Vorausschickend möchte ich darauf hinweisen, dass ich in den letzten Jahren oft im Krankenhaus war, zuletzt im Februar auf der Chirurgie. Ich kann diese Abteilung und die Gynäkologie nur empfehlen. Vor der Inneren wurde ich vorab gewarnt, aber weil ich sonst nur gute Erfahrungen mit diesem Krankenhaus gemacht hatte, wollte ich nicht darauf hören. Leider! Ich lag in einem Dreibettzimmer und wir mussten uns zusammen mit dem Nebenzimmer eine Toilette teilen. Bei einer Mitpatientin aus meinem Zimmer, einem Patienten aus dem Nebenzimmer und bei mir sollte eine Darmspiegelung durchgeführt werden. Drei Patienten, die sich eine Toilette teilen mussten, bekamen Abführmittel. Eine menschenverachtende Entscheidung! Erschreckend finde ich, dass das Pflegepersonal nicht einmal verstand, warum ich mich aufregte, und mich mit der lapidaren Antwort abspeiste, ich könne ja die Besuchertoilette auf dem Gang benutzen. Die war mehrfach besetzt, als ich das versuchte.
Eine der mitbetroffenen Patienten war eine achtundachtzigjährige Frau, die mit der Situation völlig überfordert war. Sie hat es dann auch nicht mehr „rechtzeitig“ geschafft, war völlig am Ende. Als sie später überhaupt nicht mehr von der Toilette kam und sich dort fast eine Dreiviertelstunde aufgehalten hatte, wurde eine Krankenschwester nicht nur durch mich, sondern auch durch einen anderen Patienten aus dem mitbetroffenen Nebenzimmer darauf aufmerksam gemacht. Die Antwort dieser Krankenschwester: „Wenn sie nicht runterkommen will, kann ich da auch nichts machen.“ Sie zeigte sich völlig desinteressiert. Erst als die Tochter einer weiteren Mitpatientin noch einmal darum bat, nach dieser Frau zu sehen, kam eine der Schwestern zu dieser Patientin.
Es ist mir durchaus bewusst, dass niemand für die baulichen Gegebenheiten verantwortlich ist. Aber eine solche Entscheidung zu treffen, die einem Patienten jede Würde nimmt, finde ich unverschämt. Ich habe die Behandlung vorzeitig abgebrochen, nachdem ich das dritte Mal vor der verschlossenen Tür der Besuchertoilette stand. Der Arzt, der mit mir das Abschlussgespräch führte, erklärte mir zweimal, dass er „kein Waschmaschinenverkäufer sei“, der mir „eine Waschmaschine verkaufen“ will. Ich weiß bis heute nicht, was er mir damit sagen wollte, fände es aber im Interesse der Patienten besser, wenn sich der eine oder die andere Mitarbeiterin der Inneren tatsächlich dazu entschließen könnte, zukünftig Waschmaschinen zu verkaufen.
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scheiss deutschland und scheisses Land