Medizinisch Fahrlässig
- Pro:
- Das Personal ist nett
- Kontra:
- Anscheinend inkompetente Ärzte und fehlende Sorgfalt
- Krankheitsbild:
- Hirnmetastasen
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Mein Vater wurde in der Strahlenklinik wegen Hirnmetastasen eines metastasierten Melanoms behandelt. Während die grundsätzliche medizinische Versorgung erfolgte, gab es erhebliche Probleme bei der Medikamentenbehandlung, die schwerwiegende und verheerende Folgen hatten.
Problematische Aspekte:
Die schwerwiegendste Problematik war die Verordnung einer extrem hohen Prednisolon-Dosierung (Coetisol) von 140mg täglich (ca. 2mg/kg Körpergewicht) während des 3-wöchigen Aufenthalts. Diese Dosierung wurde bei der Entlassung zur Reha-Klinik ohne Ausschleichprotokoll als Medikamentenplan mitgegeben, was zu einer insgesamt 9-wöchigen Hochdosis-Steroidtherapie führte.
Diese Dosierung liegt weit über den üblichen medizinischen Standards für die Langzeitbehandlung und hatte verheerende vorhersehbare Auswirkungen:
- Komplette Immunsuppression, die die gleichzeitig laufende Immuntherapie (Nivolumab + Ipilimumab) praktisch unwirksam machte
- Schwerer Muskelschwund trotz täglicher Rehabilitation
- Zunehmende Schwäche und Gangstörungen
- Depressive Verstimmungen
- Extreme Müdigkeit und Erschöpfung
Diese Nebenwirkungen verstärken die Nebenwirkungen der Strahlentherapie unabhängig und massiv.
Auswirkungen auf die Rehabilitation:
Besonders tragisch war, dass mein Vater trotz täglicher Rehabilitationsübungen stetig schwächer wurde, anstatt sich zu erholen. Die extreme Kortison-Dosierung führte zu kontinuierlichem Muskelabbau, wodurch jede Chance auf Fortschritte in der Reha zunichte gemacht wurde, und letztlich Verzweiflung und Depressionen. Er wurde täglich schwächer, obwohl er jeden Tag trainierte und kämpfte.
Fehlende Koordination:
- Keine angemessene Berücksichtigung der Wechselwirkungen mit der Immuntherapie
- Fehlende Ausschleichprotokolle bei der Entlassung
- Unzureichende Berücksichtigung der bekannten Nebenwirkungen von Langzeit-Hochdosis-Steroiden
- Keine Kommunikation über die Risiken für die nachfolgende Rehabilitation
Behandlungsergebnis:
Die nachfolgenden Bildgebungen zeigten eine massive Tumorprogression trotz Immuntherapie. Die 9-wöchige Hochdosis-Steroidtherapie zerstörte sowohl die Chancen auf eine ursprünglich mögliche erfolgreiche Krebsbehandlung als auch auf eine erfolgreiche zeitweise Rehabilitation.
Diese Medikamentenentscheidung hatte katastrophale Auswirkungen auf den gesamten Behandlungsverlauf und die Lebensqualität des Patienten (meines Vaters).

