Der Bericht eines Angehörigen kann ja immer nur eine Momentaufnahme für die Besuchszeit sein. Aber wenn man die Eindrücke dieser doch recht kurzen Zeit mal auf den 24Std.-Tag hochrechnet bekommt man auch eine gewisse Vorstellung vom Ganzen.
Mein erster Eindruck war eine mangelnde Hygiene, nicht, dass es wirklich schmutzig war, aber liegengebliebener Staub und Papierreste habe ich bereits unten in der grossen Halle auf Flächen gesehen an denen das Reinigungspersonal mit einem fast feuchten Tuch schon vorbei war. Genauso sah es auch im Fahrstuhl aus.
Kaum war ich bei meiner Frau in der HNO-Station, wurde ein Bett mit einer frischoperierten Patientin hereingeschoben. Eine Schwester machte sich mit allerlei Dingen zu schaffen. Als letztes nahm sie eine leere Flasche Wasser vom Nachttisch um eine neue zu holen. Meine Frau bat die Schwester ihr auch gleich eine frische Flasche mitzubringen, obwohl sie noch einen ( 1 ) Schluck drin hatte. Widerwillig besah sich die Schwester die alte Flasche und meinte .... die ist ja noch nicht leer ! .... und verschwand mit den Worten ... draussen gibt es neue ... Als sie zurückkam, ohne Flasche für meine Frau, wollte ich sie wegen ihrer "zuvorkommenden Hilfsbereitschaft" zur Rede stellen, aber meine Frau stoppte mich und sagte ... die sind hier fast alle so, lustlos, frech und tlw. pampig. Ganz anders sei der Pfleger, der wirklich engagiert und immer freundlich ist.
Am Tag der Entlassung, Freitag 08.05.09, erschien ich ca zwischen 9:30uhr und 9:45uhr und wunderte mich, dass das Bett meiner Frau bereits mit einer neuen Patientin belegt war. Im Klartext : das Bett nebst Verpflegung und alles was dazu gehört wird an diesem Tag 2x berechnet !!!!! Mit Nichtwissen nehme ich an, dass dies gängige Praxis ist. Ich nenne sowas schlicht : ABZOCKE !
Die Papiere bekamen wir relativ schnell. Nach Durchsicht stellten sich aber einige Fragen für mich und ich wollte nochmal den Arzt sprechen. Nachdem alle anderen Partienten abgefertigt waren konnten wir hineingehen. Die Begrüssung war noch recht freundlich aber nachdem ich meine Fragen gestellt hatte und einige male nachfragte, wurde der Arzt zuerst lauter um mir dann vorzuwerfen ich stelle agressive Fragen. Meine Entgegnung, dass ich nur nachfrage was ich zuvor nicht verstanden habe, liess er nicht gelten und sprach fortan nur noch mit meiner Frau.
Da die Ursachen für den Drehschwindel nicht gefunden wurden war ich der Meinung das Krankenhaus müsse intern andere Spezialisten hinzu ziehen da man eine Patientin, der nicht geholfen wurde, nicht einfach entlassen könne. Doch, meinte der Arzt, er habe nur den Auftrag meine Frau im Bereich HNO zu untersuchen. Anschliessend müsse sie zum Hausarzt gehen, der dann weitere Schritte veranlassen wird. Ich meinte, wenn der dann sagt es mal mit der Inneren zu versuchen, müssen wir eine neue Überweisung haben und meine Frau kommt wieder hierher, diesmal auf die Innere, usw, usw. Da durch solche Verfahren nur die Kosten steigen und der Patient überfordert wäre, sei es doch besser gleich jetzt intern zu handeln.
Ja, gehandelt haben wir ja auch .... wir haben für Ihre Frau einen MRT-Termin für den Kopf am Dienstag hier bei uns im Haus vereinbart. Mehr können wir nicht tun !
Übrigens : nach der MRT am Dienstag bemerkte die Schwester so nebenbei ... ach, wir sehen uns ja schon übermorgen wieder. Wieso? fragte meine Frau. Na, da hat sie doch noch einen Termin für MRT der Halswirbelsäule ! Hä ? Diesen zweiten Termin hat uns der Arzt NICHT genannt !
Während der Unterredung beim Arzt fasste sich meine Frau zufällig am linken Arm auf den Annorak, stutzte, zog sich die Jacke und den Pullover aus, streifte das Hemd hoch und wir alle sahen .... die Kanüle für den Tropf war immer noch im Arm ! Dazu muss man wissen, dass, wenn man mehrere Tage eine Kanüle im Arm hat, diese garnicht mehr spürt. Eigentlich hätte sie zu dieser Zeit bereits zu hause sein sollen. Was wäre wenn ? Eine Schwester, die da gerade rumstand, entfernte hastig die Kanüle und verband den Arm. Ein paar Minuten später lief das Blut aus dem Pullover, der gesamte Arm und die Pulloverseite waren blutdurchtränkt. Also neuer Verband, diesesmal ordentlicher. Den Pullover mussten wir später entsorgen.
Gegen ca 11h verliessen wir die Klinik. Für einen Arztbesuch war es zu dieser Zeit an einem Freitag bereits zu spät und meine Frau fühlte sich auch nicht in der Lage dafür. Also quälte sich meine Frau das Wochenende durch und ging Montagmorgen hin. Hier erfuhr sie, dass sie eine Cortison-Ausschleichung hätte machen müssen, und nun am Punkt von Freitag wieder anfangen müsse. Er klärte meine Frau darüber auf und verschrieb die Tabletten.
Der Arzt in der Klinik hat weder ein Wort über Cortison-Ausschleichung verloren noch Tabletten für das Wochenende mitgegeben !
Fazit : Man soll sich ja "Ärzte seines Vertrauens" auswählen, das gleiche gilt aber auch für Krankenhäuser.
Nun : die Asklepios-Klinik-Harburg werden wir mit Sicherheit in aller Zukunft NICHT auswählen !
1 Kommentar
Kann alles was Sie geschrieben haben nur unterschreiben. Ich hatte letztes Jahr im Oktober mir eine sehr tiefe Schnittwunde an der Hand zugezogen . Als erstes sass ich 4,5 Std in der N-Aufnahme und für die Wundversorgung im Wartezimmer hat man mir Zewar gegeben (Wunde offen bis auf Daumenknochen). Nach dem ich nach 4,5 Std frage , was den nun sei und wann die Wunde den versorgt werden wird, hab ich nur die Antwort bekommen ...Sie sind nicht die Einzige die versorgt werden muss. Eine Tetanus Spritze nach fast 5 Std mit einem Zewa drau empfand ich als ein absolute Witz.
Die Wunde wurde ohne jegliche Beteubung genäht ...ich sollte mich auch nicht so anstellen, die Kraft um mich zu beschweren hätte ich schlisslich auch gehabt.
Nun mit desinfitieren der Hände oder sterilem Umgang mit Material fehlen mir einfach die Worte....
Nächsten Morgen da Heim aufgewacht und mit eine Pannik in benachbarte Mariahilf gefahren ....Blutvergiftung (Wundinfekt) ...was für ein Wunder....
Wunde musste aufgemacht werden, Gewebe entfernt werden usw....
Allso ich kann Ihnen nur Recht geben ...absolutes Horror Krankenhaus