Durch meinen Orthopäden, der dort Belegarzt ist, war ich in die Sophienklinik zur Schulter OP gekommen.
einen tag vorher zu den Vorbereitungen geladen, die Bürokraft an der Anmeldung etwas frech und auch arrogant, ahnlich herablassend die Tante beim EKG, insgesamt aber guter logistischer Ablauf der Vorbereitungen. Gespräch mit der Stationsärztin gut, der Narkosearzt dagegen nervig, überheblich und verständnislos. Freundliche Sekretärin in der Op-Ambulanz und beim Blutabnehmen.
Beim Einchecken am nächsten Tag alles okay, eine sehr freundliche und korrekte Schwester bei den OP-Vorbereitungen, dagegen eine unfähige Schwester von vielleicht 20 Jahren die mich Richtung Op-Saal geschoben hat und nur dummer Faxen gemacht hat. So was gehört absolut nicht in ein Krankenhaus.
Seltsam dachte ich, irgendwie gibt es hier nur ziemlich gutes und voll danebenes Personal....
Im OP-Saal hat auch eine ganz junge Schwester mir das Narkosemittel viel zu schnell reingejagt, dass es im ganzen Oberkörper zu einem Brennen und Panik kam, solange ich noch bei Bewusstsein war. Zum Glück waren das nur gut 2 Sekunden, ich habe es aber noch übel in Erinnerung.
Nach der OP beim Aufwachen habe ich vor Schmerzen geschrien und keiner hat sich um mich gekümmert, nur ein junger Praktikant stand verloren und hilflos an meinem Bett und glotze Löcher in die Luft. Die anderen Patienten im Aufwachraum haben es auch mitangesehen und sich auch gwundert und auch offen empört, trotzdem ist lange nichts passiert.
Dann, nach mehr als 5 Minuten qualvoller Schmerzen bekam ich endlich was in den vor der OP extra gelegten Schmerzkatheter am Hals, den sie mir auch noch so schlecht angebracht hatten, dass ich den Kopf 1 1/2 Tage nicht richtig gerade halten konnte.
Rauf aufs Zimmer und ich hatte erst mal Ruhe, schlief den ganzen Nachmittag und bekam auch Eis.
Die Nachmittagsschwestern, die noch dies und das zu erledigen hatten, waren ganz okay.
Abendessen sollte ich erst nicht kriegen, dann doch, und ums erste Aufstehen zum Wasserlassen machte die Schwester ein ziemlich hysterisches Theater, unsouverän, als ob ich nicht verstehen könnte, worum es beim ersten Aufstehen nach einer Narkose geht.
Das Doppelzimmer war ziemlich winzig, so gut wie kein Platz neben Tischchen und Betten, mein Zimmerkollege gleichaltrig und freundlich, Toilette und einzige Dusche übern Flur nicht gerade optimal, aber in okayem Zustand.
die Nachtschwester erzählte am Abend wie auch an den folgenden Abenden viel, aber darunter auch sehr viel dummes Zeug und nervte extrem wichtigtuerisch herum, es war als ob sie wohl gerne Ärztin geworden wäre und ihre Enttäuschung an den Patienten ablaberte.
Gegen 19 Uhr war mein Orthopäde auch noch mal kurz reingekommen und hatte mir kurz den Verlauf der schwierigen Op beschrieben, die aber tip tip erfolgreich war. Das war eigentlich der größte Lichtblick. Die nächsten 2 Tage verliefen ähnlich, die Krankengymnastin war ein weiterer Lichtblick, Schulterstuhl und Elektro-Stimulator wurden gut von ihr eingeführt, genauso wie die ersten Bewegungsübungen, alles stand medizinisch zum besten, die schlechte pflegerische Leistung rund um die Op war vergessen.
Allerdings laberte auch die Physiotherapeutin was von "es gibt keine Krankheit, die nicht psychosomatisch bedingt ist", auch wenn einem ein Geisterfahrer ins Auto fährt, kosmisch bedingt ist meine Aura immer daran beteiligt, wenn mir so was passiert. Na gut, dass sie nicht in der Unfallklinik arbeitet dachte ich. Ich bekam vor der ersten krankengymnastik eine zweite Ladung in den Schmerzkatheter, die dazu führte, dass die rechte Gesichtshälfte gelähmt wurde und ich einen halben Tag wie Karl Dall aussah, ein Auge fast zu, das andere normal, und halb besoffen kam ich mir vor, musste mich beim Treppensteigen am Geländer festhalten.
Mein Arzt meckere noch ziemlich scharf als er mich den Arm angewinkelt vor mir hertagen sah, und auch der Stationsarzt laberte was von "wenn sie entlassen werden wollen, dann versuchen sie die (operierte) Hand hinter den Kopf zu bekommen."
Ich packte am Montag morgen nach genau drei Tagen einfach meine Sachen zusammen und wäre auch ohne elaubnis gegangen, man hatte aber sowieso nichts anderes mehr mit mir vor und als letzte kleine Fehlleistung kriegte ich auch an diesem Morgen noch eine Thrombosespritze in den Bauch. Wurderbare vier fette Blutergüsse am Bauch zieren selbigen immer noch.
Physio gab es am Entlassungstag auch noch, dort herrschte im Gegenteil zur Station ein sehr professionelles Arbeitsklima und die Therapeutin, leider konnte ich nicht dieselbe bekommen, war nur einer der vielen Aushilfen, machte ihren Job sehr gut. Die Physio steht auch unter direkter Beobachtung der Orthopäden und macht sehr viel mit schultern, das merkte man gleich daren wie straight sie ihre profseeionelle Arbeit erledigte, ohne mich dabei zu überfordern. Ich bekam wieder neue, gute Übungen und glaube, dass der Drobs in vier Wochen gelutscht ist, wenn die krankengymnastik so weiter geht.
Also im grunde etwas duchwachsener Auenthalt, in der Sache aber voll erfolgreich. In der Nähe ist eine wunderbare Kirche, die Gartenkirche, vielleicht die schönste der Stadt, in der man Sonntags sehr sehr schöne musikalisch-künstlerisch geprägte Gottesdienste besuchen kann, wenn man religiös ist oder langeweile hat.
1 Kommentar
Hallo, ich war vom 15.05.-22.05.2023 stationär wegen einer Schulter Op in der Sophienklinik. Ich muss sagen es ist sehr schön da alle Ärzte und Schwestern sind sehr nett und hilfsbereit und vorallem sehr freundlich. Zudem hab ich mich da sehr gut aufgehoben gefühlt und würde jederzeit wegen einer OP dor wieder hingehen. Das Essen war gut und die Zimmer sehr hell und freundlich. Besonderen Dank an die Stadion 1 für die liebevolle Betreuung