Mich wundert es doch sehr, dass hier fast nur positive Bewertungen der Klinik sind.
Scheinbar war ich woanders. :-(
Nachdem ich im Januar einen Rehaantrag beim DRV-Bund gestellt habe, bekam ich dann am 26.05. eine Info, dass ich in die Wendelsteinklinik solle. Unabhängig davon, dass ich als Wunsch- und Wahlklinik eine andere Klinik angegeben habe, „durfte“ ich dann nach Bad Aibling.
Nachdem ich dann in der Klinik bei der Patientenaufnahme angerufen habe, um das evtl. Anreisedatum zu erfahren, wurde mir dann sehr harsch mitgeteilt, dass ich gefälligst nächste Woche schon zu erscheinen habe, da ich ein Eilfall wäre (Ah ja, nach fünf Monaten hin und her).
Als ich dann Anfang Juni anreiste, fühlte ich mich dann doch etwas allein gelassen. Denn beim ausladen hilft Dir absolut keiner. Der Kommentar war: wenn sie Glück haben ist der Gärtner draußen, den können Sie ja mal fragen. Wenn nicht, hast du halt Pech.
Toll, bin ja nur wegen eines Bandscheibenvorfalls da……
Zimmer:
Sie sind zwar klein und verschiedentlich auch noch mit alten Möbeln eingerichtet, aber sauber. Highlight sind hier wirklich die Zimmermädchen. Toll. Egal was man sie fragt oder um was man sie bittet, sie sind immer freundlich und helfen wo es geht.
Die Matratzen sind für eine Orthopädische- und Rheumaklinik eine absolute Katastrophe. Nach drei Tagen bekam ich dann endlich ein Brett unter die Matratze, so dass ich mal mehr als drei Stunden am Stück schlafen konnte. Ich habe in meinem Leben noch nie, so durchgelegene Matratzen gesehen.
Ärzte
Die Ärztin auf meiner Station? Ohne Worte
Nach meiner Anmerkung dass ich auch Probleme mit der HWS habe, wurde mir gesagt, dass ich aber deswegen nicht hier bin, sondern wegen meiner LWS. OK!!!!!!
Nachdem ich meine erste Erfahrung mit einem Moorbad gemacht habe, aus dem ich nach 6 Minuten wieder rausgeholt wurde, da mir nach der Blutabnahme 5 Minuten vorher mein Kreislauf versagte, wurde ich mit dem netten Kommentar : „das hätten sie ja wohl vorher wissen können“, abgespeist. (Natürlich, geh ja auch jeden Tag ins Moor)
In der zweiten Woche war dann Chefarztvisite. Jeder stellt sich darunter eigentlich ein Durchmarsch des Arztes durch die Zimmer vor.
ABER : Das Gegenteil ist eingetreten: Dr. Höfter hat sich mehr Zeit als die Stationsärztin genommen und ist wirklich auf Fragen eingegangen. Nachdem die Ärztin mir das IRENA Programm (intensive Rehanachsorge) von vornherein abgelehnt hat, hat er es mir wiederum empfohlen und befürwortet. Ebenso war es bei der Empfehlung für den orthopädischen Stuhl. Sie sagte nein, er hat es von sich aus vorgeschlagen. Ich glaube, einige der Ärzte sollten sich ein Beispiel an Ihrem Chef nehmen.
Essen
Da ich das Glück hatte, dass an mein Tisch scheinbar mit der letzte war, an dem das Essen hingestellt wurde, war mein Essen immer heiß.
Die Damen im Speisesaal waren einfach klasse. Immer freundlich und wenn man mal etwas falsch bekam, wurde es sofort geändert.
Therapie:
In drei Wochen habe ich dann insgesamt 4 x Moor bekommen (davon 3 Packungen) und 3 Massagen. Die vierte wurde mir ersatzlos gestrichen, da Personalmangel ist (von 8 Masseure waren zwischenzeitlich nur 3 da). Vielleicht sollte die Personalplanung mal überdacht werden.
Ansonsten super. Die Therapeuten sind durch die Bank weg alle super motiviert, sehr nett und gehen wirklich auf die Patienten ein. Natürlich gibt es immer den einen oder anderen mit dem man nicht kann, aber im Großen und Ganzen sind die Leute wirklich mit das Beste was die Klinik zu bieten hat. Und sie können nicht wirklich etwas gegen die Einsparungen machen, obwohl sie gerne würden. Von daher kann man mal eben bei den KG’s vorbeigehen und wenn Platz ist, wird man einfach mal ausser der Reihe in den Schlingentisch gehangen.
Ergometerraum und Schwimmbad sind auch abends und während des Wochenendes geöffnet, so dass man sich da auch noch sportlich betätigen kann, allerdings wäre es schön, wenn der MTT Raum mit den Fitnessgeräten auch außerhalb der Behandlungszeiten offen wäre.
Umfeld :
Die Lage ist traumhaft, wenn das Wetter mitspielt, der Park sehr schön.
Man hat kurze Wege in die Berge und zum Fahrradfahren, walken oder einfach nur spazieren gehen, gibt es sehr schöne Routen.
Zusammenfassend kann ich nur aus meiner Sicht sagen, dass ich in diese Klinik nicht mehr möchte. Die Gegend ja, aber nie mehr Wendelsteinklinik. Da mache ich lieber eine ambulante Reha, da kann ich mir die Klinik auch selbst aussuchen. Außerdem merkt man, wie krampfhaft versucht wird, die Betten belegt zu haben. Kein Mensch kann mir erzählen, dass man nach der Blutabnahme am zweiten Tag feststellen kann, dass der Patient eine Verlängerung braucht. Man konnte wirklich genau sehen, wenn eine Woche weniger Leute anreisten, wurden die Verlängerungen rausgehauen bis zum geht nicht mehr. Dagegen hatten manche, die es nötig haben, einfach Pech, wenn sie zur falschen Zeit dort sind.
1 Kommentar
Hallo Jutta, gibt es in der Klinik Wasserspender?
Und wie sieht es mit Sauna aus?
Liebe Grüße Karola