Ich wurde im Februar 2008 nachts um 5 in die Notaufnahme im Klinikum Herford eingeliefert, nachdem ich seit Stunden heftige Magenkrämpfe, Ohnmachtsanfälle und Erbrechen hatte.
Ich wurde in ein Behandlungszimmer geschoben und erstmal da stehengelassen bis sich dann irgendwann eine Nachtschwester "erbarmte" und mir einen Zugang für die Infusion legte, damit die Krämpfe aufhörten (ist ja auch schon verdammt ärgerlich, wenn man beim Teetrinken gestört wird). Nachdem ein Arzt die Anamnese durchgeführt hatte, kam ich recht schnell auf die Innere. Meine Mutter hat allerdings keiner benachrichtigt, was mit ihrer Tochter los ist, sie wurde stundenlang ignoriert und hat erst nach mehrmaligem Nachfragen die simple Info bekommen, dass ich auf der Inneren liege.
Mein Isolierzimmer war schweinekalt und ich bekam- trotz Bitten - keine zusätzliche Decke, die Heizung funktionierte nicht.
Verständlicherweise hatte ich unglaublichen Durst, durch den starken Flüssigkeitsverlust. Die Schwestern sagten mir aber nur "Nein, Sie dürfen nichts trinken", bevor ich überhaupt nachfragen konnte, wieso, waren sie schon wieder draußen. Irgendwann kam dann eine Assistenzärztin um mir Blut abzunehmen und meinte, sie würde sich darum kümmern, dass ich was zu trinken bekäme. Es bestand nämlich Verdacht auf das Norovirus (war es auch, wie sich später herausstellte) und da ist ein schnelles Wiederherstellen des Flüssigkeitshaushaltes wichtig...eigentlich wie bei jedem Magen-Darm-Virus.
Aber es kam und kam kein Wasser. Nachfragen beim sporadisch erscheinenden Pflegepersonal ergab, dass die Schwestern der Meinung seien, dass ich keins bekommen darf und sich über die ärztliche Anordnung einfach hinwegsetzten. Wozu braucht man auch Ärzte, die 7 Jahre Medizin studiert haben, wenn Schwestern alles besser wissen?! Ich habe mich dann ab und zu ins Badezimmer geschleppt, um Leitungswasser zu trinken. Das hätte ich besser nicht tun sollen. Denn beim Anblick des Bads wurde mir prompt wieder schlecht. Und sowas soll ein Krankenhaus sein??? Schimmel, blinde Spiegel, Kalk und schmierige Fliesen auf dem Boden. Einfach nur eklig!
Die Putzfrau kam irgendwann kurz vor Mittag in mein Zimmer und wischte einmal kurz durch...das Bad hat sie gar nicht betreten. Auch war sie die einzige Person, die die Türen sperrangelweit offen ließ zum Flur und keinen Mundschutz, Handschuhe, Haube und Umhang tragen musste. Meine Mutter wurde angeschnauzt, als sie einen Handschuh nicht "richtig" anhatte.
Eine Visite fand den ganzen Tag über nicht statt, zumindest nicht bei mir. Es wurde mir nur in regelmäßigen Abständen Blut abgenommen. Wofür und was bei den vorigen Abnahmen rausgekommen ist, hat mir auch keiner gesagt. Das einzig halbwegs Positive waren die Assistenzärzte, die bei mir die regelmäßigen EKGs gemacht haben. Allesamt sehr nett und bemüht, den Patienten bei Laune zu halten mit kleinen Späßchen. Aber das kann ja auf's Ganze gesehen auch keine Lösung sein.
Ich habe dann abends auf meiner Entlassung bestanden. Der abschließende, äußerst abfällige Kommentar der Stationsschwester hat meinen Freund (ebenfalls Arzt) dann doch noch dazu veranlasst, das Personal zusammenzufalten. Wir haben dann zum Glück doch noch meine Krankenkassenkarte wiedergefunden (wie ist die bitte auf die Unfallchirurgie gekommen?!), die den ganzen Tag über nicht auffindbar war.
Zwei Tage später kam dann der Anruf vom Gesundheitsamt, dass mir mitteilte, ich hätte das Norovirus. Dieses hat mir dann auch erklärt, was ich tun und lassen soll innerhalb der nächsten 6 Wochen. Warum konnte mir das Klinikum diesen Befund nicht mitteilen? Nach ca. 15 Blutabnahmen sollte doch eigentlich genug "Beweismaterial" vorhanden gewesen sein, oder?!
Zusätzlich wurde mir der Zugang von der Schwester so dämlich gelegt, dass die Flüssigkeit in meinen Oberarmmuskel floss und der ganze Arm fast bewegungsunfähig wurde und ziemlich wehtat. Bitten und Nachfragen, was und warum das so ist, kam keiner nach.
Im Ganzen kann ich dieses Krankenhaus nicht weiterempfehlen. Wie die anderen Stationen sind, weiß ich nicht. Aber die Innere hat mir gereicht.
1 Kommentar
Hallo und vielen Dank für Ihr Vertrauen und die positive Bewertung! Das Lob geben wir sehr gerne weiter :) und wünschen Ihnen weiterhin alles Gute.
Herzliche Grüße
Die Unternehmenskommunikation im Klinikum Herford