Absolut nicht empfehlenswert!
Ich kam mit verschiedenen neurologsichen Symptomen in die Klinik und BEVOR überhaupt eine einzige Untersuchung oder wenigstens ein Gespräch stattfand, steckte eine Ärztin den Kopf in mein Zimmer, knallte mir die Einverständniserklärung für die Lumbalpunktion hin und teilte mir mit "ich gehe davon aus, dass sie MS haben".
Dann verschwand sie wieder und ließ mich ohne ein weiteres Wort mit dieser Schock-Diagnose sitzen...
Die Schwestern bekam ich so gut wie nie zu Gesicht (höchstens morgens zum Blutdruck messen oder wenn das Essen kam) und Ärzte ließen sich bei mir auch kaum blicken.
Obwohl ich als Privatpatientin eigentlich Anspruch auf Chefarztbehandlung gehabt hätte, habe ich ihn die ganze Zeit kein einziges Mal gesehen. Auf Nachfrage hieß es dann immer, dass er gerade da war, als ich bei einer Untersuchung war und bald kommen würde, was allerdings nie geschehen ist. (Außer ein einziges Mal als er mit einer Horde Studenten an meinem Bett stand und über mich (aber nicht mit mir) redete)
Die Lumbalpunktion wurde von einem arroganten jungen Halbgott in Weiß durchgeführt, der auf meine Fragen überhaupt nicht einging. Er reagierte meist nicht mal, wenn ich ihn ansprach sondern plauderte währenddessen mit einem Arzt in Praktikum.
Vielleicht ist auch diese Unkonzentriertheit dann der Grund gewesen, dass die Lumbalpunktion total daneben ging. Die Schmerzen, als er die Nadel wieder heraus zog, waren fast unerträglich und in den Stunden danach fiel mein Blutdruck so weit, dass ich kaum mehr gerade ausschauen geschweige denn aufstehen konnte. Außerdem schwoll die Stelle an meinem Rücken dick an und tat sehr weh.
Trotz mehrfacher Nachfragen kam dann erst am nächsten Morgen wieder ein Arzt, leider wieder der arrogante Halbgott. Er stritt ab, dass die Schwellung von der Punktion kommen würde ("da haben sie sich wohl irgendwo angehauen" -klar, während ich bewegungsunfähig im Bett lag??) und meinen Blutdruck kommentierte er mit den Worten "Was geht mich das an, ich bin Neurologe und kein Internist"...
Dann wollte er mich entlassen aber ich schaffte es beim besten Willen nicht aufzustehen ohne sofort ohnmächtig zu werden. Nichts hätte ich lieber getan als dieses Krankenhaus sofort zu verlassen, aber leider konnte ich nicht.
Am nächsten Tag ließ ich mich mit Müh und Not und vielen Pausen (in denen ich mich auf den Boden legen musste) von Freunden zum Auto bringen und nach Hause fahren.
Dort lag ich noch ca. 2 Wochen lang so flach, dass ich nicht einmal den Kopf aufs Kissen legen konnte, weil ich sonst schlimmste migräneartige Kopfschmerzen bekam (mein Neurologe diagnostizierte später ein schweres postpunktionelles Syndrom) und der Blutdruck ebenso wie die Schwellung an meinem Rücken machten noch über einen Monat lang Probleme, was weitere Untersuchungen und Behandlungen nach sich zog.
Das schlimmste an der Sache war, dass ich nach dem Krankenhaus noch kaputter war als vorher, aber leider kein bisschen schlauer. Nachdem sich der Verdacht auf MS glücklicherweise nicht bestätigte, war ich plötzlich uninteressant und wurde entlassen, ohne dass weiter nach der Ursache meiner Beschwerden gesucht wurde. (Es wurde außer MS sowieso nie etwas anderes in Betracht gezogen).
Als die Rechnung kam, musste ich fast lachen über die unzähligen "ausführlichen Beratungsgespräche" und die "schwierige Differentialdiagnostik", die mir berechnet wurden. Wahrscheinlich zählt es im Rechts der Isar schon als ausführliches Beratungsgespräch, wenn man nur mal einem Arzt am Gang Hallo sagt...
Einzig positiv zu erwähnen sind das Essen und die Zimmer, da es sich beim Neuro-Kopf-Zentrum um einen sehr schönen Neubau handelt.
Aber was helfen passables Essen und ein nettes Zimmer, wenn man weder informiert noch behandelt wird und ohne Diagnose nach Hause geschickt wird?
1 Kommentar
Klappe die Dritte: Nachuntersuchung wie gehabt ohne weitere Erkenntnisse das mir auch nur irgend etwas fehlt außer das ich immer noch nicht stehen/laufen kann und immer wieder das (be-)drängen auf die Abnahme von Nervenwasser obwohl ich schon mehrmals klar ausgedrückt habe das ich das nicht will. Und auf dieses NEIN folgt jedes mal unweigerlich der Psycho Test. Welchen Sinn das macht entzieht sich mir völlig.
FAZIT: laufen kann ich immer noch nicht, beide Hände sind nur noch bedingt einsetzbar und es wurde vom Klinikum fröhlich satt kassiert dafür das es nun schlimmer ist als vorher.