Geburt war super. Die Nachsorge im Wochenbett war schrecklich und da würde ich jedem abraten in die Maistraße zu gehen, wenn ihm sein Leben lieb ist.
Ich kam auf Anraten meiner Frauenärztin in die Klinik, da ich Schüttelfrost, Wochenflussstau aufwies und ein Gefühl verspürte, als hätte mir jemand in den Oberkörper geschlagen.
In der Notaufnahme wurde ich untersucht, es wurde Blut abgenommen und mir erklärt, ich wäre erschöpft und hätte ziemlich wahrscheinlich eine Gebährmutterentzündung, da die Ärztin auch Streptokokken unter dem Mikroskop feststellte.
Sie schickte mich Nachhause und nach 2 Stunden informierte sie mich, dass ich sofort - mit meinem 4 Wochen alten, vollgestilltem Kind - in die Klinik kommen solle, da meine Entzündungswerte so hoch seien.
Mich erwartete dort der erste Schock: Wir kamen nicht in die Wöchnerinnenstation, da wir Keime einschleppen könnten, sondern in die operative Station. Dort gab es keinerlei Kinderausstattung (Wickeltisch, Wiege), diese musste man sich dann erst einmal aus der Kinderstation mühsam zusammenbetteln. Außerdem interessiert es niemanden, wie es deinem Kind geht. Wenn man gesundheitliche Bedenken hätte, solle man dann doch bitte in die Haunsche Kinderklinik gehen, da man in der Maistraße, die "fremden Kinder" nicht behandelt.
Betreut wurde ich selbst auch nicht. Die Visite bestand daraus, festzustellen, dass meine Tochter gerade gestillt bzw. gewickelt wurde und dies war es dann auch schon. Meine Entzündungswerte stiegen und fielen, aber es bestand die Diagnose Gebärmutterentzündung und meine Bitte, mich weiter zu untersuchen, wurde mit dem Kommentar abgewiesen, dass 95% der Frauen im Wochenbett mit hohen Entzündungswerten eine Gebärmutterentzündung hätten. Mittlerweile hatte ich auch noch Schmerzen im rechten Oberschenkel. Die Ärztin meinte hierzu nur, ich hätte wahrscheinlich Bandscheibenprobleme. Aber untersucht wurde dies nicht.
Ich entließ mich schließlich selbst, da ich keine Besserung sah und ging zu meiner Hausärztin, die sofort eine Thrombose diagnostizierte und mich in die Ziemensstraße schickte, wo dann neben der Thrombose im rechten Oberschenkel, eine Lungenembolie und eine Zwerchfellentzündung festgestellt wurde, die mich mein Leben hätte kosten können,
1 Kommentar
Leider kann ich der Kommentatorin nur zustimmen. Ich war heute als Besucherin erstmals überhaupt in einer solchen Klinik. Hinter dem Eingang stand ein freundlicher Mitarbeiter von einem Sicherheitsdienst, der mir eine Maske anbot und mich ohne weiteren Hinweis über dessen Bedeutung einen Bogen ausfüllen ließ (zum Beispiel diesen auch genau zu lesen und zu befolgen, weil er wichtig sei). Er war offenbar selbst schlecht instruiert darüber, was Besucher genau tun sollen.
Ich halte mich grundsätzlich an die geltenden Corona-Regeln, da ich diese für sinnvoll halte, erst recht in diesem Umfeld. Nachdem ich in der Klinik herumgeirrt bin und dort keinen Menschen angetroffen habe, wurde ich von der Patientin auf dem Flur empfangen. Später wurde ich, bis dato nichtsahnen, von einer der Krankenschwestern - sachlich zu Recht, wenn auch im Ton daneben - zurechtegewiesen, dass ich mich erst im Stationszimmer hätte melden sollen, dass ich auf dem Bogen meine vollständige Adresse und eine Telefonnummer hätte ausfüllen müssen, etc.
Die Instruktion der (vermutlich schlecht bezahlten) Sicherheitsleute im Erdgeschoss müsste daher wesentlich besser erfolgen, damit solche Dinge so gut wie möglich vermieden werden.
Der Ton der (osteuropäischen) Krankenschwester mir gegenüber war abgesehen davon völlig daneben. Auch hier wäre ein gelegentlicher Grundlagenkurs in Kommunikation sicher förderlich.