In gesunder und psychisch stabiler Verfassung trat unsere Tochter (siehe Bericht von Bernd) im April 2009 eine Reha-Maßnahme (Rothaarklinik Bad Berleburg - Psychiatrische Klinik) an. Sie freute sich schon auf diese Wochen, die ihre Leistungsfähigkeit steigern sollten.
Dann mussten wir während des Aufenthalts in der Rothaarklinik laufend erfahren, wie sich Ihre Stimmungslage völlig veränderte und zunehmend verschlechterte. Wir besuchten unsere Tochter, telefonierten oft mit ihr und hörten u.a., dass in den Gesprächen mit der zuständigen psychiatrischen "Fachkraft", Frau Sch.-R., die früheren Behandlungen und Medikamente als veraltet deklassiert wurden.
Der Patientin gegenüber wurde in den Gesprächen regelmäßig von der behandelnden Ärztin in Bad Berleburg eine fachliche Inkompetenz der früher vor Ort tätigen Ärzte unterbreitet. Dies führte so weit, dass auch die Tochter ihren Arzt vor Ort als unfähig beschimpfte.
Ohne erkennbare Notwendigkeit wurden in Bad Berleburg vielfach teurere Medikamente verabreicht, bei denen allein auf Grund des Preises eine spätere Weiterbehandlung bei einem niedergelassenen Arzt aus Etatgründen fragwürdig ist.
Die nicht erforderliche Umstellung bzw. Verabreichung von neuen Neuroleptika führte jetzt nach 11 Jahren zu einem Krankheitsschub in bisher unbekanntem Ausmaß. Eine Woche nach der Reha-Maßnahme wurde eine Aufnahme in eine psychiatrische Klinik unumgänglich. Dort befindet sich unsere Tochter noch heute, nach über 7 Wochen (Stand 21.6.09), und jetzt immer noch als besonders schwerer Fall auf dem Überwachungszimmer einer geschlossenen Abteilung.
Weil wir Eltern kurz vor Beendigung der Reha-Maßnahme von dem schlechten Zustand unserer Tochter Kenntnis hatten, setzen wir uns natürlich telefonisch mit der behandelnden Ärztin in Bad Berleburg in Verbindung, allein schon, um evtl. die Tochter persönlich dort abzuholen. Wir waren der Meinung, der Zustand der Tochter erlaube es nicht, alleine die Heimfahrt mit der Bahn zu bewältigen.
Frau Sch.-R. erklärte in unfreundlichem Ton, unsere Tochter sei erwachsen und wenn eine Abholung erforderlich wäre, hätte man sich bei uns gemeldet. Die Unfreundlichkeit mag auch darin eine Erklärung finden, dass Frau S.-R. am nächsten Tag ihren Urlaub antreten wollte.
Unsere Nachfragen nach dem Sinn der erfolgten neuen Medikation wurden damit abgetan, uns ginge dies ebenfalls nichts an. Das läge -wie die Organisation der Rückfahrt- alles in ihrem Ermessen.
Unser Hinweis, bzw. unsere Frage, ob hinsichtlich der neuen Medikation eine Rücksprache mit dem vor Ort (in Oberhausen) behandelnden Arzt (als Dr. und erfahrener Psychiater sicher qualifizierter als die Dame in Bad-Berleburg) stattgefunden habe, wurde überheblich mit den Worten "das habe ich nicht nötig" abgetan.
Unser Hinweis darauf, wir hielten es für absolut unprofessionell, wenn ein behandelnder Arzt offen und immer wieder gegenüber Patienten die voraufgegangene Behandlung (11 Jahre und mit Erfolg!) als fachlich falsch und veraltet darstellt ... unser Hinweis darauf, dass jetzt unsere Tochter das Vertrauen in die Ärzte und das Krankenhaus vor Ort verloren habe, das alles wurde einfach damit abgetan, wir würden in der Umgebung schon neue Ärzte finden, zu denen unsere Tochter notfalls dann schon Vertrauen habe.
Unser Vorwurf, wir hätten eine stabile und gesunde Tochter in die Reha geschickt und bekämen jetzt eine kranke Tochter zurück, wurde damit abgetan, unsere Tochter sei erwachsen und wisse genau, was sie täte und wenn es ihr nach der Reha nicht so gut ginge, dann müsse sie halt ins Krankenhaus. Als wir diesen kalten und gefühllosen Kommentar hörten, hat es uns fast die Sprache verschlagen. Wir hatten gerade noch darauf hingewiesen, dass wir als Familie nun die Folgen einer falschen Behandlung zu tragen hätten und auch noch eine minderjährige Tochter eine gesunde Mutter brauchte.
Nachdem wir also der Ärztin vorhielten, "nach 6 Wochen Spaßtherapie" hätten wir evtl. bald die durch ihre Verantwortungslosigkeit verursachten Probleme zu lösen, beendete Frau Sch.-R. das Gespräch und legte grußlos den Hörer auf. Am nächsten Tag trat sie ihren Urlaub an.
Uns liegt eine eMail von Frau S.-R. an eine wohl für die letzten Tage zuständige Frau T. vor. Hierin wird Frau T. (wohl keine Fachkraft?) erklärt, welche Wirkung die unserer Tochter verabreichten Medikamente haben sollen.
Für die Rückreise wurde unsere Tochter dann noch so mit Medikamenten ruhig gestellt, dass der Lebensgefährte (s. Bernd) unsere Tochter nur in ständigem Telefonkontakt heil nach Hause lotsen konnte. Ohne diese Führung wäre unsere Tochter nie heil in Oberhausen angekommen.
Als weitere Fahrlässigkeit und als Muster an Verantwortungslosigkeit im Umgang mit hoch wirksamen Medikamenten ist auch zu berichteten, wie unsere Tochter für die Rückfahrt und die ersten Tage zu Hause von dem entlassenden Personal mit Medikamenten ausgestattet wurde. So gab man unserer Tochter eine Musterpackung Venlafaxin 150 mg mit auf den Heimweg (von der Nebenwirkung: „Suizidgefährdung“ wird berichtet; auf jeden Fall hätten die übrigen Nebenwirkungen eine zusätzliche Gefährdung bei der Rückfahrt unserer Tochter und in den nächsten Tagen bewirkt. Zum Glück erfolgte keine Einnahme).
Wie kann man unsere Tochter ohne Bedenken mit solchen Mitteln „aus dem Probenschrank“ auf die Heimreise schicken? Evtl. auch eine Leistung von Frau T., die ganz offensichtlich (wenn man die vorliegende eMail richtig interpretiert) keine Ahnung von der Wirkung von Neuroleptika hat? Ich kann dem bereits in einer Antwort auf Bernd in Erscheinung getretenen Dr. Schm. nur raten, Ordnung in seine Abteilung zu bringen … und das ohne Rücksicht auf die Dame Schm.-R. (evtl. seine Ehefrau?).
Inzwischen liegt uns auch ein Fragebogen der Deutschen Rentenversicherung vor. Hier soll anonym bei ausgewählten Personen der Erfolg der Reha-Maßnahme abgefragt werden.
Bei genauer Betrachtung der Fragestellungen ist kaum erkennbar, was der Aufenthalt unserer Tochter von den „Leistungen“ der Rothaarklinik her mit der von der Deutschen Rentenversicherung erwarteten Reha-Maßnahme zu tun hat. Wir möchten Ergotherapie und Musiktherapie dabei nicht unbedingt ausschließen, wenn dies sich in Verbindung mit medikamentöser Behandlung und nicht erforderlicher Umstellung zeigt, so hat es sich bei unserer Tochter vergleichbar um einen Aufenthalt in einer reinen Psychiatrie (im Akutfall ) und keineswegs um eine REHA-Maßnahme gehandelt.
Am Anfang der Reha war unsere Tochter „fit“ und am Ende konnte sie im Abschlusstest „nicht mehr bis 10 zählen“. Der Abschlussbericht liegt uns vor; unterzeichnet u.a. von Herrn Dr. Sch.; Frau S.-R. konnte wohl nicht mehr unterschreiben, da sie sich zum Entlassungstermin bereits im Urlaub befand.
Kurz und nicht gut:
Und es kam wie befürchtet und noch viel, viel schlimmer. Wir halten diesen Fall Körperverletzung evtl. in Verbindung mit grober Fahrlässigkeit und fragen uns nun auch nach evtl. vorliegenden anderen Gründen.
Warum wurde an unserer Tochter in der Rothaarklinik ein viel teureres Medikament ausprobiert und dabei systematisch die früher eingesetzten wirksamen Medikamente disqualifiziert?
Gibt es hier evtl. Interessensverflechtungen mit den Interessen von Herstellern. Inzwischen hört und sieht man ja viel in Funk und Fernsehen über lukrative Nebeneinnahmen von Ärzten.
Wie auch immer: Auf jeden Fall sehen wir die Interessen und die Gesundheit unserer Tochter in grob fahrlässiger Weise als verletzt an!
Solche Ärzte und Methoden gehören in keine Klinik - auch nicht in die Rothaarklinik, vor der wir auf Grund unserer geschilderten Erfahrung als Eltern nur eindringlich warnen müssen. Es spricht jetzt über die bisherigen Probleme hinaus schon eine eigene Sprache, mit wie viel Einsatz jetzt in den Kommentaren des vorgesetzten Klinikarztes (Ehemann der behandelnden Ärztin?) zur Bewertung von "bernd" Stellung bezogen wird. Das bestätigt uns nur in der Warnung: "Bleibt weg von dieser Klinik !!!" Ein entsprechender Bericht geht auch an die Deutsche Rentenversicherungsanstalt als Leistungsträger für eine "Leistung einer Klinik", die unsere Tochter so krank gemacht hat.
PS.: Bis zu unserem Anruf kannten wir Frau Schm.-R. nicht. Ist es eigentlich in der Psychiatrie üblich, per Telefon über die Belange von Patienten mit Fremden zu sprechen. Ist das professionell? Bei den Ärzten und Krankenhäusern vor Ort ist ein derartiges Verhalten jedenfalls unüblich. Über die Qualifikation der übrigen Ärzte in der Rothaarklinik können wir nichts sagen, wenn aber ein Arzt der beschriebenen Art vorhanden ist, dann gleicht ein Aufenthalt in einer solchen Klinik "russischem Roullet". Sollte Herr Dr. Sch. sich tatsächlich als Ehemann der zuständigen Ärztin Frau Sch. herausstellen, so wäre auch diese Interessenverknüpfung in einer Klinik und in einer Abteilung nicht hilfreich.
1 Kommentar
Oh je das hört sich garnicht gut an... ich reise am 9.4 für 5 wochen an