Ich war aufgrund von 3 Schwangerschaftsabgängen im Josefinum um dort die notwendingen Ausschabungen machen zu lassen.
Mein Frauenarzt hat dort leider keine eigenen Betten, was zur Folge hatte, dass mich bei allen 3 Aufenthalten mich direkt vorher noch ein Arzt untersuchen wollte/musste.
Das kann ich ja noch nachvollziehen, dass sie sicher gehen müssen, dass das Kleine ganz sicher nicht mehr lebt.
Allerdings würde hier eine Ultraschall-Untersuchung und ggf. Muttermund-Untersuchung ausreichen.
Bei den ersten beiden Aufenthalten im Josefinum wurde ich zu der Untersuchung geschickt.
Was mich hier zusätzlich emotianl belastet hat, war der Wartebereich vor den Untersuchungszimmern.
Tja, durch die offenen Türen konnte man die Herztöne von den Kindern hören, die bald kommen würden.
Tolles Gefühl, wenn Frau weiß, dass ihr Kind nicht mehr lebt, sie dieses verloren hat! *heul
Wenn Frau eh schon in den Seilen hängt, weil man das Kind verloren hat (bzw. bei mir waren keine Herztöne vorhanden) ist das dann schon nochmal ziemlich heftig für die Psyche der Frau, wenn man zuhört wie der Herzen anderer Kinder gleichmäßig pochen...
Dazu kamen Bemerkungen während der Untersuchung, wie "ja, das Ei-bläschen ist tatsächlich ganz zamdätscht (=zusammengedrückt)
Zu den in meinen Augen überflüssigen Untersuchungen mit diesen ach so tollen Riesenlöffeln, war es in Summe absolut grauenhaft.
Beim 3. Abgang, hatte ich auf Chefarzt-Behandlung bestanden, auch bei der Voruntersuchung. Mein Frauenarzt hatte telefonisch versucht, dies auch zu veranlassen, aufgrund der ganzen Problematik vorher.
Als ich "eincheckte" und mir gesagt wurde, ich solle mich zur Untersuchung begeben, fragte ich wer den diese nun durchführen würde.
Mir wurde mitgeteilt, eine Oberärztin werde die Untersuchung durchführen.
Was meinerseits für einen heftigen Gefühlsausbruch sorgte und ich die Untersuchung verweigerte. (zuerst)
Nach einem sehr beruhigenden Gespräch im Zimmer mit der besagten Oberärztin, geleitete diese mich ohne Wartezeiten (Herztöne anderer Kinder musste ich nicht wieder anhören) gleich direkt ins Untersuchungszimmer und die Untersuchung war insoweit dann auch ok.
Ich frage mich, ob es den organisatorisch nicht möglich wäre, ein anderes Zimmer zu finden, dass Patientinnen wie ich, nicht noch mehr emotional belastet werden, als sie (zumindest ich) es eh schon sind.
Ich teilte dies dem Chefarzt bei der anschließenden Visite am nachmittag jeweils mit, das dieser Wartebereich für eine solche Untersuchung/Ausschabung nicht geeignet sei.
Ich weiß nicht, ob sich an der Situation seit 2007 etwas geändert hat.
Ein menschen- bzw. Frauenwürdiger Umgang wäre hier sehr wünschenswert.
Sicher muss jeder Arzt einmal anfangen zu arbeiten und zu lernen. Doch sollten so grundlegende Dinge wie der Umgang mit emotional eh schon angeschlagenen Frauen eine wichtige Basis sein, um mit Patientinnen auf solchen Stationen würdevoll umzugehen. Einfühlungsvermögen von Arzt, Schwestern und auch ein Mitdenken der Klinikleitung sind ein Muss, dass ich mich dort gut aufgehoben fühlen würde.
Nun bin ich zum 4 x schwanger und alles verläuft gut.
Für mich ist nur eins ganz klar, im Josefinum werde ich nicht entbinden.
1 Kommentar
Sehr geehrte/r Sezer61,
vielen Dank für Ihr Feedback. Wir bedauern die lange Wartezeit sowie den negativen Eindruck, den Sie dadurch gewonnen haben.Ihr Anliegen nehmen wir ernst, Sie können uns gerne unter [email protected] kontaktieren, damit wir in Austausch über Ihre Rückmeldung und Ihr Anliegen gehen können.
Viele Grüße
Ihr QM-Team