Entwürdigend und herzlos - in einem christlichen Kkh
- Pro:
- Sozialdienst
- Kontra:
- Pflegerische Versorgung und Kommunikation
- Krankheitsbild:
- komplexer Bruch nach Sturz
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Ich schildere meine Eindrücke als Angehörige eines älteren Patienten, der nach einem Sturz erst in der Orthopädie (gute Erfahrung) und dann zur 'Reha' in der Geriatrie war. Was eine Katastrophe. So etwas entwürdigendes will ich nie mehr sehen müssen. Komplett herzlos.
Schmerzmanagement war schlimm - trotz zunehmenden Beschwerden hat das über Tage keiner ernst genommen, es weitergegeben oder was gemacht. Es sollte nochmal geröntgt worden, aber die Info war nicht übergeben worden. Dafür wurde das kognitive Assessment gleich dreimal gemacht weil Info wohl nicht auffindbar (mein Vater ist total klar im Kopf).
Da liegen Leute nach einer Bruch-OP mit Patienten mit schwerer Demenz im Zimmer, kriegen null Ruhe, der Gestank ist zum Teil atemberaubend, weil die Pfleger da nicht immer regelmäßig Windeln kontrollieren und wechseln (oder schnell kommen wenn sie gerufen werden). Dann noch die vollen Windeln einfach im Badezimmer Müll vergessen statt ihm dann mitzunehmen. Die persönliche Würde war wohl unwichtig - da schlappten regelmäßig alte Leute nur mit Windelhöschen und Engelhemd gekleidet mit Physiotherapeuten durch die Gänge.
Jeder Wunsch - ob nach etwas zu Trinken, Hilfe beim Klogang, oder Verstellen des Lichts so dass man lesen kann wenn um 18.30 Nachtruhe erklärt wird - ist scheinbar zu viel. Arztgespräch nur nach sehr eindringlichem insistieren - dann eilig, keine gute Auskunft und Beratung, fühlte mich sehr alleingelassen.
Das Essen war fürchterlich, ich musste regelmäßig was mitbringen. Die ohne Angehörigen tun mir leid, wenn sie länger da sind und nicht selber in die Cafeteria können.
Einziger (wichtiger!) Lichtblick - der Sozialdienst war wirklich gut. Besonders das Entlassungsmanagement war effektiv und die Kommunikation war super.


1 Kommentar
Moin mein Lieber,
Du bist nicht alleine.
Sie "verwalten Dich", weil "DU NUR eine FALLNUMMER" bist.
Das ist ein Krankenhaus mit einem Durchlauf der totalen Anonymität. Sie kennen nur Nummern.
Selbst die herzlichsten Menschen in der Pflege und im Arztteam werden früher oder später ausbrennen u. am OP-Tisch umfallen, weil sie ausgebrannt sind.
EIN KRANKENHAUS IST EIN WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN.
Dort geht es nicht um Deine GESUNDHEIT, sondern um PROFIT.
Ich weiß, das klingt sehr hart.
Alles Gute weiterhin
Malte Bartels