Die Klinik ist ein in allen Bereichen sehr freundlich, farbig und hell gestaltetes Haus, das auf den ersten Blick sehr groß aussieht, nach einigen Tagen hat man jedoch sehr schnell den Überblick, was was zu finden ist.
Von Anfang Oktober bis Mitte/Ende November war ich dort, es war meine erste Maßnahme in dieser Art und daher war ich dem entsprechend nervös, wie alles werden wird.
Die Aufnahme auf Station 4 durch die superfreundliche Schwester, die mich in der Verwaltung abholte, gab mir gleich das Gefühl "hier bin ich richtig". Die Aufnahmegespräche durch die Ärztin und die Therapeutin verstärkten dieses Gefühl noch. Nach zwei Tagen "Eingewöhnungsphase" mit viel Ruhe und Schlaf bekam ich meinen Therapieplan, der alle Anwendungen enthielt, die ich bei den Aufnahmegesprächen besprochen hatte. Alle Anwendungen waren sehr gut für mich, zwischendurch etwas zu ändern war nach einem Gespräch mit der Ärztin bzw. der Therapeutin kein Problem.
Die Mitarbeit der Patienten ist natürlich erforderlich, da auch das beste Team ohne Informationen des Patienten nicht erahnen kann, was er gerade braucht und ihm weiterhilft.
Die Unterbringung erfolgt vorwiegend in Zweibett-Zimmern, die - wie in vorhergehenden Berichten geschrieben - nicht übermäßig groß sind, die Ausstattung von zwei Betten, einem Wandtisch und zwei Stühlen lässt jedoch noch genügend Platz, um sich gut im Zimmer bewegen zu können. Die Schränke sind mit zwei Türen, einer breiten Schublade und zwei Fächern über den Schränken nicht unbedingt üppig, aber so, dass Kleidung gut untergebracht werden kann. Für Jacken hat jeder Patient zwei Doppel-Kleiderhaken im Flurbereich des Zimmers. Das Bad ist hell, freundlich und zweckmäßig ausgestattet mit ebenerdiger Dusche, Waschbecken, Ablagebrett, Spiegel, WC und einem Doppel-Haken für jeden Patient.
Der Tag begann oft um 7 Uhr mit der ersten Anwendung, danach Frühstück (7.30 bis 9.00 Uhr), wieder Anwendungen, Selbsterfahrungsgruppe oder Familienaufstellung (sehr zu empfehlen ... danke Frau Dr. Eick!), therapeutische Einzelgespräche und zwischendurch auch mal Freizeit, danach Mittagessen (11.45 - 13.00 Uhr), um 13.00 Uhr im Zimmer das wunderschöne Heublumensäckchen (freiwillig) mit anschl. Mittagsschlaf oder aber ab 14.00 Uhr wieder Anwendungen, freie Zeit und dann von 17.00 - 18.30 Uhr Abendbrot. Es gibt soviele Anwendungen, dass diese hier alle gar nicht aufgezählt werden können. Ich hatte Dauerdusche, Bothmergymnasik, allgem. Gymnastik, Sandbett, Inhalation, Autogenes Training, Fußreflexzonenmassage und nicht zu vergessen die Super-Musiktherapie (... danke CS) ... alles war perfekt organisiert und hat mir sehr weitergeholfen. An jedem Freitag ist stationsweise die Patientenvollversammlung, bei der sich alle Patienten mit dem Team (Ärzte, Pflege) treffen und Probleme oder positive Dinge besprochen werden. Weiterhin gibt es Einzelgespräche, bei Bedarf bzw. auf Wunsch auch Arztgespräche.
Die Nutzung des Schwimmbades ist zu den Öffnungszeiten jederzeit möglich, wenn dieses im Therapieplan eingetragen ist, ebenso Sauna und Fitnessraum (viele Kraft- und Ausdauergeräte, die werktäglich von 7 - 15 Uhr genutzt werden können - gegen einmalig EUR 25,00 ist diese Einrichtung auch am Wochenende und werktäglich bis 22 Uhr zu nutzen ... eine gute Alternative, vor allem in der dunklen Jahreszeit).
Im Eingangsbereich der Klinik befinden sich verschiedene Tischgruppen, die tagsüber und abends genutzt werden können, abends vorwiegend für Spiele oder sonstige Gruppenaktivitäten. In der Ecke vor der Aufnahme steht ein PC, der kostenfrei genutzt werden darf (mit Rücksicht auf Mitpatienten, am besten möglichst kurz). Es gibt im EG zwei Fernsehbereiche, die abends ab 18 Uhr genutzt werden können. Samstags wird regelmäßig ein Film gezeigt (Lahnhöhe-Kino). In unregelmäßigen Abständen gibt es Musik- und/oder Wortveranstaltungen, sonntags findet der Evang. Gottesdienst im Haus statt, montags der Kath. Gottesdienst, ebenfalls im Haus. Im Haus ist eine Patientenbücherei, deren Ausstattung sehr vielfältig ist; sie hat an drei Tagen für einige Stunden geöffnet.
Die Krankenschwestern und der Pfleger der Station "Brauchle" waren immer für uns da. Wenn es ein Problem gab, nahmen Sie sich die Zeit und standen mit guten Gesprächen und Hilfen im medizinischen Bereich zur Verfügung. Auch die Anwendung im pflegerischen Bereich, wie z.B. die rhytmische Einreibung (DANKE), trugen ebenfalls zur Genesung bei.
Ein supergroßes Lob für das Brauchle-Team, besser geht es nicht !!!
Das Essen in der Lahnhöhe ist sehr gut ... es ist anfangs zwar eine Umstellung von der Normalkost zur Vollwertkost (ohne Fleisch, Wurst, Fisch etc.), aber es passt zu den übringen Anwendungen der Klinik und trägt daher zur Verbesserung des Allgemeinbefindens bei. (Nach 3 Tagen zu Hause vermisse ich die Salate und den FKB schon!).
Die Mitarbeitenden in allen Bereichen der Klinik zeichnen sich durch ihre Freundlichkeit, ihre Kompetenz und die sichtbare Freude an ihrer Arbeit aus.
Der Aufenthalt in der Klinik Lahnhöhe war das Beste, was mir in der momentanen Situation passieren konnte ... gerne komme ich noch einmal.
2 Kommentare
Hallo lieber ehemaliger, zeitversetzter Mitpatient.
Wäre ich der Plattform-Inhaber, würde ich die Rezension direkt löschen.
Auf diese völlig unqualifizierte Bewertung könnte ich mit einer ganzen Seite von Kommentaren reagieren - das spare ich jedoch mir selbst, den anderen Lesern und ich glaube - Sie würden es gar nicht verstehen.
Es ist so schade, dass eine tolle Klinik durch solche unreflektierten Kommentare in Ihrer Gesamtbewertung Abzug bekommt. Ja, es gibt einige konstruktiv kritische Punkte die sich sicherlich optimieren lassen würden. Insgesamt rate ich jedoch allen Lesern dieser Rezension, diese einfach zu ignorieren und sich daraus keinen Eindruck zu bilden.
Viele Grüße
Oliver M.