Von Bad Steben hatte ich bis dahin nie etwas gehört. Mein Mann und ich schauten ein bißchen im Internet nach Infos. Da sich herausstellte, daß die Umgegend sehr reizvoll ist und es auch eine Menge schöne Angel-Gewässer gibt, beschloß mein Mann, mitzufahren, sich in der Gegend einzumieten und dort einen Angel-Urlaub zu machen.
Also zur Kur.
Es war einfach nur stressig von Aaaa bis Zett. Gottseidank sind wir 1 Tag vorher hingefahren und haben noch in einer Pension übernachtet. Wenn ich diesen ersten Tag nach einer Zug- oder Autofahrt von einigen Stunden hätte absolvieren müssen, hätte ich die Rückfahrkarte sooofooort eingelöst.
Um 10 war ich dort... zu früh... kam dann um 11 wieder... wurde begrüßt mit der Frage, ob mein Mann dann auch mitessen möchte beim Mittagessen... aber wie sich herausstellte, war ab dem Moment bis abends 20.00 Uhr keinerlei Zeit mehr für Speis, Trank, eine halbe Zigarette oder was auch immer. Wir hatten gerade noch Zeit, die Koffer in 12 qm großen Zelle abzustellen (hiervon ca. 5 qm Bad), als mir auch schon die Stationsschwester meinen Terminplan für den Rest des Tages überreichte.
12.15 Uhr 4 neu auszufüllende Formulare abgeben
12.45 Uhr EKG
13.15 Uhr Aufnahmegespräch mit der Ärztin (ca. 1 Std.)
14.30 Uhr Therapieplan abholen und besprechen
16.15 Uhr Speisesaaleinweisung
17.15 Uhr Abendessen
19.15 Uhr Klinikrundgang
Um 12 Uhr war ich zwar am Speisesaal.... aber dort standen schon ca. 40 Leute Schlange... und um 12.15 sollte ich schon die Papiere abgeben? NULL Chance, also ließ ich dieses Essen ausfallen. Gottseidank hatten wir ja in der Pension noch gefrühstückt.
Also gleich wieder zurück zur Station. Da habe ich dann auch mal zart angefragt, WANN ich eigentlich meine Koffer auspacken soll. Antwort: "Das ist nur am ersten Tag so stressig."
Das Gespräch mit der Ärztin war dann sehr gut, nett und ausführlich. Leider hatte ich bei der Anreise aber eine Halsentzündung, die ich mir am Wochenende vorher zugezogen hatte. Daher musste ich zusätzlich zu all den anderen Terminen dann um 15 Uhr auch noch nach Naila zum HNO-Arzt, um dort festzustellen, ob und inwieweit ich fit bin für die Anwendungen jeder Art. Dies dauerte dann länger, weshalb ich um 16.15 Uhr nicht rechtzeitig zur Speisesaaleinweisung kam und auch das Abendessen verpaßte.
Den Klinikrundgang habe ich abgesagt... ich war einfach zu kaputt, hatte genug für einen Tag und mußte ja auch endlich mal was in den Magen bekommen. Bin also stattdessen mit meinem lieben Mann ins (bis auf wenige nette Lokalitäten reizlose) Bad Steben City zum Abendessen gefahren.
Nach meiner Rückkehr, so gegen 21.00 Uhr, konnte ich dann auch endlich ohne weitere Termine meiner Koffer auspacken und bin gegen 23.00 Uhr völlig fertig ins Bett gefallen.
Laut Therapieplan musste ich aber bereits um 8.00 Uhr wieder zur ersten Anwendung (Infrarotkabine) auf der Matte stehen. Ab 7.30 war Frühstück im Saal angesagt, also habe ich mir den Wecker auf 6.45 Uhr gestellt. Ein bisschen Körperpflege muss ja schließlich auch noch sein.
Am Frühstückssaal angekommen musste ich aber leider feststellen, daß vor dem Frühstücksbuffet schon 30 Leute Schlange standen. Viel zu wenig Zeit, um pünktlich um 8.00 Uhr beim Infrarot zu sein! Also habe ich nur ein Haferl Kaffee gezapft, und wollte damit zum Raucherpavillon rüber. ABER beim Versuch, das Haus mit seliger Vorfreude auf KAFFEE und KIPPE zu verlassen, wurde mir gesagt, daß ich die Tasse nicht mit rausnehmen darf. *GGGRRRRR* (am selben Tag habe ich mir als erstes eine eigene Tasse gekauft).
Infrarot war dann gut, ebenso wie so viele anderen Anwendungen. Aber mit Entspannung hatte das ganze nichts zu tun. Den ganzen Tag über Termine. Meist schon ab 7 Uhr früh, so daß der Wecker schon um 6.15 Uhr klingelte. Am 2. Tag um 7.00 gab es eine Einführung in die Reduktionskost. Außerdem musste ich zu einem Nichtraucherseminar. Da wollte ich überhaupt nicht hin! Schließlich war ich nicht da, um mit dem Rauchen aufzuhören, sondern wegen der Rückenprobleme. Das war der Klinikverwaltung (oder wer immer diese Pläne ausarbeitet) aber herzlich egal. Alle Raucher mussten da zumindest einmal hin.
Ebenso wie sie mir ein "Streßbewältigungsseminar" aufs Auge drücken wollen. Alles mit der Begründung "DAS IST PFLICHT". Ich habe dann gesagt, daß ich eigentlich NIE Streß habe... und somit auch kein Seminar brauche. Da fiel ihnen nichts mehr ein, außer: "Aber Sie wirken total gestresst!" Klar war ich gestresst... aber nur vom Ablauf in der Klinik. Das habe ich auch so geäußert, woraufhin ich wenigstens von dieser Pflichtveranstaltung entbunden war.
Also wie gesagt volles Programm ab 6 Uhr früh bis 18 Uhr. Alles war Pflicht... sogar das Essen.
Dafür gab es zwischendurch mal 1-2 Stunden Pause, die man irgendwie totschlagen musste... aber NIE irgendein Gefühl von Feierabend. Sogar SAMSTAGS noch Anwendungen bis mittags.
Sobald man den Bescheid bekommt, daß man in Bad Steben eine Kur bewilligt bekommt, wird auch schon ein Prospekt zugesandt... wie schön und reizvoll der Frankenwald und die Umgegend ist... wieviele schöne Veranstaltungen es abends für die Kurgäste gibt... was für eine unglaublich vielseitige Therme dort auf den Gast wartet... und daß mann/frau tolle Abende in der Spielbank verbringen kann....
JA HALLO....... wie soll das denn gehen nach 12 Stunden ununterbrochenen Schuftens und Beschäftigt-Werdens, Gruppenzwang und Streß... da hat doch kein Mensch mehr Lust drauf.
Den meisten anderen ging es so wie mir. Abends am Raucher-Pavillon abhängen und im hauseigenen Cafe noch ein Weinchen kaufen. Wenn mein Mann mich nicht des öfteren abgeholt hätte, um bei "Hubertus" (das ist der nächstgelegene und sehr gute fränkische Gasthof) mal die Birne abzuschalten..... hätte ich mich nicht mal diese ca. 700 m mehr rausbewegt.
Täglich mindestens 3x umziehen.... Indoor-Sport, Outdoor-Sport, Wasser-Sport, Krankengym, MTT (Geräte wie im Fitness-Studio), zwischendurch wieder geeignete Kleidung zu den Mahlzeiten anlegen. Das war klar und auch verständlich. Die Wege in dieser Klinik sind aber wirklich sehr lang. Und noch längere zum Raucher-Pavillon, der ca. 50 m vom Haupteingang entfernt war.
Um die 7-8 qm Zimmer ein wenig in Ordnung halten, brauchte ich auch ca. 1 Stunde täglich. Schließlich hatte ich alles dabei für 3 Wochen. Kleidung für gutes und schlechtes Wetter, Sportklamotten, Schwimm- und Sauna-Utensilien und das ganze Körperpflege-Equipment. Vielen reicht ja ein Zahnbürstl, Pasta und Duschgel... ich bin ich da aber ein wenig anders gepolt.
Da die Leute wegen körperlicher Beschwerden dort waren, und viele (beispielsweise mit neuem Hüftgelenk etc.) Schwierigkeiten hatten, fanden viele die langen Wege und auch teilweise nicht vermeidbaren Treppen eher hinderlich.
Allgemein wurde es eher ungern gesehen wurde, wenn man noch andere Freizeitbeschäftigungen hatte als die Anwendungen. Man sollte sich völlig auf die Kur konzentrieren. Auf jeder Station gab es aber eine Waschmaschine und ein Bügelbrett. Solche "Freizeitbeschäftigungen" waren also erlaubt....... bloss nicht amüsieren.
Rauchen durfte man auch nur in dem Pavillon vor dem Haupteingang. Ich frage mich ernsthaft, was Kurgäste tun, die dort im Winter sind. Die müssen dann im saukalten Outdoor-Raucherpavillon" (offene Holzhütte) mal schnell eine durchziehen.... können sich ruhig eine Lungenentzündung holen... und das auf einer Fläche von insgesamt mehreren tausend Quadratmetern. Find ich nicht so gut.
Hingegen war Alkoholgenuss bis zum Geht-nicht kein Tabuthema. Da waren einige, die fast jeden abend bis zur Kante voll waren und gröhlend und jubilierend auf den Tischen tanzten.... und morgens dann mit tiefen Augenringen orientierungslos durch die Gegend irrten... sogar noch vor der Kliniktüre mit Bierflasch in der Hand auf der Bank sassen... darüber wurde nicht geredet. Das war VÖLLICH OKAY. Ein Laster darf der Mensch ja haben....... Ehrensache, daß ich auch eine Flasche Wein gebunkert hatte. Mit schlechtem Gewissen sogar anfangs. Aber nach ein paar Tagen habe ich die einfach mal im Zimmer auf dem Tisch stehen lassen. Kein Mensch hat irgendwas moniert diesbezüglich.
Ich beschloß, alles durchzuhalten, weil ich ja schließlich was für meinen Körper erreichen wollte.
Aber am 8. Tag mittags standen 2 Schwestern vor meiner Tür. Ich bekam eine (sehr höfliche und liebe, aber trotzdem...) Abmahnung.... weil ich im Zimmer geraucht hatte. Das schlimme daran war, daß ich garnicht erwischt worden wäre. Aber irgend ein/e Mit-Insass/e/in, der gegenüber wohnte und SELBER RAUCHER war, hatte wohl nichts anderes zu tun gehabt, als in mein Zimmer zu glotzen und es für nötig gehalten, der Klinikleitung mitzuteilen, daß ich da gelegentlich ein paar Züge durchziehe. So in dem Tenor "Ich reiße mich hier die ganze Zeit zusammen, und DIE DA raucht einfach".
SUPER. GANZ TOLL. Mit dem ganzen Reha-Sträääääß wäre ich klargekommen, aber nicht mit Denunziantentum, Petzerei und Intrigengespinne von jemandem, der in dem selben Boot sitzt.
Am nächsten Tag habe ich die Kur beendet. Die Ärztin hat mich auch verstanden.
Natürlich gab es viel Positives. Die Anwendungen haben zum Großteil sehr gutgetan. Die Arztgespräche waren auch sehr gut und ausführlich.
Am schlimmsten waren wie gesagt die anderen "Patienten". Sogar am Frühstückstisch wurde alles kommentiert. "Wieso warst du denn gestern abend nicht beim essen, schmeckts dir hier vielleicht nicht?" etc. etc. etc..
Nochmal zurück zu den Pflicht-Seminaren.
Beispielsweise war "Einführung in die Reha" durch den Verwaltungsleiter eigentlich eine bessere Verkaufsveranstaltung. Da wurden Theaterbesuche in Hof, Konzerte im Kurzentrum und in der Spielbank etc. angeboten wie Sauerbier mit der Bitte,möglichst bald zu buchen und zu zahlen, da sonst vielleicht keine Plätze mehr frei sind.
Als einziges habe ich einen Schminkkurs im Haus gebucht, der allerdings nicht hilfreich war, da die Dame, die ihn veranstaltete, keinerlei Ratschläge zum persönlichen Typ geben konnte und eigentlich auch bloß ihre Produkte an den Mann bringen wollte. Nach 3 Stunden (um 21.30 Uhr) haben meine Raucher-Kollegin J. und ich uns dann enttäuscht Richtung Raucherpavillon abgeseilt, da waren die Gesichter aber erst halb fertig.
Das Seminar über Rückenerkrankungen enthielt auch nichts wirklich neues, wovon man nicht schon in der Schule mal gehört hätte. "Gelenkverschleiß" fiel wegen Krankheit aus (juchu).
Lehrreich war allerdings für mich persönlich die Reduktionskost, weshalb ich auch noch freiwillig einen Diätkochkurs dazu buchte. Werde das auch im Privatbereich umsetzen und habe mir entsprechende Grundnahrungsmittel bereits besorgt. Macht echt Spaß. Obs hilft... werden wir sehen, aber da wir auch gleichzeitig den Alkohol aus unserer Wohnung verbannt haben, wird es doch wohl hoffentlich auf der Waage auch bald positive Wirkung zeigen.
Zum Essen selbst... welches auch auf Reduktionskost basierte: es wurde sich um Abwechslung bemüht, und so manches leckere Mittagsgericht war eine Überraschung. Allerdings gab es auch manchmal Sachen, die man bestenfalls als "Pampe" bezeichnen konnte. Das Frühstück und das Abendessen waren jeweils Buffets mit Brot, Marmelade, Wurst, Käse, Salat etc. Da ich das nicht 2x am Tag wollte, habe ich mich schon am 3. Tag für die Abendessen abgemeldet. Schließlich will man ja auch irgendwann mal raus aus dem Haus...
Als hätte der Stundenplan von 7.00 - 18.00 noch nicht gereicht, gab es noch "Freizeitangebote" in Form von Schwimmen, Sauna, Krafttaining und Krativtherapie. Von Anfang an wurde signalisiert, daß von uns erwartet wird, da teilzunehmen und möglichst viele Stunden zusätzlich in einer dieser Einrichtungen zu verbringen. Eine Patientin, die schon 3 Wochen da war, gab mir den Tipp, mindestens 2x pro Woche zum Krafttraining zu gehen (zusätzlich zu den 3x, die eh schon auf dem Therapieplan standen). Da sie dies nicht getan hatte, war ihr Therapieplan in der 3. Woche verschärft worden und sie bekam 5x (!!!!!) als Pflicht aufoktroyiert.
Naja, schwimmen und Sauna wären ja ganz schön gewesen. Uns wurde aber bei der offiziellen "Einweisung" erklärt, daß immer nur 3 Leute gleichzeitig im Schwimm- oder Saunabereich sein dürfen. Mist. Schon wieder Gruppenzwang. Trotzdem ließ ich mich von meinem Mann am 1. Sonntag spätnachmittags zurückbringen, um zu schwimmen und zu saunen. Ich zog mich um, packte mir eine Tasche mit Utensilien, Buch, Peeling etc. und ging los (300m). Dort angekommen stellte ich dann leider fest, daß NIEMAND da war... also wieder zurück. Danach habe ich es erst garnicht mehr probiert.
Kommentar der Schwester dazu war, man sollte sich halt mit anderen verabreden. Das lief, wie ich von den anderen erfuhr, aber oft so hinaus, daß eine Gruppe von 3 in die Sauna wollte, dort aber schon 20 Leute saßen, die sich ebenfalls verabredet hatten. Im übrigen war NIE die Sauna zu den gleichen Zeiten wie das Schwimmbad geöffnet.
Nix für mich. Viel lieber wäre ich ja mal in die Therme gegangen, um dort in Ruhe und individuell das Angebot zu nutzen. Aber... außer an den Abenden und Wochenenden keine Zeit dafür, was aber auch nicht attraktiv war, denn abends und SA/SO waren natürlich die ganzen Einheimischen dort, und mir wurde abgeraten, da es dann dort zu voll sei.
Nachdem ich abgebrochen hatte, war ich dann 2x dort. War echt SUPER. Ich denke, Bad Steben hat die tollste Therme, die ich jemals gesehen habe (und das waren schon viele). Sehr empfehlenswert und auch relativ günstig: Sauna und Wasserwelt ganztags kosten 17,50, mit Kurkarte nur 15,50.
Es gab aber natürlich auch Positives. Die Anwendungen taten sehr gut. Ich hatte Wassergymnastik, Dezimeterwelle, Schlingentisch, MTT (Krafttrainig), Stretching, Krankengymnastik, Magnetfeldtherapie, Stangerbad, Walking, Massage und Infrarot-Kabine. In der Folgezeit wäre noch mehr dazugekommen, dies war nur in den ersten acht Tagen, alles ca. 2-3 mal.
Positiv war auch, daß ich bei einer Laufbandanalyse endlich eine anständige Diagnose bekam, zu der meine bisherigen Orthopäden über Jahre hinweg nicht in der Lage waren. Ein Bein ist ein wenig kürzer, dies führt zu einem schiefen Beckenstand, was sich auf die Lendenwirbelsäule auswirkt und wiederum zu Schmerzen in der Hüfte führt. AHA. Endlich weiß ich Bescheid! Ich bekam auch gleich entsprechende Einlagen. Jetzt ist es viel besser.
Werde auch mit Krankengymnastik und Wassergymnastik hier weitermachen. Zweiteres sorgte in der Gruppe auch für Anreiz der Lachmuskeln, da wir alle uns beim Laufen im Wasser plötzlich umdrehen und gegen den Strom laufen mussten. Es war wirklich lustig.
Soviel zu den Erlebnissen in der Kurklinik. Wir waren dann noch 1 Woche vor Ort und haben Urlaub gemacht.
Zu Bad Steben allgemein: ein eher verschlafener und reizloser Ort. Die Bemühungen, Gäste zu bekommen, können so nicht funktionieren...
Kleines Beispiel. Wir wollten per Internet ein wenig Geld überweisen, weil ja durch meinen Abbruch und das Wohnen in der Pension alles teurer war als geplant. Aber... in ganz Bad Steben kein Internet. (Außer in der Kurklinik, aber da wollte ich nicht mehr fragen). Endlich gab uns jemand den Tipp, daß in der Touristen-Info ein PC steht, wo man gegen Gebühr ins Internet kann. Wir kamen dort um ca. 11.55 Uhr an und fanden zwei Damen vor, die Hereinkommen sofort in Abwehrhaltung gingen und sehr unfreundlich bemerkten, daß wir um 14 Uhr wiederkommen müssen, weil sie jetzt erstmal zwei Stunden Pause haben.
Super. Warum können die denn nicht abwechselnd in den Mittag gehen? Wo gibts denn sowas.... in nem Kurort... daß die Info über Mittag ZWEI STUNDEN unbesetzt ist? *ggggrrrrrrr*
Wir kamen also gegen 14.30 wieder und stellten fest, daß dort nicht nur zwei, sondern sogar VIER DAMEN beschäftigt sind. Die uns aber alle vier nicht zur Kenntnis nahmen, sondern stattdessen gemeinsam ausführlich versuchten, ihre Urlaubspläne für den Rest des Jahres unter einen Hut zu bringen. Normalerweise wären wir nach ein paar Minuten wieder gegangen, aber wir brauchten leider UNBEDINGT das Internet (wahnsinn, wie abhängig man davon mittlerweile ist). Also versuchten wir, uns verbal bemerkbar zu machen, was leider erst ab einer gewissen Lautstärke gelang :-))) Die Damen machten keinen Hehl daraus, daß sie sich empfindlich gestört fühlten und liessen uns dann missmutig endlich an den PC.
Nach uns kam eine ältere Omma, die sich gerne über einen Sonntagsausflug informieren wollte... und die Damen fragte, was man denn so machen könnte in der Gegend. Antwort: "Schaunse mal da drüben, da steht ein Ständer mit allen möglichen Broschüren, da müssense halt mal gucken." Supi, oder? Da stehen sie zu VIERT und fühlen sich von jedem Ansinnen in ihrer Behaglichkeit gestört.
Neee, Bad Steben, so kriegt man keine Gäste. Da kommt auch keiner nochmal wieder. Trotz doller Therme.
Zu empfehlen sind aber Ausflüge durch den Frankenwald und vor allem nach Thüringen an die Saale oder den unteren Teil der Bleilochtalsperre. Natur puuuuur, kleine heimelige Dörfer, da kann man auch noch richtig viele Fische fangen. Einfach toll. Wir werden dort im Herbst, wenn schönes Wetter ist, nochmal eine Woche hinfahren und eine Finnhütte mieten. Einfach genial. Schöne Gastronomie, leckere Spezialitäten, und sehr nette und herzliche Leute. Sowohl die Franken als auch die Thüringer sind äußerst freundlich, offen und zugänglich – auch wenn sie sich gegenseitig nicht gerade gut gewogen sind.
Ich dachte immer, daß man sich auf einer Kur auch erholen soll und möchte denjenigen, die glauben, das wär ein Zuckerschlecken, nur sagen: Ihr seid da NICHT im Urlaub! Nachdem ich so naiv dorthin gefahren bin, lag es mir am Herzen, dem einen oder anderen eine Info zu geben.
1 Kommentar
Hallo Kartoffelsuppe,vielen Dank für Ihre super Bewertung. Wir freuen uns, dass Ihnen die Reha bei uns so gut gefallen hat. Kommen Sie bei Bedarf gerne wieder zu uns. Wir wünschen Ihnen alles Gute.
Ihre Deutsche Rentenversicherung Bund