zu viel Leerlauf am Anfang, zu wenig Bewegung und Kreativität
- Pro:
- Therapeuten u. Oberarzt kennen jeden Patient persönlich
- Kontra:
- zu viel Meditation, zu wenig Bewegung
- Krankheitsbild:
- Depression
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
In der Anfangszeit wird man viel zu viel und viel zu lang allein gelassen und es dauert zwei bis drei Wochen, bis gezielte Therapien anlaufen. Es findet viel zu wenig Bewegungsprogramm statt. Das haben viele Patienten vermisst. Es hätte ihnen geholfen, alles viel besser zu verarbeiten. Frühsport für 12 Minuten morgens um 6 Uhr ist einfach viel zu wenig. Die meisten hätten sich wenigstens täglich eine gemeinsame Gymnastik gewünscht. Statt dessen sind die Therapien viel zu sehr auf Meditation und Stille ausgerichtet. Der körperliche Ausgleich kommt viel zu kurz. Und wenn, dann geht es nur den Berg rauf oder runter. Das ist auch nicht jedermanns Sache. Es gibt tagsüber manchmal großen Leerlauf, aber keinen Raum oder eine Ecke zum Rückzug, wenn man seine Ruhe gebraucht hat.
Tagsüber gibt es drei Mahlzeiten. Dazwischen darf nichts gegessen werden. Zum Trinken gibt es nur Wasser und Tee. Das Essen ist sehr gut, aber die Portionen manchmal nicht genügend. Da nicht alle an einer Ess-Störung leiden, ist es für die anderen eine Herausforderung, hier mitzumachen. Mir selbst ist es schwer gefallen. Am Ende war ich aber verwundert, dass es funktioniert und wie gut es mir auch getan hat.
Die Therapeuten waren sehr unterschiedlich. Die meisten Patienten waren zufrieden.
Was komplett gefehlt hat, und mir vollkommen unverständlich ist, ist eine fehlende Kreativ-Beschäftigung. Hier konnten die Patienten lediglich auf privater Basis etwas machen.
Kreativität war wochenlang 0,0!! Dazu die fehlende körperliche Verarbeiten führte zu wirklich einseitiger mentaler Belastung. Das war für viele schwer zu ertragen. Die meisten haben gar nicht bewusst wahrgenommen, dass ihnen das fehlt.
Der Aufenthalt ist natürlich auch sehr von der persönlichen Aufgeschlossenheit und den Mitpatienten abhängig.
1 Kommentar
Liebe/r A1Ts,
wir bedanken uns für Ihre Rückmeldung zu Ihrem Aufenthalt im letzten Jahr. Es freut uns sehr, dass Sie trotz der widrigen Umstände unter der Corona-Pandemie so von der Therapie profitieren konnten. Wie es scheint, haben sie einen positiven Weg eingeschlagen. Dafür wünschen wir Ihnen alles Gute und das nötige Durchhaltevermögen. Für die Zeit nach der Klinik sind die anonymen Selbsthilfegruppen sehr hilfreich. Vielleicht gibt es an Ihrem Ort eine, die für Sie passt.
Herzliche Grüße
Christian Riedisser
Leitung Qualitätsmanagement
Adula Klinik
[email protected]