Insgesamt bin ich sehr enttäuscht über das, was ich in der HWK 2 vorgefunden habe. Ich habe es so erlebt, dass Menschen, die eine Auszeit aus ihrem Beruf oder Alltag brauchen und keine konkreten Erwartungen an PT haben, sicher von dem Aufenthalt profitieren können: Für ein paar Wochen aller Alltagsverpflichtungen enthoben sein, ein sicher nicht hochwertiges, wie angepriesen, aber passables Essen bekommen, nette Mitpatienten kennen lernen, auf überwiegend nette Mitarbeiter fast aller Berufsgruppen, trotz schlechter Arbeitsbedingungen (Haustarife) stoßen und dabei hin und wieder die Möglichkeit bekommen, über seine Lebenssituation zu sprechen, soll wohl Erholung bringen. Wer jedoch tiefer gehende PT sucht, in der es darum geht, die eigene Symptomatik zu verstehen, biograf. Erfahrungen zu explorieren, bisher ungelebte Gefühle wahrzunehmen und ggf. zu durchleben, Verhaltensmuster aufdecken und verändern lernen, und dabei durch Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal in einem entsprechenden Rahmen so unterstützt werden, dass sich die Lebenssituation nachhaltig verbessert, wird hier wohl enttäuscht. Ich habe die PT als an der Oberfläche kratzend und die ärztliche Betreuung als teils sehr überheblich, in Einzelfällen geradezu gefährlich erlebt.
Insgesamt sehe ich die Behandlungen hier es als einen misslungen Kompromissversuch der bestrebt ist, in erster Linie den Betreiber wirtschaftlich zu befriedigen, welcher sich im Rahmen der damals stattgefundenen Auseinandersetzungen um Löhne und Gehälter des Klinikpersonals als geradezu diktatorisch gezeigt hat, außerdem den Hauptkostenträger DRV in der Form zufrieden zu stellen, dass fast alle Patienten arbeitsfähig entlassen werden, unabhängig von ihrem tatsächlichen Befinden und dabei versucht, einen Rahmen zu geben, in dem sich die Patienten einigermaßen erholen können. (Hier sei noch der durchgehend genervt wirkende Oberarzt meiner Station erwähnt, der nicht müde wurde kund zu tun, dass die Klinik bemüht sei, die Vorgaben der DRV zu erfüllen, mehr jedoch nicht! Da frage ich mich, um wen es hier eigentlich geht?!)
Nennen wir es einmal „Kur mit etwas therapeutischem Beiwerk“, mehr ist es meiner Ansicht nach nicht, auch wenn doch einige der Mitarbeiter/innen sehr bemüht sind, im gegebenen Rahmen ihr Bestes zu geben.
1 Kommentar
Ich habe ebenfalls einen Bericht über meine nicht gerade guten Erfahrungen in dieser Klinik an die Rentenversicherung geschrieben.Das ist m.e. wichtig. Auch wenn man selber davon nichts mehr hat, so kann er doch für andere Rehabilitanden nützlich sein.