Ich musste meine kleine Tochter (damals 7-8 Monate jung) aufgrund einer schmerzhaften Darmeinstülpung in die Kinderklinik bringen. Diese wurde zuvor vom Kinderarzt diagnostiziert. Zunächst wurde meine Tochter durch recht unerfahrene junge Ärzte untersucht. Diese hätten, so wie der Chefarzt sagte, die ganze Zeit die falsche Seite untersucht! Als dieser später antraf wollte man uns Eltern, ohne großartig nachgeforscht zu haben, einen chirurgischen Eingriff nahelegen. Dieser beinhaltet einen großen Schnitt an der Bauchwand und ggf. einen Schnitt im erkrankten Darmbereich. Also ein recht großer Eingriff für ein Baby. In Begleitung der Schreie meiner Tochter versuchte man uns sehr unter Druck zu setzen, um letztendlich der OP zu zustimmen. Sonst wäre meine Tochter "sterbenskrank", was in erster Linie nicht falsch ist. Was uns Eltern jedoch im Nachhinein schwarz ärgern ließ, war das Nicht-thematisieren der anderen Option des Eingriffes, und zwar die des Hydrostatischen. Hier wird durch Wasserdruck (über After gehend) versucht die Einstülpung zu lösen. Letztendlich kein großer Eingriff, alles ohne Schnitt, Schmerzen und Narbenbildung. Der Arzt wollte jedoch von dieser Methode nichts hören, weil man angeblich seit mehr als 24 Stunden diese Einstülpung hätte. Dieser Vorstellung versuchte ich zu widersprechen und gerieten dadurch ständig in Diskussionen. Letztendlich verlorene Zeit für meine Tochter. Man nehme den sicheren Weg, weil die Lit. es so wolle, sagte der Arzt und die Vorstellung, zunächst mit der Hydrostatik zu beginnen, sei unsinnig. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass meine Tochter irgendwann mal schwere psychische Probleme mit der Narbe am Bauch bekommen könnte, habe ich mich als Papa gegen den Eingriff gestellt. Der Arzt hat uns wohl auch wegen meines festen Standpunktes zur Kinderklinik Bremen eingewiesen. Dort hat man in nur 15 Minuten und dank der Hydrostatik das angeblich riesengroße Problem gelöst!