Krankenhausorganisation
Die Wartezeit auf eine Aufnahme in der Klinik beträgt mindestens 12 Monate, eher länger! Die Mitarbeiter sind größtenteils sehr freundlich und aufmerksam. Es gibt aber auch Ausnahmen, die leider nicht sooo selten dort sind.
Privatpatienten werden deutlich bevorzugt behandelt, was sehr störend ist. Das sollte man als Patient aber möglichst nicht laut äußern.
Gespräche unter den Patienten über die Ursachen der Erkrankungen (traumatische Erfahrungen) sind verboten und führen bei häufigeren "Auffliegen" auch zu einem Verweis aus der Klinik.
Als Patient sollte man in das Konzept passen, da das Konzept in keiner Weise flexibel auf den Patienten angepasst wird.
Medizinische Versorgung ist eher dürftig und entspricht der hausärztlichen Versorgung, wobei ich meine Hausärztin als wesentlich kompetenter empfinde, als einige Ärzte, die dort praktizieren.
Die Wartelisten auf eine Aufnahme sind überfüllt und das Personal dementsprechend gestresst und oft genervt. Kritik sollte man lieber für sich behalten, da das schnell mißverstanden wird, oder umgedeutet wird als Teil der psychischen Grunderkrankung.
Die Mitarbeiter sind teilweise freundlich, aber leider hat die Erfahrung gezeigt, daß es sinnvoll ist, sich nicht auf das zu verlassen, was gesagt wird.
Selbst schriftliche Dinge werden gerne mal so geändert, wie es gerade für die Klinik passend ist.
Ausstattung
Das Gebäude wurde erst vor ca. drei Jahren neu erbaut und ist sehr modern, aber auch sehr klinikmäßig im Vergleich zu der familiären Atmosphäre der alten Klinikräume. Da die meisten Patienten dort einige Wochen verbringen und leben, ist die Klinikatmosphäre oft störend. Technische Ausstattung gibt es nicht sehr viel, da es sich ja um eine psychosomatische und psychotherapeutische Klinik handelt, die medizinisch die hausärztliche Versorgung übernimmt, und ansonsten an andere Abteilungen des Haupthauses verweist.
Therapieräume waren sehr schön und persönlich eingerichtet.
Technische Ausstattung ist aufgrund des Fachgebietes eher dürftig, was aber nicht schlimm ist.
Die Zimmer sind sauber und gemütlich, allerdings sehr hellhörig. Wer dort einige Wochen "wohnt", kennt alle Gepflogenheiten seiner Mitpatienten in den Nachbarzimmern, einschließlich der Inhalte von privaten Telefonaten usw.
Behandlungsverlauf
Die Behandlung lief insgesamt qualitativ absteigend. Seit dem Zusammenschluss des Johanneskrankenhauses mit Bethel und Valeo zum Ev. Krankenhaus Bielefeld greifen die Sparmaßenahmen nur so um sich, was man als Patient mehr als deutlich zu spüren bekommt.
Es gibt viel zu wenig Personal, um in einer psychotherapeutischen Klinik auch nur annähernd den Bedürfnissen der Patienten gerecht werden zu können, was vor Jahren noch völlig anders war.
Erklärungen zu Erkrankungen waren ausführlich und verständlich und es wurde versucht, sich möglichst viel Zeit zu nehmen. Freundlichkeit der Ärzte und Therapeuten war individuell sehr verschieden.
Aufenthaltsdetails
Die Besuchszeiten sind wirklich toll. Eigentlich konnte man immer Besuch empfangen, wenn man nicht gerade Therapien hatte. Allerdings durfte der Besuch sich nicht in der Klinik aufhalten, es sei denn, im Zimmer. Es gibt keine Aufenthaltsräume oder Küchen, in denen man sich mit dem Besuch bei schlechtem Wetter hätte hinsetzen können. Selbst aus der Eingangshalle wird man von dem Pflegedienstpersonal verscheucht und angehalten, das Gelände zu verlassen.
Die Telefonkosten sind -soweit ich es weiß- recht hoch. Aber im Handyzeitalter hat mich das nicht so interessiert. Außerdem ist die nächste Telefonzelle nicht weit entfernt.
Einen Internetanschluß gibt es in der Klinik nicht, ebenso natürlich kein WLan.
Mahlzeiten werden alle in der Krankenhauskantine eingenommen, wo für alle sichtbar die Patienten der psychosomatischen Klinik in einem extra Bereich sitzen. So hat das ganze etwas Zoo-Atmosphäre, wenn das komplette Personal des Haupthauses dort auftaucht, um ebenfalls zu essen.
Ansonsten ist das Essen aber okay, wenn auch nicht überragend. Es gibt immer frischen Salat zur Auswahl.
Das Krankenhaus liegt direkt an einer S-Bahn-Station, mit der man nach zwei oder drei Stationen in der Innenstadt ist. Zu Fuß ist die Stadt innerhalb von ca. 30 Minute zu erreichen.
Der Nordpark liegt in der Nähe, hört sich aber schöner und erholsamer und größer an, als er ist :)
Ansonsten ist die Gegend der Klinik wirklich nicht besonders erholsam und man muß schon wissen, wohin man in Bielefeld fahren kann, um sich zu entspannen.
Fahrräder werden gegen eine Pfandgebühr von 10 Euro von der Klinik verliehen.
1 Kommentar
Ja, ein nicht kooperatives Verhalten wird vor allem und im Besonderen von der Klinikleitung nicht geduldet und eine Wiederaufnahme an Forderungen (medizinische Eingriffe!, Teilnahme an allem, was stattfindet, selbst wenn ich dadurch getriggert werde, Selbstverpflichtung, etc pp.) Die Liste ist beliebig fortzuführen.