Also zunächst mal muß ich sagen, daß jeder die Dinge anders wahrnimmt und interpretiert, und das Personal ist stark überfordert. Ich war dort auf eigenen Wunsch und bin dankbar, denn ohne diese Klinik würde ich wahrscheinlich nicht mehr leben.
Sicher ist nicht alles positiv, aber letztendlich ist es das niemals.
Ich hatte es mir anders vorgestellt und wollte auch NIEMALS in eine psychiatrische Einrichtung, manchmal geht es einfach nicht anders.
Ich wurde aufgenommen und kam zunächst auf Station 41, eine geschlossene Statio. Das war ein Schock für mich, das war so, wie ich mir eine Psychatrie vorgestellt hatte, schwerkranke Menschen mit den verschiedensten Symptomatiken waren dort, viele von ihnen auf richterlichen Beschluß, das war sehr verwirrend und hat mir nicht gut getan.
Dann kam ich auf die Station 42, eine ganz andere Welt!
Dort wurde gelacht und alle Patienten machten einen völlig NORMALEN Eindruck, das hat mich auch verwirrt.
Nach und nach ging es mir besser, das Therapie angebot ist gar nicht schlecht, doch die Personalsituation und der Sparkurs der Klinikleitung, des Konzerns, lässt viele Mengel entstehen. Das Personal ist an der Grenze des Leistbaren und zum Teil darüber hinaus, was einen hohen Krankenstand zur Folge hat. Es waren Umbauarbeiten im gange, welche doch erheblich störten, auch die Tatsache, daß die geschlossene Station unter der Depressionstation liegt, führt nicht gerade dazu, da? man sich dort als Patient allzu wohl fühlt. Nächtliche Störungen, türenschlagen, Krach und Geschreih stören doch erheblich und dienen nicht der Gesundung der Patienten. Auch der Ausfall von Therapieangeboten, bedingt durch die Personalpolitik seitens des Konzerns, trägt nicht unbedingt dazu bei.
das Essen, nun ja, wer nicht wählerisch ist, der kommt damit klar. Ich fand es grenzwertig, am unteren Ende der Skala!
Der Speiseplan wiederholt sich alle 2-3 Wochen und die Qulität ist sehr wechselhaft.
Die Therapeuten sind sehr bemüht, wenn sie sehen, daß der Patient mitarbeitet, wenn nicht, können sie eh nichts ausrichten und sind auf verlorenem Posten.
Einige der Pflegekräfte sind echte Perlen ihrer Zunft, andere wiederum das genaue Gegenteil! Unqualifiziert und überarbeitet, mürrisch und schlichtweg dumm!
1 Kommentar
Update: mittlerweile sind einige Monate vergangen und mein Sohn hat sich weiterhin super entwickelt. :) Die Klinik war für uns wirklich ein Start in ein neues Leben. Er wird nun bald 14 Jahre und denkt an die Zukunft! Er hat sich einen Praktikumsplatz fürs nächste Jahr gesucht, geht allein zum Friseur- sogar an seiner ersten Klassenfahrt hat er nicht nur teilgenommen, sondern hat sie sogar richtig genießen können! Das hätte ich vor 1,5 Jahren nicht für möglich gehalten!! Natürlich fällt es ihm nach wie vor etwas schwer und es sind noch Hürden für ihn- aber er traut sich diese Herausforderungen anzugehen! Er ist zu recht stolz auf sich- ich bin es auch! Danke an die ETK2 für die Hilfe vor 1 Jahr!