6 Kommentare

eierlikörkuchen am 12.02.2013

''Die Klinik vertritt ein umfassendes Menschenbild und behandelt die verschiedensten Krankheitsbilder unter zusammenhängenden Verständnis von Körper, Geist und Seele.''
Hier erinnere ich mich immer gerne an die Fälle mit organischen oder anderen Ursachen, die mit Medikamenten hätten behandelt werden müssen und aus Adulasicht leider nicht gesund werden wollten.
''Klingt esotherisch'', ist es auch.

lene.mann am 13.02.2013

Warum so viel Sarkasmus? Ich denke eine Bewertung mit Deinen Erfahrungen wäre doch gut - hier geht es schließlich darum Interessierten eine Informationsplattform zur Verfügung zu stellen in der individuelle Erfahrungen aller Coulleur bei der Suche nach einer passenden Klinik helfen können. Da ich mich mit meinem Krankheitsbild dort sehr gut aufgehoben gefühlt habe und von meinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen berichte, bleibt mir nur ein durchweg positives Fazit. Zur medizinischen Betreuung kann ich selbst allerdings nichts sagen, da ich weder Medikamente bekomme, noch (glücklicher Weise) brauche. Somit überlasse ich es gerne anderen diesbezüglich über ihre Erfahrungen zu berichten.

eierlikörkuchen am 13.02.2013

Meine Bewertung und mein Erfahrungsbericht befindet sich weiter unten...relativ am Anfang. Galt als einer der differenzierteren Berichte. Meine Sternchenpunktzahl liegt im Durchschnitt. Also im Schwarz-Weiß Bereich war ich nie. Mir fiel dann auf, wie mit Kritik und Kritikern umgegangen wurde und wird, also wie Negativbewertungen kommentiert wurden. Sie wurden nicht kommentarlos stehen gelassen. Positivbewertungen schon, zumindest überwiegend. Jetzt dreht sich das eben mal um. Und da Positivbewerter zufrieden sind, zumindest unterstelle ich ihnen mal Stabilität, dürfte Kritik und Sarkasmus nicht weiter stören.
''Da ich mich mit meinem Krankheitsbild dort sehr gut aufgehoben gefühlt habe und von meinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen berichte, bleibt mir nur ein durchweg positives Fazit.''
An Ihrem persönlichen Fazit rüttelt auch keiner.
''(mit absoluter Langzeitwirkung für alle die sich wirklich auf den Weg machen wollen)''
Sagen Sie das mal jemanden der schwer krank ist und Medikamente braucht.
Sagen Sie das mal den Angehörigen und Freunden, die einen geliebten Menschen an einer psychischen Krankheit verloren haben.
Sagen Sie Ihnen: Körper, Geist, Seele…''einzig sinnvolle im Sinne von lebenshungrig.''
Adula versucht es mit, man muss wollen wollen zu erklären, während der Rest der Welt einen Schritt zurück tritt mit Erklärungsversuchen. Die Grenzen der Medizin als solche auch akzeptiert.
''nicht für jeden etwas, da eigene Motivation, Offenheit und absolute Ehrlichkeit die Therapiegrundlage sind''
Dann sollten Kranke die Klinik meiden. Motivation, Offenheit und absolute Ehrlichkeit ist nun mal nicht das Gesicht von Depression und Co. Sondern ein Zustand, der angestrebt wird.
Sie haben Ihre Klarheit erlangt, das freut mich. Lassen Sie die Anderen die nicht wirklich wollen da raus...

Alles Gute Ihnen.

NikaNachtwind am 17.02.2013

Ich habe schon vor sehr langer Zeit in der Al-Anon gelernt, das Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit Krankheit und Sucht unabdingbar ist. Inwieweit sich Offenheit, Ehrlichkeit, Wollen gegen die Krankheit anzugehen, Motivation etc. dem Krankheitsbild Depression widerspricht, kann ich nicht nachvollziehen. Von Anfang an wurde gesagt, der erste Schritt ist in die Klinik zu kommen, doch Wunder können Therapeuten nicht wirken wenn der Patient nicht zur Mitarbeit bereit ist. Was ich nicht verstanden habe ist, dass, wenn ich als Patient merke, das Therapiekonzept ist nicht für mich, ich dann trotzdem meine "Zeit absitze" und ständig meckere. So habe ich das bei einigen erlebt, dich sich als Grüppchen aus A und B zusammenfanden. Wenn ich doch merke, das Konzept ist nichts für mich, dann sage ich das, gehe und suche eine Klinik die mir mehr entspricht. Alles andere ist doch vertane Zeit. Zeit in der ich woanders vielleicht mehr für meine Genesung tun kann. Ich kann nur für mich sprechen, für mich war es eine wertvolle Zeit in der Adula und Offenheit, Ehrlichkeit und Klarheit gehören zu mir trotz Depression. Auch die medizinische Versorgung, die bei mir notwendig ist, da ich unter Bluthochdruck leide und unter Reflux durch einen (entstanden durch jahrelange Bulimie) Zwerfellbruch, war sehr gut.

Feuerfunke am 06.04.2013

Ich war letztes Jahr in der Klinik und mir ging es ebenfalls so. ^Nachdem ich vierzehn Tage in der Klinik war kam ein Mann an, der mich 4 Jahre vorher vergewaltigt hatte. Ich wußte nicht damit um zu gehen. am nächsten Tag habe ich es dann dem diensthabenden Arzt und Therapeut offenbart. Es war die Hölle was ich dann durchgenmacht habe. Ich wurde zum Schweigen verurteilt. Durfte nicht in den Gruppen oder sonstwo darüber reden. Ich wurde aus den Therapiesitzungen rausgeholt Wo ich gerade in einem Prozeß war) und kam zur Gerichtsverhandlung mit drei Therapeuten bzw. Ärzten. Es wurde mir mitgeteilt, dass der Privatpatient ihnen glaubhaft versichert hat, daß er mich nicht vergewaltigt habe und ich doch die Klinik noch heute zu verlassen habe. Dies alles nachdem sowieso in der Klinik ständig Sonderkomites stattfanden weil der Dampfkochtopf am explodieren war, weil das Thema sexuelle Übergriffe war. Ich wurde von meiner Therapeutin aus einem Prozeß der Retraumatisierung geholt. sie konnte einfach nicht damit umgehen, da sie zu unerfahren und zu jung ist. Ich habe mich bis heute noch nicht erholt, da ich mein Leben nicht mehr in den Griff bekomme. Ich bin hochdpressiv und die Hoffnung, daß sich in dieser Welt etwas ändert habe ich auch nicht mehr. Die klinik ist ein Unternehmen und muß Gewinn erzielen und kann keine Patienten gebrauchen die erfahren, offen, ehrlich sind. Die Therapeuten sind zum größten Teil selbst stark gestört und lenken mit uns Patienten von sich selbst ab. Ich habe bis jetzt noch nicht selbst eine Klinikbewertung geschrieben, da ich bis jetzt nicht die Kraft dazu hatte und von dieser Seite nichts wußte. Hätte ich diese Seite vor meinem Klinikaufenthalt gewußt, wäre ich mir nicht so schuldig und falsch vorgekommen. Ich bin froh, daß ich endlich auf diese Bewertungsseite gestoßen bin und es doch noch mutige Menschen gibt, die Ihre Negativerfahrungen mitteilen. Ich hatte nicht den Mut und die Kraft dazu.

Elmoar am 23.04.2013

Uff, krasse story. Also das ist mal ne andere Einsicht in die Dinge. Das macht mich dann doch, im Vergleich zu den anderen Kommentaren, mißtrauisch. Danke.

4 Kommentare

GudrunW am 17.11.2012

Liebe Gitte60
ich hoffe, dass du dich bald wieder regenerierst von deinem Aufenthalt in der Adula Klinik. Ich kann dich sehr gut verstehen, da auch ich schlechte Erfahrungen mit dieser Klinik gemacht habe!
Der Satz "Hör auf dein Herz" ist wirklich schön. Die Frage ist nur, ob man in der Adula Klinik viel Gelegenheit hat, auf sein Herz zu hören.
Alles Liebe,
Gudrun

gitte60 am 17.11.2012

Ich lerne es immer mehr, auf mein Herz zu hören und es geht mir immer besser und besser und ich fühle mich so befreit.
Schöne Grüße Gitte60

Godehard am 13.01.2013

@Gitte, es scheint, dass wir beide die Adula als schädlich für uns erlebt haben. Ich frage aufgrund deines Namens Gitte60, bist du 60? Ich bin das nämlich auch. Meine Überlegung ist, vielleicht ist das Adula Konzept für jüngere Patienten mit Standard-Problemen durchaus nützlich. Aber vielleicht bräuchten wir älteren, oder ich sage lebens-erfahreneren Menschen, eine etwas erweiterte, modifizierte Behandlung. Abgesehen davon, dass die noch entwickelt werden müsste, ist fraglich, ob sich das für die Dr. Georg Reissach Kliniken GmbH & CO. KG wirtschaftlich rechnet. Ich schätze es ist für die Klinik wirtschaftlicher ältere Patienten genau so aufzunehmen wie Jüngere, und ihnen therapeutisch "One-size-fits-all" zu bieten und den systembedingten Mißerfolg im Einzelfall in die Verantwortung des Patienten zu verschieben.

Juttche22 am 01.02.2013

Hallo Gitte vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Den genau das ist es was der Mensch nicht braucht solch ein Umgang mit Menschen. Ich selbst habe 25 Jahre Haschisch konsumiert.Ich habe kein Alkohol + Tabletten genommen. Bin seit dem 10 Jan bei der Na angekommen Narcotics Anonymous. Jetzt kann ich eine Therapie machen wenn ICH das möchte. Vor 4 Tagen hat mich eine Suchtberaterin Krankekasse angerufen die mir gleich mitteilte ich soll zu Therapeut wegen Medikamenten Einstellung. Äh sagte ich, ich habe nie Tabletten genommen und werde auch künftig keine nehmen. Meine große Angst ist es das die mich in eine Klinik schicken wie Psychatrie wo sie einem nur noch mehr kaputt machen. Nächste wo habe ich ein Termin zum 1 mal mit einer Drogenberaterin wo ich schon von anderen Quellen gehört habe das ich mit dieser Dame mir eine Klinik aussuchen kann. Und nicht eine Klinik wo die Krankenkasse meint ich muß dort hin. Und schon gar keine Klinik wo sie einem nur noch mehr kaputt machen. Danke für deinen Bericht

3 Kommentare

MoMa am 11.08.2010

nachtrag -nach mehreren anläufen wurde ich an bad grönenbach weitergeleitet .da die oa-gruppe sehr gut war wollte ich diese noch einmal nutzen + mich vom komitee befreien lassen ,welches eher einem inquisitionsgericht glich

manitou am 15.08.2010

Deine Erfahrungen hinsichtlich der Betreuung Deiner Schmerzerkrankung haben mich erschüttert - auch ich bekam dort psychosomatisch sehr schwere Brustkorbschmerzen, die auf einen Herzinfarkt haben schließen lassen (der sich aber nicht herausgestellt hat). Doch ich wurde in 2005 in dieser kritischen Situation von der Adula bestens betreut, man hat die Symptome mit größter Vorsicht bewertet und mich sofort zur Beobachtung per Krankenwagen ins Krankenhaus Oberstdorf verlegt.
Deshalb ist mir die Beschreibung Deiner Erfahrungen dort unfassbar, wenngleich ich nicht ausschließen mag, dass auch der Adula gelegentlich schwere Fehler unterlaufen, was ich selbst bei einem Mitpatienten in minder schwerer Form als von Dir beschrieben beobachten konnte. Das ist sicherlich nicht entschuldbar, kommt aber leider in jeder Klinik vor...

Das Kommitee ist sicherlich nicht für jeden die geeignete Therapieform, doch ich halte die dortigen Konfrontationen unter den Patienten für sehr hilfreich, die vielen zwischenmenschlichen Konflikte insbesondere im Wirtschaftsalltag besser zu ertragen. Im Kommitee kann man lernen, sich abzuhärten gegen teils unberechtigte Vorwürfe (insb. Mobbing) und Spiegelprojektionen aus dem Umfeld. Deshalb würde ich dieses nicht als Inquisition bezeichnen, sondern als harte aber hilfreiche Therapie. Mir hat es sehr geholfen, obwohl die neurotischen Projektionen für mich manchmal schwer auszuhalten gewesen sind, da ich emotional sehr sensibel bin.

Ich gehe in Kürze ein weiters Mal in die Adula, sofern meine Kasse endlich bewilligt...

ich012345 am 17.08.2010

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich hatte in der Zeit einen Unfall. Ein Arzt war wg. diverser Besprechungen nicht aufzutreiben. Ein mitfühlsamer Pfleger hat mich dann nach etlichen Stunden zur Oberstdorfer Klinik fahren lassen. Die Therapie war für mich kontraproduktiv. Nie wieder Bad Herrenalber Modell, das ist nicht für Jede/n geeignet. Sollte eigentlich auch der einweisende Arzt wissen.