Meine Mutter hat mit Kardiomyopathie immer gut gelebt, ab und an hatte sie Herzrhythmusstörungen, aber nur selten starke und kam dank Medikamenten gut zurecht. Obwohl es ihr insgesamt gut ging, sollte wegen verschlechterter Werte und leichter Schlappheit untersucht werden, ob eine TASH in Frage käme, eine Methode, bei der die Erkrankung mittels eines Herzkatheters behandelt wird.
Aus dem Kurzaufenthalt wurden 15 Tage, in denen sie viele, teils furchtbare Untersuchungen ertragen musste, darunter fast eine Std. in einem MRT-Gerät! Obwohl das für sie deutlich belastend war, wurde ihr kein Beruhigungsmittel angeboten. Eine Herzkatheter-U. durch die Armvene sollte ca. 30 Min. dauern, bei ihr dauerte sie 2 Std.! Eine Herzkatheter-U. durch die Leiste, die schon 4 Jahre zuvor gemacht worden war, wurde (unnötig?) wiederholt. Die Kommunikation war miserabel, die Behandlung durch das Personal teils auch. Die meiste Zeit hing sie völlig in der Luft, ihre Fragen wurden abgeblockt, sie war angespannt u. verunsichert. Wegen ihres Zustandes wurde ihr Angst gemacht, durch die Untersuchungen war sie traumatisiert u. konnte kaum noch schlafen o. klar denken, so dass sie gar nicht auf die Idee kam, Familie o. Hausarzt um Hilfe zu bitten.
Aufgrund starker Salven im LGZ-EKG entschied man, ihr einen ICD, einen Herzschrittmacher mit Defibrillatorfunktion einzusetzen. Das wurde als Routineeingriff dargestellt, sie wusste nicht, wie groß der ICD ist u. hat sich die OP nicht so schlimm vorgestellt, wie sie es war. Ihr wurde auch nicht vermittelt, dass sie eine Wahl hätte. Nach der OP: endlose Schmerzen, links fast flächendeckend Hämatome über Oberkörper u. Oberarm. Tagelang sah sich das niemand näher an. Der ICD löste ein Zwerchfellzucken aus. Sie verließ die Klinik dann ohne Erlaubnis. Haus- und Facharzt reagierten mit Entsetzen auf ICD u. Hämatome. Zw. ihnen u. der Klinik hatte es keinen Kontakt gegeben, obwohl es bei der Überweisung nur um eine TASH ging! Den ICD hätte man auch in ihrer Heimatstadt einsetzen können, was man ihr nicht sagte! Er ist schlecht eingesetzt worden, das Zucken blieb. Ihr Zustand seit Monaten: Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, zeitweilig Ödeme u.a. Das Rechtsherz arbeitet jetzt weniger, als Folge der Medikamente bekam sie eine Leberentzündung.
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Eine seriöse Einschätzung der Dringlichkeit erscheint uns nur anhand vorliegender, relevanter Untersuchungsdaten/Befunde möglich. Im HDZ NRW erfolgt eine solche Beurteilung aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse durch erfahrene Experten der Kardiologie und Herzchirurgie innerhalb eines interdisziplinären Herzklappenteams.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr HDZ NRW