Vorab möchte ich betonen, dass sowohl Hebammen, als auch Schwestern und Ärztinnen einen guten Job gemacht haben! ABER dieser Job ist kaum zu leisten, da das Personal hoffnungslos unterbesetzt ist.
Und für alle, die die Bewertungen auf dieser Seite -auch zurecht- unter Vorbehalt lesen: Ich bin keine enttäuschte Patientin, die erwartet hat, dass man 24-Stunden Händchen hält. Ich bin eine enttäuschte Patientin, die nach 2 Tagen das Klösterchen auf eigenes Risiko verlassen hat (nach ungeplantem Kaiserschnitt!), weil die Zustände so katastrophal waren, dass ich für mein Kind und mich den Aufenthalt nicht mehr riskieren konnte und wollte.
Im Detail: Es helfen keine schönen neuen Kreißsäle, wenn keine Hebammen da sind, um darin zu arbeiten. So waren mein Mann und ich die meiste Zeit alleine, selbst unter den Presswehen, als die diensthabende Hebamme zwischen 4 Kreißsälen rotieren musste. Als festgestellt wurde, dass das Kind nicht günstig liegt, war es dann auch schon zu spät, um andere Maßnahmen zu ergreifen und ein Kaiserschnitt war der letzte Ausweg. Der hingegen wurde gut durchgeführt, ich hatte keine Komplikationen und habe heute eine kaum sichtbare Narbe.
Doch wer denkt, dass danach alles besser wurde, irrt, denn ab diesem Zeitpunkt war ich quasi für die nächsten 2 Tage auf der Wöchnerinnenstation allein mit meinem Kind. Kein Wunder bei 1 Schwester, die zuständig war für 23 (!) Wöchnerinnen. Als Erstgebärende mit Kaiserschnittwunde eine komplette physische, aber auch mentale Überforderung. Mein Sohn wollte nicht trinken, keiner half mir beim Stillen. Eine junge Schwester hatte gerade mal Zeit, um ein YouTube-Video zu erwähnen, auf dem das richtige Stillen gezeigt würde.
Als Grund für die schlechten Verhältnisse wurde uns u.a. ein hoher Krankenstand des Personals genannt. Dieser Grund ist aber kaum haltbar: Als wir einen Tag früher als geplant gingen, saß schon ein neues Paar bei uns auf dem Zimmer und wartete darauf, dass wir unseren Platz räumen. Würde eine verantwortungsvolle Krankenhausverwaltung in so einem Moment nicht einen Aufnahmestop anordnen, statt noch neue Patienten aufzunehmen?
Wir haben von einigen Mitarbeitern erzählt bekommen, dass das Problem in der Geburtshilfe wohl schon seit 2-3 Jahren existiert. Hätte ich einfach nur Pech gehabt, weil zufällig viele ungünstige Faktoren zusammengekommen wären, dann könnte ich damit leben. Aber sollte das alles System haben,ist es schwierig zu akzeptieren.
1 Kommentar
Sehr geehrte Patientin,
wir möchten, dass sich alle Patientinnen und Patienten in unserem Krankenhaus wohl, gut betreut und gut behandelt fühlen.
Den Hintergründen zu der von Ihnen geschilderten Erfahrung würden wir gerne nachgehen und möchten Sie deshalb bitten, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Dafür können Sie sich per E-Mail direkt an unser Beschwerdemanagement wenden:
[email protected]
Mit freundlichen Grüßen
Das Qualitäts- und Risikomanagement
Krankenhaus der Augustinerinnen