Von der Betreueung und Versorgung her alles akzeptabel. Manchmal muss ein Patient halt ein bisschen warten, wenn die Schwestern im Stress sind.
ABER:
die Informations-Politik und der Umgang mit den Patienten bei der Entlassung haben absolut noch Luft nach oben!
Ich konnte meinen Vater in der Klinik frühestens um 16:00 besuchen, da ich nunmal berufstätig bin. Aber da ist der Arzt oft schon nicht mehr da.
Kürzlich habe ich mit der Ärztin telefonisch ausgemacht, dass ich am Folgetag um 16:00 Uhr da sein kann. Sie meinte dann, sie bleibe dann etwas länger, und ich solle den Schwestern sagen, man möge ihr bescheid geben, sobald ich da bin. Hab ich dann gemacht, und bekam die Info, dass die Ärztin grade beschäftigt sei, und nicht kommen könne.
Als ich einen Tag später WIEDER bei der Ärztin anrief, und sie nach mehreren Versuchen endlich mal an der Strippe hatte, sagte sie mir, ihr habe niemand bescheid gesagt.
Wird man da etwa auch noch angelogen??
Als ich Tage später mal auf der Station anrief, und die Schwester fragte, ob es etwas neues gäbe, und wie der Stand ist, bekam ich nur zur Antwort: "Unverändert." Nur dieses eine Wort, MEHR NICHT! Auf meine Frage hin, ob es auch ein KLEIN WENIG ausführlicher geht, ranzte sie mich an, da müsse ich mich an den behandelnden Arzt wenden. JA, ERSTMAL EINEN ZU GREIFEN BEKOMMEN!!!
Ich weiß, dass ihr Stress habt, aber so kann man nicht mit den Angehörigen umgehen, Stress hin oder her!
Bei der Entlassung per Krankentransport (Ankunft zuhause 19:30 Uhr!) bekam mein Vater gerade soviel Medikamente zur Überbrückung mit, dass es nur noch für den kommenden Morgen reichte. Hausarzt hatte am Folgetag mittags zu, sodass ich keine Rezepte für Medis rausschreiben lassen konnte. Somit war mein Vater Zwei Tage ohne Medikamente, die er aber dringend nehmen muss.
Geht´s eigentlich noch???
Ihr spart auf Kosten der Patienten!
Man merkt richtig, wie ihr eure Patienten so schnell wie möglich loswerden wollt, lieber heut als Morgen, damit ihr das Bett neu belegen könnt!
Armselig, sowas!
1 Kommentar
Ich möchte noch etwas ergänzen: Die Einrichtung einer psychosomatischen Ambulanz wäre sinnvoll. Gerade die ambulante Weiterbehandlung nach einem stationären Aufenthalt gestaltet sich sehr schwierig. Auch Diagnosen wie komplexe PTBS und Borderline-PS erschweren die Therapeutensuche. In so einem Setting wäre auch eine kombinierte Behandlung von Einzel- und Gruppentherapie möglich. Stationäre Intervallbehandlungen nach 2-3 Monaten machen wenig Sinn auf Dauer.
Persönlichkeitsstörungen benötigen Zeit, um grundlegende Veränderungen zu erreichen. Oft ist es ein jahrelanger Prozess. Was für Veränderungen sollen in 2-3 Monaten erzielt worden sein?! Ohne ambulante Therapie.