Mein Vater hatte Blasenkrebs, mußte im Juni 2011 die Blase entfernt bekommen und hat seitsem eine Neoblase aus Dünndarm. Die Op ist gut verlaufen, aber er erwachte nicht aus der Narkose, mußte sogar später weiter ins künstliche Koma versetzt werden, weil seine Lunge und sein Herz es nicht anders zu ließen. Uns wurde nach vier Wochen mitgeteilt, dass er einen Stammhirninfarkt hatte und ohne Luftröhrenschnitt mit künstlicher Beatmung, dauerhafte Dialyse und vollkommener Pflegebedürftigkeit ohne Möglichkeit der Kommunikation leben würde, wenn er diese Krise überleben würde, nicht weiterleben könne. Er war vor der OP fit, hat noch eine Bewässerungsanlage im Garten verlegt und die ganze Familie bekocht. Es war brutal, aber auch nicht alles wahr. In einer nachfolgenden Klinik wurde uns mitgeteilt, er hatte zu wenig Wasser und zu viel Morphium bekommen, ausserdem sei das Gehirn intakt, lediglich altersbedingte Veränderungen seien zu sehen, kein Infarkt. Die Reaktionen seien da, nachdem die Medikamente abgesetzt waren und ausreichend Flüssigkeit vorhanden war.
Hätten wir nicht auf eine Verlegung in ein weaning zentrum(=Entwöhnung von Dauerbeatmung) bestanden, wäre mein Vater heute nicht mehr, davon bin ich überzeugt, weil die Anaesthesie ihn abgeschrieben hatte. Heute, ein einhalb Jahre später hat mein Vater Pflegestufe zwei, aber er ist vollkommen orientiert, spricht auch sehr oft über diese furchtbare Zeit, kann mit dem Rollator laufen und selbständig zur Toilette gehen. Er braucht noch nicht eimal mehr Sauerstoff, ist nur noch schwach, weil er so viel abgenommen hat und sehr viele Infektionen hatte. Er hat einen Herzschrittmacher bekommen und ist durch die vielen Infekte mit schwierigen Keimen( angeblich nicht im Krankenhaus erworben, sondern schon vorher mitgebracht), dialysepflichtig geworden. Die Aussicht, dass auch die nur für kurze Zeit nötig ist, ist sehr groß. Die Bauchdeckenernährungssonde ist schon seit sechs Monaten entfernt, der Luftröhrenschnitt schon seit mehr als einem Jahr.
Die Urologische Behandlung war gut, aber die Behandlung durch die Anaesthesie war grauenhaft, die Betreuung der Angehörigen katastrophal, lediglich die Seelsorge hat uns aufgefangen.
1 Kommentar
Sehr geehrte(r) jks2,
vielen Dank für Ihre positive Bewertung. Wir freuen uns, dass Sie mit Ihrem Aufenthalt und der medizinischen und pflegerischen Versorgung in der chirurgischen-Abteilung des Helios St. Josefshospital Uerdingen sehr zufrieden waren. Gerne geben wir Ihr Lob weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team des Zufriedenheitsmanagements