Am 15.10.07 bin ich morgens mit starken bauchkrämpfen im wenckebach gewesen. nachdem ich morgens fast ohnmächtig geworden bin und starke schmerzen hatte, hat mein freund mich dorthin gebracht, da es bei mir direkt um die ecke lag. in der notaufnahme brachte ich mehrere mit warten zu. schließlich nahm man mir blut ab und kontrollierte die körpertemperatur. mein bauch wurde ebenfalls abgetastet. meine blutwerte waren teilweise etwas erhöht(weiße blutkörperchen) jedoch nicht (bedenklich (entzündungswerte). der arzt versicherte mir, dass es sich wohl nur um einen einfachen magen-darm-infekt handle, den ich zu hause mit, wärmflasche, zwieback und kamilletee auskurieren solle. von einer blinddarmentzündung war gar nicht die rede. beruhigt durch die worte des arztes ging ich wieder nach hause und befolgt die anweisungen. am nächsten morgen ging es mir noch schlimmer, ich konnte die schmerzen kaum noch ertragen. also wieder ins wenckebach. man hatte mir gesagt, wenns nicht besser würde, sollte ich den hausarzt konsultieren. ich war mir jedoch sicher, dies ist kein fall für den hausarzt. wieder hieß es warten. dann musste ich mich noch einer gynäkologischen untersuuchung inklusive ultraschall und wieder viel warten unterziehen, da man es auch in erwägung zog, ich sei einfach "nur" schwanger. dass ich dies ausschließen konnte, spielte keine rolle. endlich nahm man mir erneut blut ab. diesmal hatte ich auch fieber und die blutwerte sprachen auch eine deutliche sprache: blinddarmentzündung! die diagnose wurde vormittags gestellt, ich sollte schnellstmöglich operiert werden. leider kam dann noch ein kleiner junge mit gebrochenem arm dazwischen, sodass ich letztenendes um 19h abends unters messer kam. der plan war, minimal inversiv vorugehen. bei der op stellte man jedoch fest, dass der blinddarm bereits geplatzt war und die bauchhöhle bereits entzündet. daher wurde ein 6cm bauchschnitt gemacht und die bauchhöhle gespült. innerhalb der nächstentage schien ich auf dem weg der besserung. jedoch fingen nach einer woche die schmerzen wieder an und ich bekam erneut fieber. beim ct stellte sich raus, dass sich ein eine eiterblase im bauch gebildet hatte. diese wurde bei einer erneuten op entfernt, der bauc erneut gespült. nach einer woche das gleiche spiel. jedoch wartete man wieder ab, bis schließlich ein ultraschall geamcht wurde, der aber kein genaues ergebnis lieferte und man wieder abwartete. das fieber ging immer höher, trotz fiebersenkender mittel. die zweite op kam. nach 10 tagen dann erneut: fieber, schmerzen. inzwischen schon total geschwächt und psychisch auch am ende. obwohl es mir immer schlechter ging wurde ich noch von einer irren physiotherapeutin die treppen hoch und runter gescheucht, damit ich nich auch noch ne lungenentzündung bekomme. dann mussten noch zwei ct's gemacht werden, mit kontrastmittel trinken und spritzen, sehr unangenehm. die dritte op war unumgänglich. diesmal saß die eiterblase, weiter oben, fast an der leber, dass die narbe sogar noch doppelt so groß gemacht werden musste. inzwischen war der assistenzarzt mit meiner betreuung beschäftigt. der hatte dann bei der 3.op die geniale idee, eine spüldrainage zu legen, um so eine erneute entzündung der bauchhöhle zu verhindern. und tatsächlich: nach 4 wochen krankenhaus, 3op's und 10kg leichter konnte ich endlich nach hause. ziemlich traurig, dass erst der assistenzarzt kommen musste um meinen op-marathon zu beenden. der OBERarzt, der mich zuvor behandelte war nach eigenen angaben "mit seinem latein am ende".
der horror war aber noch nicht vorbei: noch am gleichen tag, als ich endlich zu hause war, bekam ich abends unglaubliche krämpfe und würgeanfälle. ich dachte, wirklich jetzt ist alles vorbei. zwei tage konnte ich nichts essen, trinken oder schlafen. schließlich brachte mein vater mich ins gemeinschaftskrankenhaus havelhöhe. dort wurde ich nochmals für 5 tage stationär aufgenommen. diese tage waren noch schlimmer, da ich fürchterliche schmerzen hatte und mir die ganze zeit kotzübel war. grund war: ich hätte fast noch einen darmverschluss davon getragen. eine häufige nacherkrankung nach nem blinddarmdurchbruch, wie man mir im havelhöhe sagte. die ärzte dort waren völlig entgeistert über meine vorige behandlung, dass ich überhaupt wieder nach hause geschickt wurde und das schlimmste: nach meinen ops immer gleich richtiges essen bekam. königsberger klopse und was weiß ich alles. das hätte mir fast noch nen künstlichen darmausgang beschert. so betrachtet bin ich eigentlich noch ganz glimpflich davon gekommen....
lange rede-kurzer sinn: ich kann nur jedem empfehlen, wenn es irgendwie in seiner macht steht: nicht ins wenckebach!!!
kennt sich jemand aus bezüglich schmerzensgeldforderungen in solchen fällen?
1 Kommentar
Das ist ersteinmal sehr schade, das Sie es so empfunden haben. Generell ist wie auch der Presse zu entnehmen, die Rettungsstellen in Berlin "überlaufen". Es werden alle Menschen mit Brustschmerzen ernst genommen und keiner abgewiesen!Es werden lediglich Informationen gegeben, wie der Verlauf ( Labor, Untersuchung, Laborkontrolle,etc. ) bei diesen Beschwerden ist. Und das ist nun mal nicht in 2 Stunden erledigt, es gibt da auch Vorgaben von ganz anderer Stelle! Wenn die Rettungsstelle voll ist, nur ein Arzt, jeder Patient seine Geschichte hat....ist das nicht in kurzer Zeit zu schaffen.
Und davon abgesehen....die Patienten fragen immer, wie lange es dauert.
Aber es gibt Gott sei dank, auch einige liebe Menschen, die unsere schwere Arbeit sehen und viel Verständnis haben...dafür danke.
Noch eins: wenn wir nicht immer so viel diskutieren müssten, über Wartezeiten, oder warum man als Begleitperson nicht i.d. Aufnahme rein darf und anderes....denn das behindert uns unsere Arbeit am Patienten durchgehend zu erledigen.
In keinem anderen Beruf ist es so schlimm, wie in diesem das man seine Arbeit ständig rechtfertigen muss!!