Ich habe nach nur 4 Wochen meine ReHa in Davos bewilligt bekommen. Da war ich richtig platt.
Ich habe mich riesig gefreut und auch die lange Bahnanfahrt von 11 Stunden ( incl. ICE) gerne in Kauf genommen.
Die Klinik ist äußerlich betrachtet groß, jedoch teilt sie sich in eine deutsche Klinik der DRV und einen holländischen Krankenversicherungsträger. Die DRV hat über Jahre hinweg ihre Betten in Davos abgebaut und von den ehemals - ich glaube 5 Kliniken- ist nur noch diese übrig. Es ist die einzige Hochgebirgsklinik, die Dank ihrer Lage Hausstaubmilbenfrei ist.
Der Empfang ist großzügig und freundlich eingerichtet. Es erinnert an eine Hotellobby. Die Mitarbeiter sind motiviert und freundlich.
Das Haus ist verwinkelt, aber Dank des Planes auf dem Therapieheft, ist alles schnell und leicht zu finden. Nach ein bis Tagen hat man alles im Griff. In den Fluren gibt es Fotoausstellungen und wer musikalisch veranlagt ist, dem steht im ersten Stock des Neubaus ein Flügel zur Verfügung.
Leider wird diese Areal -zumindest tagsüber- von den überforderten Muttis mit Kleinkindern als Aufenthaltsraum missbraucht.
Weiterhin kann man Billiard, Tischtennis und Volleyball spielen.
Die Zimmer sind ansprechend und zweckmässig ausgestattet, verfügen alle über einen Balkon mit Liege.
Ein Fernseher kann selbst mitgebracht werden - Kabel nicht vergessen. Oder er kann vor Ort gemietet werden.
Ebenso kann vor Ort ein Bademantel gemietet werden, dieser wird dann wöchentlich gewechselt, bei Bedarf auch früher. Das spart viel Platz und Gewicht im Koffer :-)
Die Zimmerfeen sind gründlich und freundlich.
Die Stationsärzte und -schwestern sind freundlich, hilfsbereit und immer bemüht, es dem Patienten heimisch zu machen.
Die Salbentherapie für die "Juckies" - ähh, ich meine die Hautkranken- wird im Salbenraum von den Schwestern 2 x täglich vorgenommen. Zumeist kommen kortisonhaltige und FÄRBENDE Cremes und Salben zum Einsatz, die aber ausgeschlichen werden, sobald eine deutliche Heilung vorhanden ist. Die Bäder führt man in eigenregie im Badezimmer durch, an dessen Tür ein Plan hängt, in den man sich einträgt. Allerdings kann man auf Wunsch auch die Bäder in der Badeabteilung angerichtet bekommen.
Das Freizeitangebot ist einfach genial:
Es gibt täglich nachmittags 2-Stunden- Wanderungen (mit unterschiedlichen Belastungsgraden für die "Hustis" , Entschuldigung Asthmatiker).
Am Wochenende gibt es Tagesausflüge/-wanderungen. Im Sommer wird unterwegs gegrillt.
Hier einen superlieben Dank an Guy Nunige, der uns immer wieder mit seinen Wanderungen wundervolle Ecken seiner Wahlheimat gezeigt hat.
Es gibt u.a. Gymnastik, Wasser-Aerobic, Filzen, Seidemalerei.
Direkt vor der Klinik ist die Bushaltestelle, die einen rucki-zucki kostenlos - dank Kurkarte- nach Davos bringt. Da kann man sein Auto- sofern man damit angereist ist- getrost auf dem Parkplatz stehenlassen. Tiefgaragenplätze können gegen Entgelt angemietet werden.
Die "Raubtierfütterung" wird in mehrere Bereiche aufgeteilt, sodass man sich in einer Klassengesellschaft glaubt, aber es ist notwendig: Es gibt einen Speisesaal für Kinder mit Erziehungsberechtigten, einen Speisesaal für Normalpatienten und einen für Privatpatienten und Besucher.
Der Speisesaal für Normalpatienten ist etwas nüchtern gestaltet, aber man ist zur Nahrungsaufnahme dort. ... und die ist nun mal super. In dem Speisesall hat man auch Kontakt mit holländischen Patienten.
Als Nahrungsmittelallergiker hatte ich nach einem Tag allergenfreies Essen auf dem Tisch und brauchte mich zukünftig um nichts mehr kümmern. Karte am Büffet vorzeigen, Gemüse, Soßen und Beilagen auswählen, fertig.
Wunderbar. Soviel Auswahl habe ich nicht täglich, wenn ich selbst koche.
Der Saal für Privatpatienten und Besucher hat schon etwas mehr Atmosphäre, allerdings wird das Essen am Tisch serviert.
Im Speisesall für Kinder mit Erziehungsberechtigten geht es zu wie im Tollhaus! Die Lautstärke ist unerträglich und schallt zu dem Patientensaal hindurch. Es liegt aber hier vorwiegend daran, dass nicht serviert wird und die Erziehungsberechtigten oftmals überfordert sind, wenn 8 Personen an einem Tisch sitzen, nicht jedes Kind Tischmanieren hat und so etwas "färbt" nun mal ab.
Erwähnenswert ist auch, dass es eine deutsche Schule in der Klinik gibt, an der individuell nach Schulklasse unterrichtet wird, sodass auch Jugendliche alleine nach Davos können.
Die Cafeteria ist freundlich mit Sesseln und Couches eingerichtet. Ein beschränktes Kontigent an Alkoholika ( Monsteiner Bier!!!) wird ausgeschenkt und ein kleiner Kiosk versorgt einem mit dem Nötigsten.
Es gibt zwei kostenlose Internetstationen, an die man meist anstehen muß. Es hat sich eingebürgert, dass man meist nur E-Mails liest oder versendet. Gesurft wird selten.
Den eigenen Laptop zum Surfen mitzubringen ist möglich. Die Abrechnung erfolgt über das Zimmertelefon.
1 Kommentar
Herzlichen Dank für die sehr positive Bewertung und alles Gute für Ihre Gesundheit. Ihr HGK-Team