Wegen Schmerzen im Unterleib wurde ich von meinem Frauenarzt zu einer Bauchspiegelung in das Krankenhaus Landshut-Achdorf überwiesen, mit dem Hinweis, dass die Gynäkologische Abteilung dort sehr gut sei.
Der Eingriff ist gut verlaufen, die Ursache meiner Beschwerden konnte sofort behoben werden, Anästhesisten und Pflegepersonal waren kompetent und sehr zuvorkommend.
Leider haben einige Ereignisse von ärztlicher Seite dann doch dazu beigetragen, dass ich mich in dieses Krankenhaus definitiv nicht mehr einweisen lasse.
1) Bei der gynäkologischen Voruntersuchung (Ultraschall mit Spekulum), die von einer einfühlsamen und guten Ärztin durchgeführt wurde, platze mitten in die Untersuchung, ohne anzuklopfen, ein für mich fremder Mann. Da sich die Liege direkt neben der Tür befand und die Ärztin auch neben mir und nicht vor mir saß, war dies sehr unangenehm. Wie ich später erfuhr, handelte es sich um einen leitenden Gynäkologen, der sich nicht einmal für seine Indiskretion entschuldigte. Auch wenn der Anblick für ihn eine alltägliche Situation ist, für mich war es das definitiv nicht.
2) Es wäre angenehm, wenn die Vorzimmerdamen darauf Rücksicht nehmen würden, auf die Versicherungskarte zumindest solange zu warten, bis man vollständig bekleidet ist, und einem nicht einfach die Tasche, mit der Vermutung, dass sich darin der Gelbeutel mit der Karte befindet, auf den Schoß stellen.
3) Vor der Bauchspiegelung am frühen Vormittag war mir bekannt, dass eventuell der rechte Eierstock Ursache meiner Beschwerden ist und entfernt werden könnte. Ich habe noch keine Kinder. Im Aufwachraum wurde mir dann von einer Schwester mitgeteilt, dass wieder alles in Ordnung und der Eierstock noch da sei. Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich vollständig wach. Erst als mir eine Schwester am späteren Nachmittag mitteilte, ich könne nach Hause, und ich eingehend forderte mit einem Arzt sprechen zu wollen, kam auch eine Ärztin in mein Zimmer. In ca. 3 Minuten teilte sie mir mit, was Ursache meiner Probleme war und dass selbstauflösende Fäden verwendet worden waren. Zu Nachfragen meiner Seite war leider kaum Zeit einberaumt. Wie sich noch herausstellte, sind die Fäden nicht selbst auflösend. Da ich leider bisher noch nicht operiert worden bin, war mir das nicht bekannt. Eine nässende Entzündung rund um die (kleinen) Nahtstellen ist nun, 13 Tage nach dem Eingriff eingetreten. Auf telefonische Anfrage im Achdorfer Krankenhaus wurde mir mitgeteilt, dass für Bauchspiegelungen keine selbstauflösenden Fäden verwendet werden.
Auch wenn der dringliche Eingriff, der Eierstock wäre ansonsten abgestorben, kurz vor Weihnachten stattgefunden hat, und viele Betten der gynäkologischen Abteilung belegt waren, halte ich es für sehr schade, wie nachlässig dort zum Teil agiert wird.
2 Kommentare
Der Anästhesist hat in seiner Zeit nach dem normalen Tagesprogramm die Notfallversorgung bei operativen Eingriffen aller vorhandenen Disziplinen zu übernehmen.
Gerade in kleineren Häusern geschieht dies oft zeitgleich mit der Versorgung von Patienten auf der Intensivstation.
Ich kann Ihren Ärger zwar verstehen aber...
wie würden SIE als Angehörige reagieren wenn ein Familienmitglied nach einem schweren Unfall oder einer Wiederbelebung anästhesiologisch unversorgt bliebe weil erst ein geplanter, nichtvital notwendiger Eingriff versorgt würde?