Als ich am Montag mit Verdacht auf einen Herzinfarkt von dem RW-Fahrer gefragt wurde , wohin ich gebracht werden möchte,hatte ich mich für das Krankenhaus in Varel entschieden, weil es schnell zu erreichen war.
Was ich dort erlebt habe, bestätigt die Aussage vieler vorher,dahin könne man nicht mal zum Sterben hin.
Folge war, dass ich mich heute am Freitag, nach 5 Tagen , selbst entlassen habe, obwohl der Oberarzt durch Verzögerungen versuchte, mich als Privatpatienten länger zu behalten. Es war leider wieder einmal der Patient, der eine Unterbesetzung von Ärzten auszubaden hatte. Ich bringe nur die gemachten Erfahrung von einem Aufenthalt auf der Station 8 zur Kenntnis.
Leider ist die Atmosphäre zwischen dem Pflegepersonal und dem Arzt oder den Ärzten angespannt. Es wird wenig kommuniziert,so dass der Patient auch wenige verbindliche Auskünfte von dem Fachpersonal erhält, es sei denn, der Herr Oberarzt gibt sein Wissen weiter.
Es ist offensichtlich, dass die Behandlung eines stationär aufgenommenen Patienten nach 22.00 Uhr völlig normal in diesem Krankenhaus ist. Tagsüber passiert mangels vorhandener Ärzte gar nichts und dafür darf dann abends ein "Notarzt" alles machen, wobei man dann noch dankbar sein muß, wenn dieser Arzt noch seine Freizeit für eine Behandlung opfert..... Worte eines Oberarztes. Diese Arroganz, gegenüber einem ohnehin durch mangelnde Kompetenz vieler MA genervten Patienten, ist ungeheuerlich.
Bei diesen Äußerungen und der Tatsache, dass ein Oberarzt seinen Patienten nicht über die Ergebnisse der durchgeführten Tests informiert ( tägliche Visite) oder jeglicher medizinischer Unterhaltung ausweicht, erweckt den Eindruck, die "Kuh Privat" wird im Rahmen des Möglichen gemolken. Wie kann es sonst angehen, dass ich 2 Tage im KH tatenlos rumsitze und dann in der Nachtruhezeit um 22.00 !!! von einem ohnehin gestressten Arzt zur Untersuchung geholt werde. Das dann für den nächsten Vormittag versprochene EKG fand nicht statt.
Essen gut, Zimmer sehr sauber, aber einfach eingerichtet, Personal gibt sich Mühe, ihre Unzufriedenheit nicht dem Patienten zu zeigen, obwohl es nicht immer gelingt. Ich war froh, als ich nach einem Disput mit dem Herrn Oberarzt S.v G.das Haus verlassen habe. Es gibt sicherlich andere Alternativen von Häuser. Das Geld eines Privatpatienten wird gerne genommen, "aber an die Behandlung nach unseren Richtlinien müssen auch sie sich gewöhnen"
1 Kommentar
Verehrter Rezensent,
zunächst bedauern wir, dass Ihre Gattin gezwungenermaßen zwei Mal in Varel entbinden musste. Wir nehmen es immer als Wertschätzung wahr, wenn werdende Eltern sich bewusst für unsere geburtshilfliche Abteilung entscheiden.
Hinsichtlich Ihrer Äußerungen fühlen wir uns als 14-köpfiges Hebammenteam erheblich öffentlich diskreditiert. Die Sie „begleitende Hebamme“ ist ganz klar ein Teil unseres Teams, und Ihre Einschätzung der „Überdrüssigkeit“ entbehrt jeglicher Grundlage. Auch wenn Sie die anderen Kolleginnen -mit denen Sie sicherlich keinen vollumfänglichen Kontakt hatten- loben, sind Ihre Aussagen dennoch ein Affront gegen das gesamte Team, das an jedem Tag, in jeder Nacht, an jedem Feiertag, jedem Wochenende und in Coronazeiten sein Bestes gibt und mit Herz und Verstand seine Arbeit macht.
Der bessere Weg für die aus Ihrer Sicht sicherlich berechtigte Kritik wäre anstelle einer vorschnellen, sehr subjektiven Rezension, die mit Sicherheit Kollateralschäden für alle Beteiligten nach sich zieht, die direkte Kontaktaufnahme mit unserem Chefarzt Dr. Reiche gewesen. Dr. Reiche ist stets offen für Beschwerden, konstruktive Kritik oder Verbesserungsvorschläge mit dem Ziel, diese in sein Team zu tragen, im Dialog Mängel zu beheben, Missverständnisse zu klären, verbliebene Fragen zu beantworten und daraus eine verbesserte Qualität und eine größere Zufriedenheit für Patientinnen und ihren Angehörigen zu generieren.
Ein Feedback ist wie ein Geschenk, man kann es liegenlassen oder mitnehmen. Wir nehmen Ihres mit und hoffen, dass es umgedreht genauso sein wird.
Mit freundlichen Grüßen, das Hebammenteam des SJH