Hallo Taormin,
da ich durch Zufall auf diese Seite gestoßen bin, wollte ich mal Lesen ob es zu der Klinik Lüneburger Heide irgendwelche Berichte gibt, und natürlich ließ mich Dein Bericht keineswegs los, sondern ich laß ihn mit SEHR großem Interesse da ich selbst vor einem Jahr dort kurzzeitig in Behandlung war aber es nach etwas mehr als einer Woche abgebrochen habe weil ich diesem Druck nicht Standhielt. Und auch das man mich gehen ließ was ein sehr großer Kampf.
Ich kam wegen Magersucht und Borderline dorthin!
Mein geplanter Aufenthalt ging schon von Anfang negativ Los, es begann mit einem Telefonat mit dem Oberarzt wo er mir Bedenken äußerte mich für einen Hardcore Borderliner halten würde der eine ganze Station aufmischen könnte bzw. auf Krankenschwester usw. losgehen würde, nur dies bin ich absolut nicht, ich bin eher das Krasse gegenteil von dem was man mir anhing sein zu können, ich bin eins ehr ruhiger und zurückhaltender Mensch usw.
Aber nichts destotrotz machten wir uns auf den Weg nach Bad Bevensen, unterwegs bekamen wir dann noch einen Anruf das sie zur zeit kein Zimmer für mich hätten und der Chefarzt es wünschen würde das ich auf die Überwachungsstation käme für die ersten 1-2 Tage, angeblich läge es daran das ich erst aus dem normalen KH entlassen worden wäre weiß der Geier was, ich weiß es echt nicht und mag auch nicht mehr darüber nachdenken.
Dort angekommen, empfand alles eigentlich als angenehmes Klima, es sah schön aus, sauber usw. aber es fing schon mit der ärztlichen Aufnahme an ich fühlte mich vollkommen unverstanden von dem Arzt, mir wurden Sachen in den Mund gelegt die ich so keineswegs meinte. Dann hatte ich noch die Aufnahme bei dem Pflegepersonal aber auch dort fühlte ich mich irgendwie unwillkommen, ich kann es nicht beschreiben aber es war etwas da warum ich mich absolut unwohl fühlte. Und zum guten Schluß wurde mir mein kleines Reich gezeigt wo ich zu Dritt im Überwachungszimmer lag mit nem zusätzlichen Bett wo anderen Patienten jederzeit herein konnten wenn sie eine Kriese hatten, da alles nur mit einer Glasscheibe von außen war, fühltest Du dich wie im Schaukasten.
Ich bat meine Eltern mich wieder mitzunehmen (ich war da letzten Sommer 29 und wurde von meinen Eltern hingebracht weild ie Klinik über 600 km entfernt von meinem Wohnort ist) das ich ein ungutes Gefühl dort habe und nicht bleiben möchte, aber meine Eltern nahmen mich nicht mit, ich sollte es zumindest versuchen, ich heulte wie ein Schloßhund, die Krankenschwester hielt mich Fest damit ich ja nicht unserem Auto hinterherlief.
Und dann ging es auch schon gleich volles Programm los ich muß mit direkt ein den Tishc mit Essensgebleitung, dort saßen die ganzen extrem dünnen Magersüchtigen und ich mußte mit dazu, mußte Essen vor anderen was ich nicht gewöhnt war, ich ging raus weil ich es nicht aushielt.
Da kam dann die Diätassistentin hinterher und ich mußte etwas Essen, wenn ich dies nicht gegessen hätte dann hätte ich meine Kcal. mit Fresubin nachtrinken müssen.
Der nächste tag ging nicht viel besser weiter, ich durfte das Zimmer nicht verlassen, außer zum Essen und mir wurde ein essensplan erstellt mit 1500 kcal. was ich zu diesem Zeitpunkt nicht gewöhnt war, aber wirkliche Auswahl was ich Essen wollte hatte ich nicht, schlug ich vor das ich lieber sowas wie Schiken (roh ode rgekocht mag) sagte man mir: "Das ist Diätwurst, die können Sie Essen wenn sie wieder nromalgewichtig sind, aber nicht solange sie Untergewichtig sind". Hallo was ist daran Diätwurst auch als ich im übergewicht war mochte ich solche Wurst lieber als alles andere. Aber egal!
Auch weil ich es nicht schaffte vor bzw, mit den anderen gemeinsam zu Essen gab es Ärger, denn ich triftete Weg und war nicht mehr Ansprechbar, weil mich meine Angst in einen Schutzmechanismus steckte.
Aber auch dies war egal, ich mußte zu der Oberärztin ins Zimmer wo ich irgendwann Heulend zu mir kam: Dort schrie sie mich an, wie man denn darauf käme das ich in diese Klinik passen würde, ich würde keineswegs in dieses Konzept passen, ich wäre viel zu Psychiatrisch und würde eher in die geschlossene Psychiatrie gehören als dorthin. Auch rief sie bei meiner Mutter an mit dieser sie genauso umsprang, daß wenn ich mich nicht ändern würde sie mich weiter verlegen würden in die Psychiatrie und sie mich sofort abholen kommen sollten, da sagte ihnen meine Mutter nur das sie nicht mal eben 600 km. wieder fahren können weil sie dies auch Planen müßten. also bekam ich Karenzzeit und durfte als Ausnahme im Meddienst Essen bzw. in meinem Überwachsungszimmer wo alle paar Min. jemand schauen kam ob ich wirklich am Essen war, und aß ich zu langsam wurde ich angemault das es auch schneller gehen würde, auch weil ich meine kcal. zufuhr nicht schaffte versuchten sie mir immer wieder Fresubin einzutrichtern.
Ich durfte solange ich meine kcal. zahl nicht schaffte an keiner einzigen Gruppe teilnehmen, weil ich immer in denen ihren Augen hinterher hinkte. Aber 2 mal ließ man mich an der Magersuchtsgruppe Mittags teilhaben, und ich muß sagen das ist das Menschenunwürdigste was ir je Begegnet ist, jeder aber auch wirklich JEDER MUSSTE dort sein Gewicht nennen und was er in dieser Woche zu und abnahm, ich fand das so triggernd immer von den anderen zu hören was sie wogen, und verstand teilwese die welt nicht wenn da manche Patienten schon über 6 Monate da waren und bisher nichts zunahmen, meiner Ansicht nach konnten die doch nur Tricksen anders wäre dies nicht möglich gewesen.
Auch kam eines Mittags der ach so nette Chefarzt zu mir in das Überwachungszimmer und meinte doch ganz Nett ich sollte mir und ihnen doch mal eine Chance geben, als von mir wissen wollte was bei Borderline Dissoziieren bedeutet kam ich mir vollkommen verarscht vor, ich dachte sie als Ärzte kennen sich aus mit sowas und wissen das es Menschen gibt bei denen wenn sie unter extremer Anspannung stehen so etwas passieren kann. Aber nein stattdessen meinte er zu mir, daß er mich gern mal auf ADHS testen würde, da er denkt das dies bei mir eine Rolle mitspielen würde....! Danach hörte ich eifnach nur zu und ließ alles über mich ergehen was sie verlangten.
Nur ich durfte nichts, stand ich mal in dem Zimmer, kam eine Schwester rein das ich mich gefälligst setzen sollte, half ich meiner Zimmernachbarin ihren Rollstuhl zu schieben da sie nicht selbst laufen durfte wurde mir dies abgenommen weil ich ja kcal. verbennen könnte oder weiß der Geier was. Das Klinikgebäude durfte ich auch überhaupt nicht verlassen, fragte ich nach dem Grund, hieß es nur das sei bei ihnen eben eine Regel, auf Nachfrage was für eine Regel dies sei, kam dann nur das ist eben so fertig. Ich sollte einfach nur ausreichend essen dann wäre alles schon richtig. Nach knapp einer Woche hatte ich mein Psychologisches Aufnahmegespärch, dort wurde ich zum ERSTEN mal nach meinen persönlichen Bedürfnissen gefragt, aber auch wurde mir direkt nahe gelegt das ich mit meiner Vergangenheit und meinen Problemen nie in der Gruppe reden könnte (hatte ich auch nie vor, weil ich nicht vor anderen so reden kann), und auch das sie denkt das diese Klinik nicht das richtige für mich wäre.
Immer wieder drohte man mir mit Verlegung in die geschlossene Psychiatrie, aber um ehrlich zu sein, wäre ich froh gewesen es wäre passiert, denn dort hätte ich gewußt das ich nach wenigen tagen raus käme aber nicht so sehr eingesperrt und behandelt werden würde wie dort.
Nachdem ich nun schon über eine Woche dort war, äußerte ich den Wunsch das ich gerne Entlassen werden möchte zu einer Krankenschwester (zu diesem Zeitpunkt war ich immer noch im Überwachungszimmer) da hieß es dann nur das gänge nicht, ich sollte warten bis morgen die Oberärztin nochmal da wäre, dann bat ich darum mit dem Arzt reden zu dürfen, aber auch dies verweigerten sie mir.
Meine Freundin bekam am Telefon mit wie ich wieder fertig gemacht wurde und weil sie grad mal ca. 50 km. von da entfernt wohnt, setzte sie sich kurzerhand in ihr Auto und half mir das ich Entlassen werde.
Es gab ziemlichen Stress weil sie mich mit aller Macht da halten wollten, auch mußte sie die Verantwortung für mich übernehmen falls mir etwas passieren würde. Zum Guten Schluß mußte ich ein Schreiben unterschreiben da sich auf eigene Verantwortung die Klinik verlassen werde, und er sagte mir dann noch hinzu, daß ich wohl zu den 15 % gehören würde die an ihrer Magersucht sterben werden nachdem er alles mit der Oberärztin abgeklärt hatte. Ich muß sagen das ich dort soviel negatives Erlebt und zu spüren bekam das ich garnicht alles wieder geben kann, aber eines weiß ich, einmal und nie wieder Klinik Lüneburger Heide in Bad Bevensen.
Auch durfte ich feststellen das es bei dem Personal wohl besondere Lieblinge gab die wirklich alles durften, und dann wiederum gab es Patienten die einfach nur wie Dreck behandelt wurden.
Fazit:
NICHTS, aber auch REIN GARNICHTS was auf ihrer schönen Homepage und Heft angepriesen wird wird dort in die Realität umgesetzt bzw. so gehandhabt viele Gruppenangebote die dort angeschrieben werden existieren garnicht!
1 Kommentar
Hallo Du,
es tut mir sehr leid, was du erlebt hast! Ich wollte dort auch hingehen, mache ich jetzt lieber nicht.
Hast du inzwischen andere Hilfe gefunden?
Ich wünsche dir alles Liebe und gib nicht auf!