Die Klinik ist wunderschön gelegen, was aber derzeit durch Straßenbauarbeiten direkt vor der Klinik etwas untergeht.
An der Rezeption wurde ich freundich empfangen, allerdings auch dort mein erstes Geld los. 10,-- Euro Safegebühr, 2,-- Euro für eine Wasserflasche, mit der man kostenlos Wasser mit und ohne Sprudel zapfen konnte. Man klärte mich auf, dass es nur mit dieser Flasche "aus hygienischen Gründen" mögich sei. Im Verlauf meines Aufenthaltes mußte ich aber feststellen, da das Wasserzapfen auch mit anderen Flaschen durchaus möglich war!!
Telefon auf dem Zimmer war zwar zu benutzen, jedoch nicht bezahlbar. Sowohl für Anrufe nach draussen wie auch für eingehende Anrufe wurde eine Hotline geschaltet (01805), die pro Einheit! 14 Cent kostete. Für mich, die ich aus dem 400 km entfernten Wuppertal angereitst war, bedeutete eine Einheit ca. 2 Sekunden!!!!!!!!!!
Ich bekam ein Zimmer unter dem Dach im dritten Stock. Bis zur 2. Etage ging ein Aufzug, danach mußte man Treppen steigen. Das Zimmer hatte nur ein kleines Fenster, so daß es an warmen bzw. heissen Tagen kaum durchgelüftet werden konnten. ein Standventilator, der bei mir 24 STunden durchlief, sollte etwas Erleichterung bringen.
Es gab einen kleinen Fernseher mit Fernbedienung.Allerdings wurde ich schriftlich darauf hingewiesen, daß der Fernseher nur am Gerät selbst auszuschalten sei. Das hies für mich, jedesmal kurz vor dem Einschlafen mußte ich wieder aufstehen,um den Fernseher auszuschalten. DAs war mir zu mühselig und so lief auch der Fernseher die ganze Nacht druch.
Die gesamte Organisation des Hauses war unzulänglich und unflexibel. Ich wollte einen Morgen auf der Terrasse, die sich direkt neben dem Speisesaal befang, frühstücken. Daraufhin kam eine der SErvicekräfte wie eine Furie auf mich zu und verbot mir dies mit der Begründung: "Dann wollen das alle".
Schlechte Karten haben auch RAucher. Lediglich auf einer Terrasse darf geraucht werden. Diese ist jedoch nicht überdacht und bei Regen wird es ungemütlich. 2 weitere kleine Tische mit Stühlen befinden sich in Nähe der Liegewiese, halb überdacht. Allerdings werden die Türen dorthin bereits um 18.oo geschlossen!!!
Allgemeiner Einschluss ist um 22.00 Uhr. Achtung! Es handelt sich hier um erwachsene Menschen!
Das Essen war eine Katastrophe: Kein Fett, kein Salz, keine Zwiebeln, keine gebundenen Soßen. Einfach ekelig.
Auch die Sauberkeit des Hauses läßt zu wünschen übrig.
Ich bekam Schwefelbäder verordnet. Die lezten beiden Male mußte ich vor Ekel abbrechen. Hinter der Tür, auf einer Liege und in der Badewanne fanden sich massenhaft Ameisen. Als ich den Therapeuten darauf hinwies, daß dies bereits das 2. Mal sei, daß sich überall Ameisen befänden, versprach er, sich darum zu kümmern.
Wie ich aber von Mitpatienten erfahren habe, ist dies wohl nicht geschehen.
Auch das tolle neue Thermal-Mineralba mit 34 Grad Wassertemperatur war teilweise nicht zu benutzen, da der Boden voller Sand, Steine und Blätter war.
Die beiden Ärztinnen, mit denen ich zu tun hatte, erschienen mir genervt, inkompetent und überfordert. Auf meine eigentliche Erkrankung und meine Beschwerden wurde überhaupt nicht eingegangen.
Ich bekam lediglich das Standardprogramm für Rückenbeschwerden: Massagen, Krankengymnastik, Wirbelsäulen-Stabilisation,Fango.
Dafür standen im Therapieplan 9 "Gesundheitsvorträge".
Unter anderem ein Vortrag über Cholesterin. Meine Cholesterinwerte interessierten allerdings niemanden, da dieser bei den Blutwerten nicht mit aufgenommen wurde. Und das obwohl ich Cholesterinsenker nehmen muß.
Ein weitere Beitrag hiess: Wohnen im Alter. Ich bin erst 50 und wohne bereits.
Also habe ich mir diesen ganzen Quatsch geschenkt.
Die Klinik ist absolut nicht für jüngere Patienten geeignet, eher ab 70 Jahre aufwärts.
Außer 3 mal wöchentliche Andachten, einer Gesangsgruppe und nervtötenden Klavier- und Gesangskonzerten wurde nichts kratives angeboten.
Und nun das Positive: Alle Therapeuten, die ich hatte, waren hervorragend ausgebildet und sind individuell auf mich eingegangen. Dafür vielen Dank
Ansonsten vergessen sie diese Klinik lieber
2 Kommentare
Die Rehaklinik Bad Boll will den Patienten für die Dauer des Aufenthaltes ein angenehmes Umfeld schaffen. Dazu gehört neben vielen anderen Dingen auch die Wahlleistung „Telefon“, die weder vom Leistungsträger noch der Krankenkasse finanziert wird.
Der Betrieb der Telefonanlage ist kostenintensiv und wird in unserer Rehaklinik ausschließlich durch nutzungsabhängige Entgelte bezahlt.
Unsere Klinik will allen Gästen die Möglichkeit bieten, angerufen zu werden ohne eine Grundgebühr für das Telefon bezahlen zu müssen. Deshalb verzichten wir bewusst auf die Berechnung eines Bereitstellungsentgelts (Grundgebühr) für das Telefon und haben uns für ein nutzungsabhängiges Model entschieden.
Wir sorgen für eindeutige Transparenz, indem wir unseren Gäste sowohl mündlich, als auch schriftlich auf die 01805-Nummer, inklusive der anfallenden Kosten, hinweisen. Ebenso ist es in unserem Haus erlaubt, Mobiltelefone zu benutzen und es steht ein öffentlicher Fernsprecher zur Verfügung.
Wir sind davon überzeugt richtig zu handeln, um unseren Patienten auch in Zukunft ein kostengünstige Telefonieren mittels Festnetz vom Zimmer aus zu ermöglichen und damit zu einem angenehmen Aufenthalt beizutragen.
Beispielrechnung:
Finanzierung der Telefonanlage über Grundgebühren:
Hierfür würde der Patient während eines Rehaaufenthaltes ca. 40 € (2 € am Tag) investieren, Gesprächsgebühren kommen noch hinzu.
Für diesen Betrag kann der Patient mit einer 01805-Nummer über 4,75 Stunden angerufen werden (40 € / 14 Cent pro Minute - die Kosten trägt der Anrufer).
Bei einer Gesprächsdauer von 2 Stunden zahlt der Anrufer aus dem Festnetz 16,80 € (120 Minuten x 14 Cent).