Schöner Schein...oder auch: „Viel Lärm um nichts“, wie Shakespeare sagte: Much ado about nothing
Man kommt mit seiner Limousine an, der Wagen wird ausgeräumt, ist in einem ehemaligen Gutshof, der sich aus historischen Gründen Schloss nennen darf (mit einem Schloss hat das nicht viel zu tun, aber das ist ein Nebenkriegsschauplatz). Eine tolle Umgebung, gutes Essen, etwas angestaubte Zimmer. Nun gut, man ist ja in einer Klinik, zunächst einmal beeindruckt. Wobei das in solchen Häusern dieser Art keine Besonderheit sein sollte, dass man sich wohlfühlt.
Die Desillusionierung erfolgt bald: Die Hälfte der Mediziner und Therapeuten krank, kaum einzelne Gespräche, stattdessen Gruppenspiele, bei denen ich meine Füße von innen nach außen drehen konnte und etwas kreisen ließ, um mal ein Beispiel zu nennen. Gerne habe ich auch meinen Mitpatienten kleine Bälle überreicht und Hallo gesagt, Situationen, die man in Management-Alltagssituationen ja pausenlos erlebt. Hauptsache, die Patienten sind erst einmal beschäftigt. Viel Sport, ja, befürworte ich, aber den kann ich auch zu Hause machen. Dazwischen Leerlauf ohne Ende. 5 Einzelgespräche in 4 Wochen, dazwischen Gruppenspiele, ja, man tanzte durch den Raum und ich spielte sogar im Sandkasten. Leider musste ich für diese mich immer noch tief berührende Erfahrung 48 werden und nun inzwischen fast 600 EUR am Tag bezahlen, ein Schnäppchen sozusagen, das meine Eltern leider versäumt hatten.
Das Kernproblem, mit dem ich kam, ja dazu kam es ja leider nicht mehr. Therapeutin krank.
Medikamente: Ich kam hin mit einer Schlaftablette pro Abend, mit der gleichen ging ich wieder.
Das letzte Wochenende nahm ich einen Sog. Belastungsurlaub, der lief nicht gut. Ich trank vor lauter Frust Alkohol, Mitpatienten haben mich abgeholt. Der diensthabende Bereitschaftsdienst brachte den Mehrwert, mir einen Papierkorb nehmen das Bett zu stellen, falls mir schlecht wird. Am nächsten Tag dann die Aussage, wenn es nicht besser wird, andere Klinik im Umland.
Andere Patienten taumelten mit ihren Medikamenten durch die Gänge, das Allheilmittel Mirtazapin in den Adern.
Ich nahm die restlichen Tage irgendwie hin, kein Gespräch, warum ich zu Hause stimmungsmässig gekippt war, was man machen könnte, nichts. Ich bin schwimmen gegangen und hätte ertrinken können, hat niemanden interessiert. Ich bin in mein Auto gestiegen und 200 km gefahren, auch das hat grob fahrlässig niemanden tangiert.
Mein Fazit: Siehe oben, abe
1 Kommentar
Sehr geehrte/r Frau/Herr Coco1111,
Vielen Dank für die herzlichen Worte! Es freut uns sehr, dass Sie die Zeit in der Klinik als bereichernd empfunden haben und auch die Kinderbetreuung für Sie eine Unterstützung war. Ihr Dank wird sicher allen Beteiligten viel Freude bereiten!
Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft!
Mit freundlichen Grüßen
Chefarzt und Ärztlicher Direktor Dr. med. Kjell Brolund-Spaether und das Team der LIMES Schlossklinik Mecklenburgische Schweiz