Hallo,
ich (48) bin seit über 32 Jahren an Morbus Crohn (eine chronisch entzündliche Darmerkrankung) erkrankt.
Aufgrund des Angebotes im Prospekt, Zitat:
Internistische Psychosomatik: chronisch entzündliche Darmerkrankung ( Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa)
bin ich am 09.09.2009 hoffnungsvoll für 6 Wochen in diese Klinik gereist.
Nach dem gut einstündigen Aufnahmegespräch mit meiner Therapeutin hatte ich das Gefühl, dass diese nicht sehr empathisch sei. Da ich aber nicht voreingenommen sein wollte, hoffte ich, unser zweites Gespräch würde besser verlaufen. Leider war das Gegenteil der Fall. Bei dieser Sitzung wurde mir klar, dass ich, wenn ich bei dieser Reha etwas für mich erreichen möchte, ich mich um eine andere Therapeutin bemühen müsse, da meine in meinen Augen schlichtweg unfähig ist.
Der Leiter der Klinik äußerte während seines ersten Vortrages, man solle sich während der Reha nicht mit einem Therapeuten herumschlagen, zu dem sich keine Beziehung entwickle. Man solle dies zur Sprache bringen, denn selbstverständlich hätte der Paient die Möglichkeit den Therapeuten zu wechseln. Schließlich sei niemandem damit geholfen, die Sitzungen ohne Nutzen über sich ergehen zu lassen.
Leider schlugen alle Bemühungen in diese Richtung fehl! Ein therapeutischer Wechsel war nicht möglich. Der Abteilungsleiter riet mir, meine Differenzen mit der Therapeutin zu begleichen, da dies doch auch für mein Selbstbewusstsein förderlich sei...
HALLO??!!! Ich hatte keine Differenzen mit dieser Frau! Ich konnte lediglich keine Bindung zu ihr aufbauen!
Ich lies mich jedoch nicht entmutigen und suchte zuerst das Gespräch mit dem Chefarzt und anschließend mit dem Leiter der Klinik. Beide Versuche scheiterten an der sehr überheblichen Vorzimmerdame der Beiden.
In der interaktionellen Gruppe - die Frau Vollbrecht sehr einfühlsam leitete - kam bei mir vieles hoch, über das ich gerne mit einer Therapeutin gesprochen hätte. Dies war leider nicht möglich, da ich - wie schon erwähnt - zu meiner Therapeutin keinen Bezug fand und diese zudem krankheitsbedingt für eineinhalb Wochen e r s a t z l o s ausfiel.
Nun habe ich eingangs ja erwähnt, dass ich jahrzehntelang an einer chronischen Darmerkrankung leide. Aufgrund des Angebotes im Prospekt nahm ich an, dass eine Crohn-Colitis Gruppe bestünde, in der sich Betroffene unter fachlicher Leitung austauschen können und Neues erfahren würden.
Auf meine diesbezügliche Frage wurde mir geantwortet, diese Gruppe bestünde seit Jahren nicht mehr, da die Indikationen der Klinik geändert worden seien. Ich könne aber einen Aushang am Schwarzen Brett machen und in Eigeninitiative Betroffene suchen, damit wir uns auszutauschen können. LOL!!!
Der erste Kontakt mit einer Ärzin war auch nicht gerade berauschend. Beim Aufnahmegespräch wartete ich auf dem Gang, da die Gute noch nicht da war. Als sie kam, rauschte sie ohne ein Wort an mir vorbei in ihr Zimmer, wobei sie die Türe lautstark hinter sich zuwarf. Dort hörte ich sie vor sich hin meckernd herum poldern. Nach fast 10 Minuten riss sie die Türe auf, warf mir ein "Es dauert noch einen Moment!" an den Kopf und knallte die Türe wieder zu.
Als ich dann endlich eingelassen wurde, war das erste was sie mir erzählte, dass sie ja alles alleine machen müsse, keine Sekretärin habe und meinen Bericht aus zeitmangel noch nicht gelesen habe. (Danke für´s Gespräch!)
Daraufhin erklärte sie mir, das sie mich nun alles abfragen müsse.
Gesagt - getan! Willig beantwortete ich alle Fragen (was bleibt einem nach einer 5 1/2 stündigen Bahnfahrt und einem einstündigen Gespräch mit meiner Therapeutin auch anderes übrig?). Als ich auf ihre Frage, ob mein Vater noch lebe und an irgendwelchen Krankheiten leide, antwortete, "Ja er lebt noch und wurde an seiner Bandscheibe operiert" bekam ich zur Antwort, dies sei keine Krankheit, daran leide sie ja auch. Als sie sich dann nach meiner Mutter erkundigte, unterschlug ich deren Bandscheiben-Op´s und erklärte sie für gesund.
Als nach 1 1/2 Stunden das Aufnahmegespräch endlich beendet war, drängte sich mir der Verdacht auf, der Guten würde ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik sicher gut tun...allerdings nicht als Ärztin!
Als ich die Ärztin zwei Tage später sprechen wollte, sagte man mir, sie hätte vor zwei Tagen ihren letzten Arbeitstag gehabt.
Auf meine Frage, wer denn nun für mich zuständig sei, wusste ersteinmal niemand so recht, an wen ich mich nun wenden solle.
Schließlich geriet ich an Frau Dr. Löffel - eine der wenigen guten Erinnerungen an diese Klinik.
Leider hatte diese dann 9 Tage Urlaub und ich musste zu ihrem Vertreter.
Dieser Herr hatte die Gabe, sich in einem Satz 5x zu widersprechen :o))
Eine ebenfalls an M. Crohn erkrankte Mitpatientin, erzählte mir, dass sie während ihres Aufenthaltes einen akuten Schub hatte. Eines nachts litt sie unter heftigen Schmerzen, weshalb sie den Notdienst in Anspruch nehmen musste. Als dies in einer Woche ein zweites Mal geschah, wurde sie von der diensthabenden Ärztin gefragt, was ihr einfiele, zweimal in einer Woche den Notdienst in Anspruch zu nehmen.
Ich könnte noch so einiges erzählen. Fakt ist jedoch, dass ich nach drei Wochen - auf Anraten meines Kostenträgers - meinen Aufenthalt abgebrochen habe. Mein physischer wie psychischer Zustand erlaubte mir nicht, noch mehrere Wochen abzuwarten, ob sich eventuell im klinischen Bereich noch etwas ändert.
Mein Fazit: Diese Klinik ist für Crohn- und Colitispatienten völlig ungeeignet.
1 Kommentar
Sehr geehrte/-r Rezensent,
wir nehmen jede Rückmeldung sehr ernst und bedauern Ihre negativen Erfahrungen. Das gesamte Team der Celenus Klinik Kinzigtal ist mit viel Engagement darum bemüht, den Aufenthalt unserer Rehabilitanden bestmöglich zu gestalten und unser Ziel ist es natürlich, dass jeder Einzelne einen gesundheitlichen Nutzen daraus zieht. Das scheint uns in Ihrem Fall leider nicht gelungen zu sein.
Die Celenus Klinik Kinzigtal unterzieht sich kontinuierlichen Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, was aber teilweise entsprechende Zeit beansprucht. Dafür bitten wir um Verständnis.
Unsere Küche legt großen Wert auf täglich frisch zubereitete, abwechslungsreiche Mahlzeiten mit frischen Produkten. Obwohl wir in der Regel positive Rückmeldungen zu unserer Verpflegung erhalten, sind wir uns bewusst, dass es herausfordernd ist, jedem Geschmack gerecht zu werden.
Gerne können Sie auch jetzt noch jederzeit persönlich Kontakt mit uns aufnehmen, damit wir Unstimmigkeiten klären können.
Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Gesundheit.
Ihr Team der Celenus Klinik Kinzigtal