Ich kam aufgrund verschiedener neurologischer Ausfallerscheinungen und Missempfindungen (Ameisenlaufen und Schmerzen in Arm und Hand, Schwindel, Schwächegefühl in den Beinen, Weinerlichkeit, gelegentliches Verschwommensehen) in die Klinik. Aufgrund einer Überweisung von meiner Hausärztin, die mir die Kinik empfohlen hatte, da in meiner Familie gehäuft Multiple Sklerose vorkommt.
Vor diesem Hintergrund wurden ein MRT vom Gehirn und der Wirbelsäule gemacht, die Nervenleitungen getestet und eine Lumbalpunktion gemacht. Die Testungen an sich waren in Ordnung und der MS-Diagnostik angemessen, von den Ärzten allerdings habe ich mich nicht wirklich betreut gefühlt. Ganz im Gegenteil: Der Arzt, der mich aufgenommen hatte, hatte noch Verständnis dafür, dass ich aufgrund meines familiären Hintergrundes sehr besorgt über meine Symptome war. Bei der Visite bekam ich vom Oberarzt allerdings Rückmeldung, dass sich im MRT keine Hinweise auf eine MS-Erkrankung befinden. Zwar wären dort Läsionen (Entzündungsherde) zu sehen, diese seien aber nicht kompatibel mit meinen Symptomen. Aus diesem Grund, so die Diagnose der Chef- und Oberärzte, leide ich unter einer Migräne. Als ich antwortete, dass ich unter Armschmerzen leide, bekam ich die Antwort, dass ich Migräne ohne Kopfschmerzen hätte.
Am nächsten Tag, nach der Lumbalpunktion, sagten mir die Ärzte, dass alle Tests nun gemacht seien. Zwar stehen die Ergebnisse der Punktion und des Nervenleittests noch aus, sie können MS jedoch zu 80% ausschließen. Sie würden mich nun entlassen und mir die Ergebnisse und Befunde an meine Hausärzti schicken. Auf meine Frage, was genau denn nun mit meinen Symptomen passiert/wie ich damit umgehen soll, antwortete der Oberarzt: "Nehmen Sie Ibuprofen 400!" (Gegen Ameisenlaufen und Schwächegefühl???) Ich fühle mich völlig unprofessionell beraten. Am Ende fügte der Oberarzt noch hinzu: "Aber nicht, dass Sie in 2 Jahren behaupten, dass ich gesagt hätte, es sei keine MS sondern Migräne!" Die Aussage ist einfach nur unprofessionell, aber auch kurios, denn genau die Aussage hat er ja schließlich getroffen!
Ich werde mir eine weitere Meinung einholen. Die neurologische Klinik in Seesen kann ich nicht empfehlen. Bei neurologischen Missempfindungen die Diagnose "Migräne im Arm ohne Kopfschmerzen" zu stellen und Ibuprofen zum Dauerkonsum zu empfehlen, zeugt nicht gerade von Fachwissen und wirkt annähernd unseriös!
3 Kommentare
Zeitgleich mit ihnen auf Station!
Begegnen sie Arzt und Pfege mit Respekt und Höflichkeit.
Leider können jene keine Meinung über Patienten abgeben.