Klinischer Fachbereich - Notaufnahme!
16. Nov. / 18 Uhr, bin ich mit 40° Fieber und sehr starken Schmerzen, auf Empfehlung vom Ortho Centrum-HH mit Verdacht auf Cervicobrachialgie, eingeliefert.
Medikation mit Ibu 600 mg zu Hause war leider nicht ausreichend.
Arzt Nr.1 - Paracetamol 500mg i.v = keine Linderung der Schmerzen (war zu erwarten), Fieber gesengt
Arzt Nr.2 - Sympal 25 mg, NUR kurzfristig Linderung der Schmerzen.
Arzt Nr.3 - Untersuchung, Aussage - kein neurologischer Krankheitsbild, eher Muskelverspannung.
AUSSAGE der Ärzte - "Die Schmerzen kann man nicht vollständig weg bekommen nur lindern.Wir können keine weitere Untersuchungen machen, NMR der HWS ist nicht möglich, es sind keine Termine kurzfristig frei. Wir haben Nichts mehr für Sie in Angebot, Sie müssen nach Hause". ??? Ein Angebot erwarte ich in anderen Bereichen, im Krankenhaus möchte ich, dass mir geholfen wird und nicht nach 9h qualvollen Schmerzen, nach Hause schickt, mit den Schmerzen.
Um 02:00 Uhr Nachts “dürfte“ ich sofort die Notfallstation verlassen, obwohl die Station nicht vollständig belegt war, mich im Warteraum, unter lauten, riesigen Fernsehbildschirm hinsetzen und auf Arztbrief warten. Nach eine Stunde Wartezeit sind die starken Schmerzen wieder aufgetreten und bin zurück auf die Station um zu bitten den Arztbrief mir per Post zu schicken. Der Brief lag schon da, wer weiß, wie lange ich noch gewartet hätte. Hinweis, es waren keine Notfälle zu der Zeit. Kann ich nicht beurteilen? Ich denke schon. Um 03:00 Uhr Nachts, nach 9 grauenvollen Stunden, wollte ich NUR DORT WEG. Fakt ist, dass mir nach dem Aufenthalt in Ihrem Krankenhaus viel schlechter ging. Fakt ist, Sie schicken Patienten im sehr schlechten Zustand, unter starken Schmerzen, ohne den zu helfen, nach Hause. Sollte nächste Woche bei mir Bandscheibenvorfall diagnostiziert werden, stellt sich die Frage, ob die Ärzte in Ihrem Krankenhaus nicht fahrlässig gehandelt haben, in dem Sie mich mit qualvollen Schmerzen entlassen haben. Grauenvoll, ich werde möglichst einen sehr großen Bogen um Ihr Krankenhaus machen.
MfG
EP
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Ergänzungen:
1. Fairerweise ist zu erwähnen, dass ich während des letzten Termins versucht hatte, den behandelnden Arzt dazu zu überreden, seine Empfehlung für ein PET/CT zu erneuern, da die Radiologin andernfalls nicht bereit war, die Untersuchung durchzuführen. Da hatte ich noch nicht gewusst, wie hoch die Strahlungsdosis dabei ist, die einer ca. 10-jährigen kumulierten Umweltstrahlenbelastung entspricht. Die widerwillig vorgeschlagene Szintigraphie wäre nämlich nicht geeignet, um einen weiteren Fremdkörper in den Weichteilen aufzufinden. Insofern könnte man fragen: „Was willst du eigentlich? Die Belastung eines PET/CT wäre doch sowieso zu hoch gewesen und die Untersuchung wäre nicht geeignet gewesen, um die Infektion genau zu lokalieren.“ Es bleibt aber dabei, dass der behandelnde Arzt nicht nur sehr schlampig und leichtfertig bei der Diagnose war, sondern auch eine radioaktive Ganzkörperuntersuchung mit hoher Strahlenbelastung angeordnet hatte, um einen winzigen Infektionsherd im Mundraum ausfindig zu machen, den der Patient bereits ziemlich gut lokalisieren konnte und den der PET-Scan wohl auch nicht genauer hätte lokalisieren können. Die Untersuchung hätte nur dazu gedient, den Arzt von der Notwendigkeit einer weiteren OP zu überzeugen, weil er dem Patienten nicht glaubte. Zu einem sehr hohen Preis.
2. Wir haben während des letzten Termins ein paar unfreundliche Worte ausgetauscht, bei denen er sich immerhin unter Kontrolle hatte und nicht vollkommen ausfällig wurde. Trotzdem ist die „Diagnose“ einer Somatisierungsstörung im verschlossenen Umschlag, um dem schwerstkranken Patienten, der sich kaum auf den Beinen halten kann und vor chronischen quälenden Schmerzen schwer atmet, eins auszuwischen, ein Unding. Als Arzt hat man eine gewaltige Verantwortung für Leib und Leben seiner Patienten, da kann man nicht seinem Ärger durch eine offensichtlich unsinnige Diagnose Luft machen, die dem Patienten in mehrerer Hinsicht erheblichen Schaden zufügen kann.