Meine Tochter (3 Jahre) hatte einen Magen-Darm-Virus und war kurz vor dem Austrocknen. Wir wollten eigentlich in der Uni-Klinik Köln aufgenommen werden, aber die hatten keine Betten mehr frei. Wir wurden also in die Kinderklinik geschickt. Der Eingangsbereich und die Ambulanz sahen ja auch noch sehr schön aus, das Personal war freundlich. Wir mussten auch nicht lange warten. Dann wurden wir auf die Station gebracht. In ein 4-Bett-Zimmer, das nicht sehr groß war.
Meine Tochter sollte "an den Tropf kommen", was allerdings nach der Ankunft noch 1 Stunde dauerte. Laut Schwester sollte sie in ein Gitterbett, da dies sicherer wäre. Ich bestand darauf, sie in ein normales Bett zu legen, da sie sehr gerne klettert und diese Gitterbetten auch alles andere als sicher aussahen. Hierfür musste ich extra unterschreiben, dass ich dies auf meine Verantwortung nehme!!! Zu der Bemerkung, dass ich mich dann in dem großen Bett zu ihr legen könnte, wurde mir gesagt, dass das wegen der Ansteckungsgefahr nicht erlaubt wäre? (Sie hatte über 2 Tage und Nächte verteilt zu Hause bestimmt 20 mal gebrochen, das musste ich da ja auch wegmachen, ich hätte mich also schon längst angesteckt!). Gut, sie bekam dann ihr Bett zugeteilt und ich blieb natürlich bei ihr (insgesamt 5 Tage Aufenthalt!) Die anderen Kinder im Zimmer (zwischen 1 und 2,5 Jahren) hatten alle ebenfalls einen Magen-Darm-Virus. Toiletten für die betreuenden Eltern waren auf dem Gang. Die Damen-Toilette war gesperrt, so dass eine einzige Toilette für alle Eltern und Besucher genutzt werden musste. Die Patiententoilette direkt vor dem Zimmer durften die Eltern nicht benutzen. Wir haben dies dann trotzdem getan, da ich ein 3-jähriges Kind mit Infusion wohl kaum 10 Minuten alleine lassen konnte!!! Dafür wurde diese Toilette aber während unseres gesamten Aufenthaltes nicht sauber gemacht. Nach 2 Tagen erkrankte dann der eine Vater an dem Magen-Darm-Virus, er und sein Sohn wurden aber entlassen. Daraufhin wurde ich mit meiner Tochter und einem anderen Kind nebst Vater in ein Zweibettzimmer verlegt (da gab es dann noch nicht einmal eine Toilette in der Nähe). Die Elterndusche auf dem Flur (3 Duschen für alle Eltern) wurden in den 5 Tagen auch nicht geputzt! Es gab auch keine separaten für Männer und Frauen! Keine Möglichkeiten saubere Wäsche abzulegen, fürchterlich!
Am nächsten Tag erkrankte dann der Vater des Nachbarkindes (Fieber, Durchfall, Erbrechen!). Die Krankenschwestern erklärten ihm, dass er eigentlich nicht dableiben dürfe. Er wollte aber und bekam dann nur eine eigene Toilette zugeteilt! Auf meine Nachfrage bei den Schwestern, wieso er im gleichen Zimmer bleiben dürfe, wurde ich an den Arzt verwiesen. Dieser diskutierte dann mit dem Vater ewig hin- und her, der Oberarzt kam noch hinzu. Dann wurde der Vater weggeschickt, ging aber erst nach 2, 3 Stunden wirklich nach Hause. Mein Hinweis, dass ich mich da doch hätte anstecken können oder meine Tochter sich wieder neu infizieren, da der Mann schließlich die ganze Zeit im gleichen Raum war, die Möbel, die Türklinken, das Waschbecken etc. benutzt hätte, bekam ich zu hören, dass das bei meiner Tochter sehr unwahrscheinlich wäre und, wenn ich krank werden würde, könnte das ja auch von meiner Tochter kommen. Das Zimmer habe ich dann selbst desinfiziert (behelfsweise mit Papiertüchtern und dem Händedesinfektionsmittel), da meine Tochter nun mal sehr mobil ist und nicht den ganzen Tag im Bett bleibt. Nachdem wir endlich entlassen wurden, lag ich selber dann erstmal 3 Tage krank im Bett!
Zu erwähnen ist noch, dass ich, da meine Tochter unter fürchterlichen Bauchschmerzen litt, nach einer Schwester geklingelt hatte. Diese erschien erst nach längerer Zeit und wollte eine Wärmflasche fertig machen. Nach 45 Minuten und erneuter Ansprache brachte sie diese dann.
Das Personal war insgesamt freundlich, aber überfordert. Das Essen (das man sich selber bestellen musste) eine Zumutung. Es gab keinen Kaffee für die Begleiteltern, keine Zeitungen oder sonst etwas. Wir wurden "vom Flur gescheucht" wegen der Ansteckungsgefahr. Das Personal war sich nicht einig, ob man raus dürfte oder nicht!
1 Kommentar
Ja, es gibt vielleicht auch Dinge, auf die man selber kommen kann ohne sich gleich im Internet die Blöße geben zu müssen:
1) Der Vater geht raus, wenn Sie stillen. Sie suchen sich eine ruhige Ecke, wo Sie stillen.
2) Neubelegungen von Zimmern mit Umzug ergeben sich immer wieder mal um die Kapazitäten auch ausreichend auszuschöpfen.
3) Ja, nicht jeder mit weißem Kittel ist automatisch derjenige, der den Arztbrief schreibt. Und nur weil diese Person auf Station herum läuft, ist diese noch lange nicht mit dem Fall des Kindes betraut