Der Patient hat Anspruch auf eine qualifizierte und sorgfältige medizinische Behandlung nach den anerkannten Regeln der ärztlichen Kunst. Sie umfasst eine qualifizierte Pflege und Betreuung. Stehen die erforderlichen organisatorischen, personellen oder sachlichen Voraussetzungen für eine Behandlung nach dem medizinischen Standard nicht zur Verfügung, bedeutet das für den Patienten, immer eine verschlechterung seines Zustandes.
Der Respekt vor den Patientinnen und Patienten gehört zu den wichtigsten Umgangsregeln in den Kliniken. Denn er bildet die Grundlage einer effektiven Arbeit am Patienten. Wer Respekt und freundliche Aufmerksamkeit erfährt, wird auch wieder Vertrauen in die eigene Kraft und die Fähigkeit gesund zu werden haben. Aufmerksamkeit und freundlichen Respekt sollen auch die Räume und Stationen ausstrahlen, in denen man sich für einige Zeit aufhält. Wer in eine Klinik kommt, soll eine schützende und beruhigende Umgebung antreffen, Abstand zu bedrängenden Sorgen gewinnen und Gehör für seine Anliegen und Wünsche finden.
Ich war auf der psychiatrischen Station 9 im Haus I
Das Krankenhaus bezeichnet sich als „rauchfrei“, tatsächlich liegen auf dem gesamten Gelände tausende Kippen herum. Da die Patienten bei Wind und Wetter draußen rauchen, werden viele zusätzlich krank. Einige rauchen dann heimlich in einem Heizungskeller, wo alle Sperrhähne offen zugänglich sind; dieser Heizungskeller ist als „Tischtennisraum“ deklariert. Die Gebäude sind durch einen Kolonadengang verbunden, der mit Wellblechplatten ausgestattet ist. Die gesamte Dachkonstruktion ist verrostet und wird provisorisch seit über einem Jahr (lt. Patient, von 2006) mit einem Baustellenträger abgestürzt, teilweise fehlen Dachabdeckungen. Die Haustüren standen ständig offen, weil die Türschließer defekt waren. Auf der gesamten Ganglänge sind von 36 Lampen 20 defekt. Die meisten Wege im Gelände sind unbefestigt. Gehwegplatten ragen Zentimeterweise über die Fugen und bilden für die zum Teil sedierten Patienten im hohen Maße Unfallgefahren. Der Parkplatz wird mit Baustellen oder Kellerlampen beleuchtet, die Kabel zu den Lampen liegen teilweise auf dem Boden oder hängen über Äste. Im Keller befindet sich die Turnhalle und zwei Toiletten mit Dusche; die Dusche in der Herrentoilette fehlt. Obwohl die Zimmer nur für jeweils zwei Patienten vorgesehen waren, wurden sie häufig mit drei Patienten belegt; nur, weil ich mich erfolgreich gewährt habe, konnte in meinem Zimmer eine Überbelegung abgewendet werden. Denn im Qualitätsbericht der Klinik spricht man nur von Zweibettzimmern. Die Reinigung der Zimmer war oberflächlich; in der Toilette, auf den Fensterbänken und den Tischen lag der Staub von mindestens einem Monat. Mit ein und demselben Lappen wurde der Wasserspender abgewischt und dann der Auslaufhahn. Das Essen wird von einer Firma aus Oberhausen angeliefert. Es kommt häufig in zerkochtem Zustand an, freitags gibt es Fisch der wegen seines Gestanks nur selten und wenn, von „Unwissenden“ gegessen wird; Fisch, der stinkt, kann nicht frisch sein. Das Essen war sehr schlecht und bot immer wieder Anlass zur Beschwerde. Häufig gab es zu wenig Wurst, Käse, Marmelade oder Brot; das war sehr oft schimmlig Spontane, sportliche Aktivitäten waren nicht möglich, da die Sporthalle stets abgeschlossen war – „aus versicherungstechnischen Gründen“, sagte man.
Fakt ist :
Die wöchentlichen Visiten ähneln einem Tribunal; hier traute man sich nicht zu sagen, dass es einem schlecht geht. Auch deshalb, weil dem „Tribunal“ eine Ärztin beiwohnte, die sehr arrogant war und somit abweisend wirkte.
Die Tage waren mit Langeweile gekrönt - Das Essen ist - bis auf wenige Ausnahmen - schlecht. Man wird sich selbst überlassen - Meine tatsächlichen Probleme wurden so gut wie nicht berücksichtigt - Meine Depressionen sind wieder aktuell - Die Arztbesuche häufen sich wieder.
Positiv:
Die Schwestern waren soweit ok; sie konnten ja auch nichts an den Situationen ändern. Der Stationsarzt gab sein Bestes; er hatte zu wenig Zeit, da er für über 20 Patienten zuständig war. Bis auf einen „Nachtpfleger“ - der sehr unpersönlich und abweisend war, waren die Anderen ok.
1 Kommentar
Ich kann das absolut verstehen.
Ich war 2 Monaten in der Geschlossenen Abteilung.
War nicht so toll. Die Mitpatienten können in der Regel nichts für ihr Verhalten. Ich fand es aber sehr unangenehm dass das Pflegepersonal in ihrem Pausenraum über patienten gelästert hat. Generell waren die meisten Pfleger nicht sehr kommunikativ was sehr schade ist. Ich hatte mit meiner Psychose auch angstzustände die nicht wirkich ernst genommen wurden. Es gab kaum Therapie für die Geschlossene. Nur einmal eine Bachrunde die sehr toll war und eine Therapiesitzung mit einer Psychologin. Und ab und zu kam eine Frau vorbei die Gesellschaftsspiele angeboten hat. Das wars.
Das essen war auch nicht wirklich gut. Es gab eine warme Mahlzeit die eher schlecht als recht war und morgens und Abends halt Brot.