Median-Klinik, wie ich sie erlebt habe. Sie sollten schleunigst ihren Wahlspruch ändern, weil er etwas vorgibt, was die Leitung nicht ermöglicht und die Menschen vor Ort wegen Überlastung trotz guten Willens nicht kompensieren können. Die vielen netten, hilfsbereiten und um den Gast bemühten Beschäftigten leiden ebenfalls unter diesem Tatbestand. Sie werden sich aber nicht äußern, weil die Verwaltung auch die Personalhoheit hat und Arbeitsplätze in Thüringen knapp sind. Auch steht der Mensch nicht im Mittelpunkt.
Johann Fackelmann
1 Kommentar
Sehr geehrter Patient,
vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht über die MEDIAN Ilmtal-Klinik Bad Berka. Wir werden Ihre positive Bewertung an die jeweiligen Mitarbeiter weiterleiten.
Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Sylvio Grün
QMB