...nicht gut...und schon gar nicht ethisch vorbildlich...
Mein Vater befand sich vorigen Herbst in dieser Klinik wegen seines Lungenkrebses. Da fielen uns etliche Dinge auf, die wir kritikwürdig befanden, wobei man das allerdings immer nur subjektiv werten und bewerten kann, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder Rechthaberei.
Die Klinik ist eben KEINE Klinik der Universität Heidelberg, wie meistens und leider faelschlich vermutet und gedacht, sondern sie hat ihren Namen nur wegen ihrer raeumlichen Naehe zu selbiger :-)
Die Klinik ist eine voellig eigenstaendige GmbH und demzuufolge liegt der Fokus auf Gewinnmaximierung und weniger auf der Praemisse "nur das Beste fuer unsere Patienten".
Die Klinik ist auf Kunden-Aquise spezialisiert (Patienten-Aquise) und auf einen reinen OP-Betrieb ausgerichtet. Das verspricht schliesslich die besten Gewinn-Marchen. Alles andere wird dort komplett ausgeblendet, man koennte auch sagen: abgewiegelt und abgeschoben. Einzige Ausnahme: die sehr lukrativen Chemotherapien, die werden dort noch angeboten und praktiziert.
Der Chefpneumologe (oder sollte man vielleicht besser sagen "Chefideologe"?), ergoetzt sich meist in der unaufhoerlichen Praesenz in den Print- und Fachmedien aller Art, Stichwort: Klappern gehoert (auch) zum Geschaeft?!
Dabei kommen freilich die Patienten irgendwie zu kurz.
Jerdenfalls war und ist das meine/unsere persoenliche Meinung.
Es sei denn, man ist Privatpatient, dann erhaelt man schon ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Therapie.
Der Service ist ebenso miserabel wie das Essen insgesamt. Das Personal ist, wie ueberall, ueberlastet und irgendwie "handverlesen", d.h. linientreu, man koennte auch salopp sagen "loyal" dem Dienstherrn gegenueber, Stwichwort: wes Brot ich ess, des Lied ich sing :-)
Warmes Wasser scheint zu teuer und ist darum nur spaerlich vorhanden, auf den Toiletten ganz und gar nicht.
Das Pflegepersonal ist vielfach ebenso AROGANT wie die Aerzteschaft. Hier scheint der alte Spruch sich zu bewahrheiten: "wie der Herr, so's Gescherr".
Unser Vater sollte erst operiert werden, dann hat man sich kurzfristig umentschieden. Wir denken, nur deshalb, weil man aufgrund seiner Begleitkrankheiten, gefaehrdet schien, noch auf dem OP-Tisch das Zeiztliche zu segnen. Und DAS kann diese Klinik, zumal wenn vorhersehbar, nun ganz und gar nicht gebrauchen, denn: es schadet dem Betri4ebsergebnis und dem alljaerlichen Qualitaetsbericht, wo Todesfaelle immens geschaeftsschaedigend sich niederschluegen, von eventuellen Ermittlungen und anderen Unannehmlichkeiten einmal ganz abgesehen.
Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefuehl, dass unser Dad dort gut aufgehoben oder betreut war, ganz im Gegenteil. Die Klinik arbeitet an vorderster Front mit Assistenzaerztin, teilweise sogar erst im 1. Praktikumsjahr.
Dementsprechend ist auch die aerztliche Betreuung.
Alles geht husch, husch und die Professoeren kriegt man sowieso nicht zu Gesicht, solange man keine Wahlleistungen vereinbart hat.
Fuer mich sieht diese Klinik aus wie ein riesiger Moloch.
Das Inventar scheint ebenso veraltet-antiquiert wie teilweise auch die Technik. Klarer Fall, wenn die Gelder in die Chefetagen-Porsche's fliessen, anstatt in vernuenftige Investitionen, oder? Das ist nur eine Annahme, keine Behauptung, und das hoerten wir auch so auf den Fluren dort.
Man sollte schon genau(er) hinschauen und hinhoeren, bevor man sich fuer eine solche Klinik entscheidet.
Das ist nur sehr schwer, weil man, genau wie bei Anwaelten, meist erst HINTERHER weiss, wie gut oder schlecht einer war.
Die Zu- oder Zusammenarbeit von Chirurgie und Pneumologie hat definitiv gefehlt bzw. nicht funktioniert. Patienten, die nicht in das OP-Raster der Klinik passen, werden gnadenlos hinausbefoerdert und ihrem Schicksal ueberlassen, meist an die neidergelassenen Aerzte zurueckgeschickt, die dann sehen muessen, wie sie damit fertig werden.
Auch Operierte werden recht schnell hinauskatapultiert oder in Reha's verfrachtet (Stichwort: Fallpauschale und Liegedauer).
Und in den seltensten Faellen kommen die Kranken ja wieder, weil sie entweder gesunden oder versterben, von Rezidivfaellen einmal abgesehen.
Und da es sich meist um schwere Krebsfaelle handelt, ist ein dort behandelter bzw. operierter Patient auch kurioserweise irgendwie "gluecklich und zufrieden", sobnald er wieder entlassen wird, weil er ja meint, man habe ihm geholfen und er sei sein Leiden los. Das erklaert diese seltsame Art von Pseudo-Zufriedenheit, wie sie das Gaestebuch dort z.B. auch wiedespiegelt.
Dabei sollte in einer solch bekannten Klinik, die auch von vielen (selbstzahlenden und omnisolventen) Auslaendern frequentiert wird doch ein modernes CT-Geraet oder gar ein PET/CT selbstverstaendlich sein. Doch da hapert es scheinbar an sehr vielem.
Der Peripheriedienst wie Lungenfunktion usw. ist genauso abartig, d.h. unfreundlich-arrogant und hier hatten wir den Eindruck, dass es vielzu viel Personal gab, alles recht umstaendlich, kompliziert und ineffizient war.
Résumée:
mnach allem, was man so weiss, hoert, liest und sieht ueber diese Klinik, hat man ein anderes, viel besseres Bild. was die Wirklichkeit jedoch sofort vernichtet, sofern man faehig ist zu sehen und zu hoeren...!
Und warum die Kueche so spaerlich, spartanisch und teilweise regelrecht schlecht ist, vermag auch niemand nachzuvoillziehen, zumal auch die Gaestekantine eher armselig wirkt mit ihrem spaerlichen Angebot.
Befremdlich indes befanden wir die "gemuetlichen Raucherecken" allover....und das in einer Lungenklinik....man fasst es nicht.
Hier sollte Nichtrauchen zumindest beim Personal etwas Selbstverstaendliches sein und Raucherinseln tabu!
Ich kann diese Klinik wirklich keinem (Kassen-) Patienten empfehlen, tut mir leid und wuerde meinen Vater auch NIE wieder dorthin schicken, auch niemanden sonst aus unserer Familie.
Man kann nur hoffen, das Portale wie diese helfen moegen, die Kliniken im Vorfeld einer stationaeren Massnahme etwas besser beurteilen und kennenlernen zu koennen.
Immerhin klappt das ja bei Hotels in Foren wie Holidaycheck und anderen doch ziemlich gut. Das sollte Schule machen.
Bleibt mir nur noch zu wuenschen, dass die Redakteure und Pageinhaber hier nicht eine Art ZENSUR walten lassen und aus Angst vor Repressalien zuvor kritisierter Einrichtungen dann solche Beitraege wie den meinigen canceln oder "korrigieren"...:-)
Beste Gesundheit fuer alle, die hier mit-lesen
und freundliche Gruesse!
1 Kommentar
Ihr Bericht erscheint mir doch arg übertrieben. Das Essen ist keine Haute Cuisine aber für eine Klinik schon ziemlich gut. Und sich zu beschweren, weil man nach drei Tagen "erst" den Bettbezug erneuert? Was erwarten Sie denn? Das ist ein Krankenhaus und nicht das Waldorf Astoria.