Tja, was sollten andere über diese Klinik erfahren? Vielleicht, daß es besser ist, in der Lage zu sein, einen Aufenthalt dort im allgemeinen zu vermeiden! Das Schlimme an der Psychiatrie ist, daß man eben doch in die Lage kommen kannn, sich in ihr behandeln lassen zu müssen. Und dann kannst du nur hoffen, daß dein Problem behoben werden kann und sich dein Aufenthalt so kurz wie möglich gestaltet. Als halbwegs intelligenter Mensch ist dieses Haus nur begrenzt zu ertragen, doch wenn du " auf Teufel komm 'raus "darauf angewiesen bist, dann hast du nichts zu lachen! Ich fasse mich kurz, sonst müsste ich Bücher schreiben. Ich war 1998 bis o9.11. 01 als Dauergast bzw. " Drehtürpatient " im BKH-Augsburg berüchtigt und dementsprechend unbeliebt. Nach über acht Jahren zuhause stelle ich rückblickend fest, daß ich unter einer schweren Sinn- und Identitätskrise litt. Mein Leben verlief alles andere als gerade und ich wußte nicht mehr, wo ich stehe, wohin ich gehöre und wozu das alles noch gut sein sollte. Stellenweise ging es mir so schlimm, daß ich jeden Tag darum kämpfen musste, mein Leben nicht vorzeitig zu beenden. Die Alternative im BKH heißt dann, 1 zu 1 Betreuung, oder wenn's gar nicht mehr geht, ab ins Fix-Bett! Es waren die bis dahin schlimmsten drei Jahre meines Lebens. Ich war auf so ziemlich allen Stationen, außer auf der Geronto. Stellenweise wurde mir die Teilnahme am Essen verweigert und ich wurde mit damals fünf DM " ausgestattet ". Damit sollte ich mich selbst versorgen. Als guter Esser kommst du mit fünf DM nicht sehr weit, sodaß ich über Wochen hinweg, zu meinem Leidensdruck auch noch Hunger hatte. Ich wurde selbst von Angestellten des kaufmännischen Bereiches bespöttelt und beleidigt, weil die persönlichen Kontakt zu Pflegern hatten, die mich ihrerseits
aus teilweise privaten Gründen nicht ab konnten. Es wurde der Ausgang gestrichen, wegen wirklich banaler Dinge und viele, viele weitere kleine und große Unverschämtheiten.
Zum Psychiatriepersonal muß man nicht sehr viel sagen, außer, daß ihnen halt nur die Psychiatrie ermöglicht, noch beruflich tätig zu sein. Auf dem ersten Arbeitsmarkt könnte man diese Leute kaum an den Mann bringen. Es gab ein paar, die ich wirklich mochte, aber, die guten Willens sind werden ganz gerne gemobbt. Gott sei Dank verfüge ich über ein paar Insiders, so habe ich die Möglichkeit, etwas emotionale Distanz dazu zu gewinnen. Da werden Menschen beschäftigt, die einen so desolaten sozialen und emotionalen Hintergrund haben, daß du dich frägst, wie der dir pflegetechnisch helfen soll. Drei habe ich kennengelernt, die sich umbrachten, oder in's Abseits gesoffen haben. Von den vielen Patienten, die ich kennenlernte, haben sich 18 vorzeitig aus dem Leben verabschiedet. Die meisten geistern nach wie vor unverändert durch die Stadt. Man muß wissen, daß Psychiatrie nicht den Anspruch erhebt, Menschen zu heilen. Das BKH-Augsburg ist ein Krisenintervensions-Krankenhaus, keine therapeutische Insel, wo bebauchpinselt wird. Ich habe schon erlebt, daß depressive Patienten nach der Visite versucht haben, sich mit einem Plastikmesser die Pulsadern zu öffnen, weil eine Ärztin so schonungslos und unsensibel mit ihm tabula rasa machte, daß er nur noch sterben wollte. Freilich sind die immun gegen die Leiden ihrer Patienten, was sonst!? Zum Teil herrscht Narrenfreiheit. Wenn man in der Übergabe einmal lauscht, wie sich manche " Pflegekräfte " über Patienten zum Teil totlachen...........! Oder ein etwas unruhiger Patient auf der sogenannten " Therapiestation " mit Tavor vollgestpft wird, ihm selbiges dauerhaft verordnet wird und sich nach vier Wochen gewundert wird, weshalb der Entzugserscheinungen kriegt und ihn dann, vielleicht sogar als Bestrafung, auf die geschlossene Suchtabteilung verbannt. Andere Patienten die sich darüber beschwerten, als aufsässig und bedrohlich bezeichnet und sie kurzerhand vor die Tür setzt. Da kreuchen Oberärztinnen durch die Gänge, die man " draußen " schon generell meiden würde. Die aber, wehe wenn sie losgelassen, sich ihre Patienten so zur Brust nehmen, daß der nur den Wunsch hat diese A..... eigenhändig zu erwürgen. Psychiatrie hat Zukunft. Ich wette, würde man vom BKH bis zur Steppacher Hauptstraße an- und ausbauen, bekäme man diese Häuser auch noch voll.
Ich für meinen Teil, bin davon restlos bedient. Dabei hab' ich gerade einmal die Spitze des Eisberges angekratzt. So beleidigt und gedemütigt wurde ich zuvor und bis heute nicht.
Das BKH bietet dir aus meiner Sicht nur eines: eine kurzfristige pharmakologische Behandlung bis zur akzeptablen Stabilität, dann wirst du entlassen! Hilfe langfristig, no. Verständnis, naja. Empathie,....nada! Ich für meinen Teil ziehe es vor, so hart zu werden, daß ich diese Mühle nie wieder in Anspruch nehmen muß. Es ist halt auch nur ein Dienstleister und da gilt eben auch...........Money makes the world go 'round!
1 Kommentar
Vielen Dank für Ihr Feedback – wir konnten mit denen von Ihnen genannten Initialen den Fall nicht zuordnen. Bezüglich Ihrer Beschwerde gegenüber eine Pflegekraft, haben wir den Pflegedirektor informiert. Auf diese weiteren Punkte können wir nicht eingehen, da wir den Fall nicht einordnen können, v.a. da Sie mit der medizinischen Behandlung ja sehr zufrieden waren. Sie hatten ja an anderer Stelle bereits eine vergleichbare Bewertung abgeben.
Gerne können Sie auch selbstständig die Gelegenheit nutzen, den Sachverhalt aufzuklären und für konstruktives Feedback sorgen. Machen Sie dazu gerne einen Termin im Sekretariat der Pflegedirektion aus…