Mit Blasensprung kam ich zwei Tage vor errechnetem Entbindungstermin in die Klinik. Nach einer hecktischen Blutentnahme wurden mir die blutigen Spritzen in die Hand gedrückt und ich sollte in ein Vierbettzimmer, trotz Bitte nach einem Einzelzimmer. Es wurde ein Zeibettzimmer. Bei einer weiteren Blutabnahme auf der Station wurde mir dermaßen unglücklich in den Arm gestochen, dass ich diesen die nächsten Tage vor Schmerzen kaum bewegen konnte und der Arm bis drei Wochen nach Entbindung noch komplett lila war und stark schmerzte. Meine Bettnachbarin sah ähnlich aus. Dann geschah nichts. Nach Nachfrage auf der Station wurde gesagt, wir sollten im Kreissaal nachfragen, wie es weitergeht. Nachdem wir dieses taten wurde gesagt: Um 17.00 Uhr bekommen sie Antibiotika, bis dahin können sie machen, was sie wollen, spazieren gehen, zum Italiener, oder sonstwas. Wir verließen das Krankenhaus und waren gegen 16.00 Uhr wieder da, als wir schon von einer Schwester auf dem Gelände angefahren wurden, wo wir denn gewesen wären, die ganze Station hätte uns gesucht, ein Chaos. Auf Drängen und den Mismut der Schwestern (warum eigentlich, wir zahlen doch?!)wurde es dann noch ein Einbettzimmer mit Beistellbett. Am nächsten Tag wurde ich von einem Gynäkologen untersucht, der mit den Worten: "Schlechter Befund." den Raum verließ, nachdem er mir ein wehenförderndes Mittel gegeben hatte und recht schmerzhaft von meinem anderen Arm Blut abgenommen hatte. Ich konnte mir also dann denken, was schlechter Befund heißt. Dann gingen um 12.00 die Wehen los und ich hatte heftige Schmerzen, woraufhin mein Lebensgefährte mir ein Zäpfchen von der Station holte. Freiwillig ließ sich vorerst niemand blicken. Die Schmerzen waren dann schon so stark, dass ich froh war, um 14.00 Uhr den Termin zum CTG im Kreissaal zu haben, wo ich auch gleich blieb. Knapp drei Stunden dauerte die Entbindung, wobei die Hebamme, die Anfangs da war, sich nach einigen Minuten verabschiedete (kein Dienstende) und eine andere kam. Leider verließ sie dann auch in der für mich recht entscheidenden letzten Phase der Geburt das Zimmer und ließ mich mit meinem Partner während der Wehen allein (wenn auch nur kurz, aber ich wusste gar nicht, was ich nun tun sollte). Eine PDA wollte man mir ohne Angabe von Gründen nicht geben, ich bekam eine Spritze in den Po. Als der Kleine dann auf der Welt war wurde er komischerweise auch nicht gleich untersucht, sondern erst nach etwa einer Stunde in der wir im Kreissaal nur zu dritt waren.
Zur U2 geholt wurden wir, da verwechselt, wieder zurück geschickt. Nach stetiger Nachfrage und langem Warten kamen wir dann doch an die Reihe und wurden mit den Worten: Ah, da kommt ja die kleine Emilie. begrüßt. (Unser Sohn heißt nicht Emilie). Ach, und leider wieder verwechselt. Auf der Station ließen sich verschiedene Ärzte sporadisch blicken, die mich nach dem Befinden der Dammnaht (hatte keine) oder des Kaiserschnittes (habe normal entbunden) erkundigten. Und: "untenrum alles in Ordnung." Hallo? Das muss doch untersucht werden, das kann ich doch als Patient nicht wissen.?!
Kurz bevor wir die Klinik einen Tag eher (leider ging es nicht eher) verlassen konnten, fehlte mit einem Mal mein Ring, der mir während des Stillens vom Bett gefallen war und den ich später aufheben wollte. Leider fehlte er genau, nachdem eine Schwester sich in unserem Beisein kurz gebückt hatte und sagte, sie müsse was aufwischen. Ich habe es nicht gesehen, dass jemand den Ring nahm, aber er war dann leider weg. Und wir haben das gesamte Zimmer auf den Kopf gestellt. Die Schwester wollte ich dann auch nicht mehr ansprechen, wir nahmen den Kleinen und sind Hals über Kopf aus dem Krankenhaus "geflohen."
Die tollen Serviceassistentinnen erkundigten sich zwar täglich brav nach den Essenswünschen und ob alles Recht wäre, aber man bekam trotzdem nicht das bestellte Essen. (Ist natürlich zu allem anderen ein Klacks.)
Die schmutzige Wäsche unserer Vorgänger quoll aus und auf dem Babykleidungseimer über, das Bett hatte den Blutfleck des ersten Tages (ist das normal bei den horrenden Preisen eines Einzelzimmers?) und das Bad sah nach der kurzen "Reinigung" schmutziger aus als vorher.
Jetzt hat sich nach fünf Wochen bei der Nachsorge herausgestellt, dass noch Teile der Plazenta vorhanden sind, was nach der Entbindung nicht richtig kontrolliert, oder übersehen wurde. Jetzt darf ich zur Ausschabung und komme doch in den "Genuss" einer PDA oder einer Vollnarkose. Echt schön so eine unnnötige O.P. Diese werde ich sicher auf gar keinen Fall im Neu Bethedsa durchführen lassen.
1 Kommentar
Also ich war von August bis Oktober 21 dort...Ich kann im Grunde nichts schlechtes sagen. Ok das Essen war nun naja, aber es ist ebend auch ein Krankenhaus. Die Pflege war jederzeit für mich da. Ich dachte das es eine Schmerzgruppe dort, steht zumindest auf der Homepage allerdings gibt es die nicht wohl wegen Corona. Das ist das einzigste was ich nicht so gut finde