Ab Sept 09 für 5 Wochen in Mölln; exzellente Therapeuten, sehr bemühte Stations- und Servicemitarbeiter (machen aber oft gestressten, verschlissenen Eindruck); Gebäude/Zimmer/Therapiebereiche heruntergekommen, dreckig und nicht mehr zeitgemäß; Therapiehilfsmittel oft alt, dreckig und zu wenig; hatte nur wenige einseitige Anwendungen: diese Klinik ist nichts für Patienten, die sich nicht selbst beschäftigen können (unklar bleibt auch, wie bei gleicher Diagnose und Krankheitshistorie bei Mitpatienten so extrem unterschiedliche Anwendungspläne existieren); teure Kommunikation; aufgrund fehlender Aktivitäten im Hause Anreise mit eigenem Kfz empfehlenswert, um sich die schöne Umgebung abseits der Bahnlinie während der Anwendungspausen zu erschließen; Essen tendenziell schmackhaft und in Ordnung (Speisesaal aber in jeglicher Hinsicht kalt)
Entlassungszustand: lediglich körperlich gestärktes aber nun mentales Wrack
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1. Therapie
* durchgängig große Gruppen in Massentherapien, konkret: Allgemeine Gymnastik, Aqua-Fitness, Entspannungstechnik
* fast kein Feedback nach Anwendungen möglich (konkret: da ein Großteil der Therapeuten zu Anwendungen der nächsten Patienten hetzen müssen)
* fehlende Kapazität von, speziell für Einzelanwendungen, konkret: Hirnleistungstraining
* fehlende Kapazität von Therapiehilfsmitteln, konkret: nur 1 Crosstrainer vorhanden (nach Steigerung der Belastbarkeit mit dem Fahrradergometer ein wöchentliches Gezerre, dafür Termine zu bekommen)
* Geräte für Therapie schlecht gewartet oder notdürftig repariert oder alt
2. Infrastruktur
* zuerst am Klinikgebäude vorbeigefahren, weil ich dachte, dies sei ein Industriegebiet
* heruntergekommenes Gebäude (wohl aus den 60/70er Jahren, kaum signifikante zeitgemäße Modernisierungen)
* Kiosk mit dem notwendigsten vorhanden, anschließende Gemeinschaftsbereiche wenig einladend, Billiardtisch im Flur
* lauter und rein funktionaler Speisesaal, Klimatisierung zugig und eiskalt (Pulli mitnehmen!)
* Öffnungszeiten Bücherei nur an 2 Tagen für 1 h
* Kommunikation: Zimmertelefon per aufladbarer Karte teuer für 10ct/min ausgehend (Anrufe können aber frei und direkt angenommen werden), Internet per aufladbarer Karte teuer für 5ct/min und ohne Privatsphäre, begrenztes Zeitungssortiment am Kiosk verfügbar, Mobilfunkempfang – Vodafone mäßig, eplus schlecht (Etagen 3+4) bis sehr schlecht (Etagen EG –2), TV/Radio von lokalen Fernsehhändlern teuer für ab 1,85 Euro/Tag mietbar (besser Laptop und Analog/Hybrid-TV-Stick mitnehmen incl. Koaxkabel mit weibl. Stecker, ca. 17 TV-und mehrere Radio-Programme sind per Zimmer-Antennendose analog frei empfangbar)
* Bereiche der Anwendungen steril (Med. Bäder voll gefließt, oft kein Fenster nach außen, da im Untergeschoss)
* Aufzüge in größtenteils allen Gebäudeteilen vorhanden, wenig einladend die Benutzung der faden Treppenhäuser
* eigenes Kfz sinnvoll, um in den oft anwendungsfreien Zeiten das schöne Umland zu erkunden (HH, HL und Lüneburg mit Bahn erreichbar)
* das Nötigste ist in Mölln erhältlich
3. Sauberkeit
* bei Einzug Tabletten des Vorgängers gefunden und beim Aufnahmegespräch der Ärztin übergeben
* in der Nichtraucher-Klinik: bei Einzug Zigarettenasche auf Toilette im verräucherten Bad vorhanden
* in Zeiten der Schweinegrippe keine Seife vorhanden (auch dazu keine Vorab-Info)
* teilw. ca. 3 mm Staubschicht unter Matratze (sichtbar, da Matratze 10 cm kürzer als Bettgestell)
* Waschbecken müsste gewartet werden (Entkalkung Perlator, Wasser läuft wg. fast zugesetztem Knie sehr langsam ab)
* Kalk, Rost und „schwarzes Pelziges“ im Duschbereich (nach Beschwerde nun ab Woche 4 reduziert, Umstellung auf andere Lösung angekündigt)
* Toilette und angrenzender Bereich grüßt weiter mit Uringeruch (Selbsthilfe: mit zu kurzem Duschschlauch und zu wenig Wasserdruck Bad trotzdem unter Wasser setzen und mit Badelatschen Wasser zirkulieren, Wollläuse dann mit Dusche in Gulli spülen)
* Kaffee- und sonst. Spritzer und Flecken auf Möbeln, Fußboden etc. (Abhilfe: Kauf von Generalreiniger und Lappen im gut mit Discountern ausgestatteten Mölln und alternatives 1-wöch. Putz- zum nicht vorhandenen Therapieprogramm)
* Schwarze Punkte (die wie Stockflecken aussehen) auf Dichtungen des Wassertretbeckens (Fußpilzgefahr?)
* Muffiger feuchter Geruch in HE-Umkleide für Schwimmbad
* Kalk, braune nach Rost aussehende Spuren an Wänden und Schwimmbecken
4. Abläufe
* die Abläufe scheinen nur in Richtung Klinik-Wirtschaftlichkeit optimiert zu sein (Wohlbefinden der Patienten (der eigentlichen Kunden) bleibt auf der Strecke. Dies kostete mich nach dem Schock zu Beginn fast 2 Wochen Eingewöhnungszeit)
* die Mitarbeiter auf Station, der Therapie und des Services sind kompetent, machen aber oft einen gestressten, ausgelaugten und „verschlissenen“ Eindruck. Auch macht sich Resignation breit („Beschweren Sie sich bitte in Berlin, vielleicht bewirkt dies eine Änderung“)
* keine Motivation, in der Nichtraucherklinik das Rauchen auf Balkonen zu unterbinden (Geruchsbelästigung der nichtrauchenden Mitpatienten)
5. Einzelbewertungen
0 = entfällt / Anwendung konnte nicht in Anspruch genommen werden, 1..5 = sehr gut..mangelhaft
1. Zufriedenheit - Aufnahme und Empfang: 2-3
2. Zufriedenheit - Mitarbeiter Verwaltung: 2–3
3. Zufriedenheit - Qualität der Unterbringung:
a) Station: 3
b) Zimmer: 5 (zu kurze Matratze, Spalt unter Türe lässt Lärm vom Flur ungehindert ins Zimmer dringen -> nur kurze Zeitfenster, in denen wirklich Ruhe ist)
c) dreckig (s. Kap. 3)
4. Zufriedenheit - räumliche Gegebenheiten des Hauses
5. Zufriedenheit – Service in den Speisesälen: 2
6. Zufriedenheit – Service bei der Zimmerreinigung: 5 (siehe Kap. 3)
7. Zufriedenheit – Freizeitmöglichkeiten: 4 (innerhalb 5 Wochen eine Veranstaltung für meine Alters-/Interessengruppe)
8. Medizinisch-Therapeut. Bereich – Organisationsabläufe
a) EDV-Terminierung: 4 (manuelle Nachbearbeitung der Anwendungspläne mit Therapeuten brachte wesentlich besseres und kreativeres Ergebnis)
b1) Absprachen mit Therapieplanung: 4 (s.Punkt a) „Bitte beschweren Sie sich in Berlin“ oder resignativ ala „Little Britain“: the computer says „No“)
b2) Absprachen mit Therapeuten tagsaktuell . 1
9. Medizinisch-Therapeut. Bereich – ärztl. Betreuung
a) Visite: 5 (zu was dienen 2 Visiten a 1 min / Woche? reine Prozess/QM-Befriedigung?)
b) Stations-/Fachärzte: 2
10. Medizinisch-Therapeut. Bereich – Abstimmung der Rehabilitationsziele
a) Abstimmung ansich: 2
b) Umsetzung: 5
11. Medizinisch-Therapeut. Bereich – Betreuung durch das Pflegepersonal: 2
12. Medizinisch-Therapeut. Bereich – Betreuung durch die Psycholog. Abt.: 2 - 3
13. Medizinisch-Therapeut. Bereich – Funktionsabt.:
a) EKG, Röntgen, Endoskopie: 0
b) Sonografie: 2
14. Medizinisch-Therapeut. Bereich – Physiotherapie-pass. Anwendungen
a) Massage, Moor, Kneipp-Einzelanwendungen: 0
b) Med. Bad: 3 (kalte laute Atmosphäre, nicht zur Entspannung geeignete Infrastruktur, einige Teile nicht voll funktionsfähig (verkalkt))
c) Wassertreten: 5 (Einweisung nur durch Hinweisschild oder Rückfrage bei anderen Patienten, schwarze Punkte auf Beckenabdichtungen, die wie Schimmelpilz-Ansatz aussehen)
15. Medizinisch-Therapeut. Bereich – aktive Therapie
a) Einzeltherapie: 0
b) Gruppentherapie: 0
16. Medizinisch-Therapeut. Bereich – Bewegungstherapie
a) Konditions-/Krafttraining: 3 (exzellente Therapeuten, aber viel zu große Gruppe; verschlissene/bandagierte, rostige/quietschende/nicht gewartete Geräte; zu wenig Geräte, wie z. Bsp. Crosstrainer, Laufband)
b) Allg. Gymnastik: 3 (exzellente Therapeuten, aber viel zu große Gruppe)
c) Aqua-Fitness: 3 (exzellente Therapeuten, aber viel zu große Gruppe; muffiger feuchter Geruch in HE-Umkleide, Kalk, braune nach Rost aussehende Spuren an Wänden und Schwimmbecken – hm, hoffentlich nehme ich kein Fußpilz mit heim)
17. Medizinisch-Therapeut. Bereich
a) Ergotherapie: 3 (exzellente Therapeuten, aber viel zu wenige: teilw. nur 1 Anwendung/Woche)
b) Beschäftigungstherapie: 0
18. Medizinisch-Therapeut. Bereich
a) Diätberatung: 0
b) Ernährungsberatung: 3 (Ziele bei Aufnahme anders definiert als im Entlassungsgespräch genannt – internes Kommunikationsproblem?)
19. Zufriedenheit – Krankheitsbezogene Schulungen: 0
20. Zufriedenheit – Gesundheitsbildung/-training: 0
21. Lehrküche: 0
22. Zufriedenheit – Rehabilitationsziel
a) Umsetzung: 4 (ich: erwartete eine med. Rehabilitation, Klinikleiter: eine „Kur/ich sei zum Erholen da“)
b) Körperlich: 3
c) Belastbarkeit / Wiedererlangung Stressfähigkeit / Konzentration: 4 – 5
23. Erneute Rehabilitation in dieser Klinik: nein
24. Besonders gefallen hat mir:
a) engagierte Therapeuten
b) Umfeld außerhalb der Klinik
c) Essensqualität wesentlich besser als im Krankenhaus
25. Besonders geärgert hat mich:
a) mangelnde Therapiemöglichkeiten
b) mangelnde Sauberkeit im Zimmer- und Therapiebereich
c) Ignoranz von Patientenbedürfnissen
d) Neuaufnahmen von Patienten, obwohl Klinik schon am Limit ist (teilw. Tage mit nur 2 Anwendungen)
e) „Auspressen“ der Therapeuten, Service- und Stationskräfte bis zum Limit (Druck war für mich auch als Patient offensichtlich wahrnehmbar)
f) mir wurde bereits nach 2 Tagen eine 2-wöch. Verlängerung angeboten. Wie sich aber dann herausstellte, ohne diese Zeit ausreichend mit den notwendigen Anwendungen füllen zu können
g) Abläufe bedienen wirtschaftliche Aspekte, aber nicht die Bedürfnisse von Patienten und Angestellten
26. Weitere Anregungen oder Verbesserungsvorschläge
a) Komplettabriss der Anstalt
b) Neuaufbau nach heutigen Erkenntnissen
c) Neuanfang mit den derzeitigen exzellenten Therapeuten, Service- und Stationskräften
d) Gestaltung der Abläufe mit wesentlich stärkerer Betonung auf Kunden (= Patienten) -Sicht
e) Gestaltung der Anlage zum Wohlfühlen
f) personelle und infrastrukturelle Schaffung von Therapiemöglichkeiten in ausreichender Kapazität zu den aufgenommenen Patienten
27. Ernährung
1. Kostform: kann mich nicht mehr zum Gespräch erinnern
1. Frühstück: Auswahl: 2, Abwechslung: 4, Präsentation: 3
2. Mittagessen: Geschmack: 2, Präsentation: 5, Abwechslung: 3, Gemüse/Salatbuffet: 3
3. Komponenten Mittagessen: alle 2–3
4. Abendbuffet: Auswahl: 2, Geschmack: 2, Präsentation: 3, Abwechslung: 4
5. Verpflegung insgesamt: Abwechslung: 4, Qualität: 1-2, Gesundheitswert: 2-3
6. Dauer der Essenszeiten: Frühstück: 3-4, Mittagessen: 3, Abendessen: 4-5
7. Anregungen Verpflegung
a) persönlichere Note notwendig (Strichwort: „Mittagsufos“)
b) Speisesaal teilen und mit schallabsorbierenden Elementen versehen, da Lärmpegel unerträglich
c) Abendessen bis 19 h verlängern
d) Buffet + Tische nicht schon während den Essenszeiten abräumen
e) andere zeitgemäße Lösung für unästet. Abfalleimer auf Tischen
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