Undurchsichtige nicht nachzuvollziehenden Ansätze
- Pro:
- Nicht jeder kann wie er denkt (Chefin hat Recht, basta)
- Kontra:
- Chefin hat wohl selbst....
- Krankheitsbild:
- Aus den Fingern gezogene Diagnosen
- Privatpatient:
- nein
- Erfahrungsbericht:
-
Nicht zu Empfehlen!!!! Klinikregeln werden je nach Laune eingehalten, mal wird ein Nassrasierer im Gepäck mit Time Out belegt (1 Tag nach Hause und dann eine Rechtfertigung schreiben, warum man die Therapie fortsetzen sollte) und bei einer anderen Patientin, ignoriert man dies einfach. Das Rauchen ist zwar überall sichtbar Verboten und steht auch so in den Hausregeln aber es wird stillschweigend geduldet! Regeln sollten nur dann aufgestellt werden, wenn man diese auch einhalten kann! Sollte eigentlich jeder pädagogisch arbeitende Mensch verinnerlicht haben.
Auch nach drei Wochen konnte meine Tochter nicht sagen, was für ein "Problem sie hat". Dies konnte auch in einem ersten Gespräch von Seiten der Therapeutinnen nicht aufgezeigt werden, nur schwammige Formulierungen.
Auf meine Tochter wurde massiv eingewirkt, dass sie zuhause nicht das richtige Umfeld hätte und doch außerhalb untergebracht werden solle. Dies führte natürlich an den wöchentlichen eintägigen "Belastungserprobungen" zu Konflikten.
Ich wurde in keiner Weise davon in Kenntnis gesetzt und stand nun als der "Böse" da, der es nicht ermöglichen kann, dass die Tochter in ein Internat darf. Welche Kosten dadurch entstehen, wurde von Seiten der "Ärztin" ignoriert.
Zum Glück hatten wir schon zuvor unterstützende psychologische Hilfe und konnten dies in gemeinsamen Gesprächen anschließend klären.
Meine Tochter hat sich während ihres Aufenthaltes im Umgang mit Gleichaltrigen ein ganzes Stück weiterentwickelt, dies möchte ich nicht unterschlagen, da auch die nötigen Gespräche bei und nach Konflikten unter den Patienten sehr hilfreich waren. Diese finden halt in der Regel "in der freien Wildbahn" meist nicht statt. Davon hat sie sehr profitiert.
Da ich selbst im therapeutischen Bereich arbeite und auch Erfahrung im Umgang mit psychischen Erkrankungen habe, bin ich sehr von dem, meiner Meinung nach "unprofessionellen" Arbeiten enttäuscht.
Abschließend: Infos zum Verlauf verlangen am besten auch schriftlich! Viel Glück


2 Kommentare
Ich kann das gut nachvollziehen. Meine Nichte hat um dieselbe Zeit dort ähnliches erlebt und die ganze Familie sah kopfschüttelnd zu. Man muss sagen, dass sie in der Klinik damals ganz offensichtlich landunter hatten. Unter Stress ticken Menschen ja manchmal anders. Allerdings wäre es besser, mal sagen zu können "Ich habe keine Ahnung, was mit ihrem Kind los ist", als einfach vor sich hinzuwurschteln und irgendwas behaupten. Offenbar wurde die Fremdanamnese komplett übersprungen bzw. die Eltern haben einen Lebenslauf geschrieben und nie wieder was dazu gehört.
Es wunder mich, wie wenig die Klinik darüber nachdenkt, wie das Verhalten einzelner Mitarbeiter nach außen wirkt hat und wie es das Vertrauen der Familien in das Gesundheitssystem untergräbt. Vor Minderjährigen auch nur subtil gegen Eltern Stimmung zu machen, ohne deren Sichtweise einzuholen und sich als Erwachsene auf Augenhöhe zu begegnen, ist in der Tat ethisch fragwürdig, unprofessionell und vor allem kontraproduktiv. Ich habe im Jugendamt gearbeitet, da wäre das nach heutigen Standards undenkbar, auch wenn dort personell bei weitem nicht alles rosig ist.
Man fragt sich auch, wozu der "Freispruch der Familien" geschrieben wurde, wenn man so hört, was da von sich gegeben wurde.
Schade ist, dass Außenstehende kaum verstehen werden, was so ein unprofessionelles Verhalten in Familien auslösen kann und welche Nachwirkungen es hat. Das alles kommt ja noch auf eine ohnehin schon bestehende Krise obendrauf, wenn das Stresslevel in den Familien sowieso hoch ist. Es wäre sehr zu wünschen, dass in dieser Klinik inzwischen ein bisschen mehr Selbstreflexion eingesetzt hat.
Es gibt übrigens eine Ombudsstelle der DGKJP. Die lösen vermutlich keine akuten Probleme, aber man kann sie einbeziehen und informieren. Das wäre auch zu raten, wenn das Vertrauen so sehr beschädigt ist.