Mein Vater (81) wurde letzten Donnerstag wegen Verwirrheit, Sprachstörungen und Schwindel in der Neurochirurgie aufgenommen. Abends bekam meine Mutter telefonisch die Information, dass bei einem CT ein Tumor im Kopf vermutet wird. Mehr Informationen bekam sie telefonisch nicht. Am Freitag morgen wollten meine Mutter und ich ihn besuchen, jedoch war er nicht dort. Wir fragten einen Pfleger, der sich aufmachte ihn zu suchen. Ich ging davon aus er wäre in einer Untersuchung, ein MRT sollte noch gemacht werden. Etwa 20 Minuten später erfuhren wir, dass er weg gelaufen war, trotz Security an den Eingängen. Die Polizei wurde informiert, jedoch von dem Pfleger auf die falsche Fährte geführt. Er behauptete, mein Vater hätte ein rotes Oberteil angehabt und er wurde gesehen, wie er in einen Bus einstieg. Meine Mutter wusste, er hatte kein rotes Oberteil bei und ich wusste er würde nie Bus fahren,jedoch wurden wir nicht erhöhrt. Wir fanden ihn auf halber Strecke nach Hause (3,5 km) auf Strümpfen ohne Jacke aber mit Maske und nahmen ihn mit nach Hause. Am nächsten Tag fuhr ich mit ihm zum MRT, Kräfte zehrend, ein halber Tag von hier nach da, nach dort, der falsch beschreibende Pfleger brachte uns zum MRT, was keins war, jemand anderes wusste dann den Weg. Die Impfbescheinigung ging verloren usw. dafür, dass das MRT den Tumor (sehr groß) bestätigt, was wir nur erfuhren, weil ich auf ein Gespräch mit einem Arzt drängte. Die Narkoseärztin kam ihm zuvor und wollte uns über die Narkose für die Biopsie aufklären, von der wir bis dato noch gar nichts wussten. Leider entschieden wir uns für die Biopsie und ich brachte meinen Vater gestern wieder in die Klinik, mit Zusage der Klinik für eine Sitzwache, damit er nicht aufsteht und stürzt. Nachdem ich gestern Abend nach der Biopsie sogar mit ihm telefonieren konnte, kam ich heute früh, um ihn abzuholen. Die Sitzwache hat wohl nicht aufgepasst und mein Vater ist aufgestanden, gestürzt, Platzwunde am Kopf, laut erneutem CT und Röntgen nicht mehr passiert. Aber mein Vater ist nicht ansprechbar, kann sich gar nicht mehr artikulieren. Ich habe ihn mit nach Hause genommen und da bleibt er. Teils sehr unmenschliche Behandlung, dort will man nicht enden. Dies waren nur die Highlights des Erlebnisses dort!
1 Kommentar
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Ging mir genauso nach einer schweren Krebs o.p.
Ich werde jedenfalls nie wieder für unser medizinisches Personal applaudieren. Das haben sie nicht verdient.