Gestern, am 08.07.2022, wollte ich die 5 jährige Tochter einer Patientin zum Besuch der stationär im EVK-Düsseldorf weilenden Mutter (Darmtumorentfernung) bringen, Kinder in dem Alter verstehen solche "Zwangstrennungen" noch nicht und reagieren mitunter traumatisch auf solche Situationen.
Da hieß es, erst ab 14 jahren wäre ein Besuch möglich. Ich erklärte die Situation (Möglichkeit auf Darmkrebs bei der Mutter) und ich wurde aufgeklärt, dass das mit Genesenenzertifikat und aktuellem Coronatest vom Kind als Ausnahme möglich wäre.
Heute, am 09.07.2022 gegen 13:00 Uhr, mit Genesenenzertifikat, welches ich umständlich, weil nachträglich, besorgt hatte und einem negativen Coronatest bekam ich bei der Empfangsdame erklärt, das Kinder unter 18 Jahren grundsätzlich nicht ins Krankenhaus dürften und das Zertifikat, welches in der Corona-App als gültig anerkannt wird, für das EVK-Düsseldorf nur 3 Monate ab Infektion gültig wäre. Einlass wurde wieder, diesmal wurde der Grund an die neuen Gegebenheiten angepasst, verweigert!
Die Mutter wollte darauf die Station kurzfristig verlassen, um das Kind wenigstens vor der Tür zu trösten. Dem wurde, unter Berufung auf den gesundheitlichen Aspekt, abgeraten ("Op war doch erst gestern und lebensgefährliche Blutungen wären möglich"). Die Mutter bat daraufhin um eine Verlegung in die Dormagener Klinik, in welcher sie vor der Aufnahme in Düsseldorf schon Patientin war und in der der Besuch des Kindes zwei Wochen zuvor überhaupt kein Problem darstellte. "Keine Verlegung am Wochenende!", war die Reaktion.
Daraufhin stellte die Mutter eine eigenverantwortliche Entlassung in Aussicht, woraufhin sie, nach vorheriger Blutentnahme, kurz mal zum Kind nach draußen durfte. 5 Minuten später fährt man, natürlich ohne die Mama, mit dem völlig aufgelösten Kind, welches die Situation überhaupt nicht verstehen kann, ein weiteres mal kopfschüttelnd über die Autobahn zurück nach Hause.
Ich habe größtes Verständnis für Corona Auflagen. Aber Menschlichkeit gegenüber Kindern, die fürchten ihre geliebte Mutter an den Krebs zu verlieren, sollte höher priorsiert werden als jegliche Schutzmaßnahmen.
Ein Krankenhaus, welches sich um das Wohl von Menschen kümmert, sollte sich, gerade wenn es ein kirchlich geprägtes Haus ist, anders verhalten und etwas menschlicher mit seinen Mitmenschen umgehen.
Ich erwarte kein Bedauern des Beschwerdemanagements, überdenkt einfach das Fehlverhalten!
1 Kommentar
Sehr geehrte Userin Naziha,
mit großem Bedauern haben wir Ihren Eintrag gelesen. Wir sind stets an Transparenz und Verbesserungen interessiert. Wir würden uns daher freuen, wenn Sie uns die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs geben würden, um das Erlebte zu besprechen.
Unser Beschwerdemanagement steht Ihnen unter 0211 / 919 2001 gerne zur Verfügung oder senden Sie eine E-Mail an [email protected]
Mit freundlichen Grüßen
Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf