Ich bin stark pflegebedürftig und sitze im Rollstuhl. Darum war auch meine erste Frage, ob sie dort einen Personenlifter haben. Haben sie nicht, aber das wäre kein Problem.
Ich habe dann meinen eigenen mitgenommen und das war auch gut so.
Hätte ich das nicht, hätte ich bestimmt die 5 Tage nur im Bett verbracht.
Aber nun von vorne. Ich hatte mich entschieden ein 2 Bettenzimmer zu nehmen, da ich es nicht gut haben kann, wenn jemand schnarcht.
Ich kam auch auf ein solches Zimmer, darin lag aber eine ältere Dame die schnarchte von morgens bis abends. Die Alternative war ein 4 Bettenzimmer mit 3 alten Damen.
Da mir zugesagt wurde, es wäre nur für eine Nacht und ich käme am nächsten Tag in ein anderes Zimmer, habe ich also das 2 Betten genommen. Den Tag lag nicht soviel an, sodass ich ihn fast ausschließlich draußen verbracht habe. Auf den Balkon konnte ich aber nicht, da dort eine riesen Schwelle ist, die ich mit dem Rolli nicht überfahren konnte. Die Seitentüren waren alle abgeschlossen, sodass ich den riesigen Weg bis zum Eingang fahren musste." Das Haus der kurzen Wege" hat mal jemand scherzhaft gesagt.
Dann kam eine junge Ärztin, die auch sehr nett war und nahm Blut ab. SIe meinte, ich könnte mich nachts ja in ein Behandlungszimmer schieben lassen. Also gut. Nachts fragte ich dann auch den Pfleger danach, der mir sagte, das ginge nicht, die Zimmer wären belegt, ich könnte eine Schlaftablette bekommen. Nach einer Stunde fragte ich nochmal, da bot er mir Tropfen an. Nach einer weiteren Stunde, es war mittlerweile 1 Uhr nachts, war dann plötzlich doch noch ein Behandlungszimmer frei, wo ich dann den Rest der Nacht verbracht habe.
Am nächsten Tag wurde ich dann zu einigen Untersuchungen gebracht. Ich bin wegen einer Blutarmut zur Abklärung eingeliefert worden.
Das Essen war ok und ich durfte mir für die nächsten Tage von mehreren Gerichten welche aussuchen.
Da ich Macumarpatient bin, hatte ich dieses schon abgesetzt. Die Ärztin hat mir aber an diesem Tag wieder eine aufgeschrieben, die ich abends bekam. Am nächsten Tag sagte mir ein anderer Arzt, es müsse eine Magen und Darmspiegelung gemacht werden. Dafür müsse das Macumar abgesetzt werden. Na toll, diese Absprachen, jetzt musste ich noch einen Tag länger bleiben, weil ich ja eine genommen hatte. Aus dem Bett wurde ich meistens von meinem Mann geholt oder meine Angehörigen. Das Personal war mit dem Lifter überfordert und ließ einen auch ständig wissen, dass sie unterbesetzt sind und keine Zeit haben.
Das tut mir für sie auch wirklich leid, 12 zu pflegende Personen mit zwei Pflegekräften ist auch wirklich mist.
Aber ich kann dafür ja auch nichts. Und möchte nicht ne Stunde warten, bis mich jemand sauber macht.
Abführen musste ich nämlich im Bett. Da ich vorher dieses Abführmittel trinken musste, ging es natürlich ständig los. Kaum hatten mich die Schwestern sauber, ist es wieder losgegangen. Dabei saß ich dann halt, auf Deutsch gesagt, bis zu einer Stunde in meiner Scheiße, bis wieder jemand Zeit hatte zum Saubermachen. Sauber heißt aber nicht gleich sauber. Zwischendurch hat mein Mann es dann mal gemacht und war entsetzt, wie dreckig ich noch war. Das hat er den Schwestern auch gesagt. Da kam wieder nur keine Zeit, zu wenig Personal ... Aber tut mir leid, trotzdem möchte ich vernümftig sauber gemacht werden. Die 5min mehr müssen drin sein. Ich weiß nicht, wie es den Schwestern gefallen würde in ihrem eigenen Kot zu sitzen und nicht richtig sauber gemacht zu werden. Ausserdem besteht eine große Dikubitusgefahr.
Am vorletzten Tag war Schichtwechsel und ich muss sagen, da waren dann auch wirklich sehr nette Schwestern da. Die sich wirklich alle Mühe gaben, obwohl sie auch nur zu zweit waren.
Schade, dass ich diese erst die letzten zwei Tage hatte, wo das Schlimmste schon vorbei war.
Fazit, das erstere Personal war unfreundlich, lustlos und erfüllten ihre Pflichten. Die Hygiene ließ zu wünschen übrig. Kein Wunder, das zu der Zeit auch Patienten mit dem Krankenhausvirus dort in Karantäne lagen.( Zwei Zimmer weiter, ich hatte schon Angst genug mich anzustecken)
Die Ärzte waren freundlich aber hatte auch immer wenig Zeit. Das Essen war ok. Das Zimmer war ein bisschen eng. Für 42Euro extra erwarte ich eigentlich etwas mehr Komfort.
Ich war froh, dass ich nach 5 Tagen wieder raus durfte und ich werde dieses Krankenhaus jedenfalls für Behinderte nicht empfehlen. Und ich werde es freiwillig auch nicht mehr nehmen.
2 Kommentare
Man kann es auch übertreiben.An ihrer Stelle würde ich Privatpatient werden.Nicht vergessen alles nurMenschen